Engelberg: Österreich nimmt einmal mehr seine historische Verantwortung wahr

Einstimmiger Beschluss im Nationalrat für Neuausrichtung des Nationalfonds

“Der 1995 gegründete Nationalfonds – eingerichtet für die Opfer des Nationalsozialismus – braucht eine neue Orientierung für die Zukunft. In einem zweijährigen Prozess haben alle fünf im Parlament vertretenen Parteien eine zeitgemäße Neuausrichtung herbeigeführt. Damit nimmt Österreich einmal mehr seine historische Verantwortung wahr und darauf können wir – insbesondere in bewegten Zeiten wie diesen – stolz sein”, hält heute, Freitag, ÖVP-Abgeordneter Martin Engelberg anlässlich des anstehenden einstimmigen Beschlusses der Nationalfonds-Novelle fest. Der Abgeordnete hebt dabei die hervorragende Arbeit des Nationalfonds der Republik Österreich hervor, für Engelberg sei er eine “internationale Erfolgsgeschichte.”

Die Biografien von Überlebenden würden es bedauerlicherweise mit sich bringen, dass immer weniger Zeitzeugen aus erster Hand über die Schrecken des Holocaust und ihre erschütternden Lebensgeschichten berichten können. Im Laufe der Zeit konnten außerdem Großprojekte und Tätigkeiten abgeschlossen werden, die nun nicht länger zum Aufgabenbereich des Fonds zählen. “Eben deshalb und wegen neuer Entwicklungen hinsichtlich antisemitischer Tendenzen weltweit – die uns der schreckliche Angriff der Hamas auf Israel schmerzlich vor Augen führt – und nicht zuletzt unsere Verantwortung gegenüber den Opfern der Shoah bringen es mit sich, dass es nun an der Zeit ist, den Nationalfonds für die Zukunft auszurichten, neue Perspektiven zu eröffnen und eine transparente und zeitgemäße Struktur sicherzustellen”, sagt Engelberg.

Die Eckpunkte der Reform:

– Großangelegtes Schüleraustausch-Programm zwischen Österreich und Israel bzw. jüdischen Gemeinden in der Welt.

– Eine individuelle Unterstützung von Gedenkdienern, die in wichtigen Institutionen der Erinnerungskultur in aller Welt arbeiten.

– Das Komitee des Nationalfonds wird mit Vertretern wichtiger wissenschaftlicher Institutionen Österreichs aufgestockt, zur Bewertung der beim Nationalfonds eingereichten wissenschaftlichen Projekte.

– Umwandlung der Geschäftsführung des Nationalfonds in einen Zweier-Vorstand, um den Anforderungen eines Vier-Augen-Prinzips bei der Leitung gerecht zu werden.

– Stärkere Verbindung und Kommunikation zwischen der Leitung des Nationalfonds und dem Nationalfonds Kuratorium.

– Verstärkter Internationaler Austausch des Nationalfonds und Abhaltung von nationalen und internationalen Tagungen.

Der Abgeordnete betont abschließend die erfreuliche Tatsache, dass die Neuausrichtung des Nationalfonds von allen im Parlament vertretenen Parteien gemeinsam erarbeitet und mitgetragen wird. “Gerade in diesen so schweren Zeiten ist dies ein schönes und wichtiges Signal”, so Engelberg, der abschließend sagt: “Wir können die Gräueltaten in der NS-Zeit nicht wieder gut machen, aber wir können und müssen das Wissen davon an nachstehende Generationen weitergeben. Damit tragen wir der historischen Verantwortung der Republik Österreich Rechnung!” (Schluss)

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