trend: Porr und Strabag prüfen Vamed-Einstieg

Vamed-Mehrheitseigentümer Fresenius will verkaufen

Wien (OTS) – Wie das Wirtschaftsmagazin trend aus informierten Kreisen erfuhr, planen die Baukonzerne Porr und Strabag, ein Angebot für den Einstieg in den Gesundheitsversorger Vamed zu legen. Das Unternehmen plant, baut und betreibt rund um den Globus Kliniken und andere Gesundheitseinrichtungen, ist in den letzten beiden Jahren aber in Turbulenzen geraten. Am 18. Juli wurde der langjährige Vamed-Chef Ernst Wastler unfreiwillig in die Pension verabschiedet.

Eine offizielle Bestätigung bekam der trend nicht. Tatsache ist aber, dass der deutsche Fresenius-Konzern seine 77 Prozent an der Vamed kürzlich zu einer reinen Finanzbeteiligung herabgestuft hat und auch auf Druck seiner Aktionäre aussteigen will. Die Ebit-Marge der Vamed (20.000 Mitarbeiter) sackte 2022 von 4,4 auf 0,8 Prozent ab. Tendenz weiter fallend. Zudem ist bei Fresenius von finanziellen Risiken in Höhe hunderter Millionen Euro die Rede. Der Konzern legt am 2. August die Halbjahreszahlen vor. Danach könnten Porr und Srabag laut trend aktiv werden.

Beide sind in der Branche bereits tätig. Die Porr vor allem mit der hospitals Projektentwicklungsgesellschaft. Diese hält auch 50 Prozent an der Klinikum Management GmbH und deren Tochterfirma Klinikum Austria Gesundheitsgruppe. Dort gehört die zweite Hälfte der SRK Kliniken Beteiligungs GmbH, die im Eigentum der Strabag und er Familie Haselsteiner steht.

Dem Vernehmen nach sind die Baukonzerne nur am österreichischen Teil der Vamed interessiert. Es gibt aber auch zumindest einen internationalen Interessenten, der das Unternehmen durchleuchtet – und eine komplette Übernahme ins Auge fasst, wie der trend berichtet:
den Finanzinvestor TowerBrook Capital Partners, der in Österreich auch das Holzunternehmen AustroCel Hallein besitzt.

Gegen einen Deal mit einem Finanzinvestor könnte allerdings die Politik auf den Plan treten, da die Vamed eine wichtige Rolle in der heimischen Gesundheitsversorgung spielt. Minderheitsgesellschafter der Vamed sind neben der österreichischen B&C Stiftung (10 Prozent) auch die Staatsholding ÖBAG (13 Prozent).

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