„kreuz und quer“-Neuproduktion über Geschwisterbeziehungen

Am 28. November um 22.35 Uhr in ORF 2; danach: „Unsere Mütter“

Wien (OTS) – Die Geschwisterbeziehung gilt weltweit – in allen Kulturen und Religionen – als die am längsten währende Beziehung im Leben eines Menschen. Egal ob sie gut oder schlecht, intensiv oder kaum vorhanden ist, ja sogar wenn man den Kontakt zu seinen Geschwistern abbricht, bleiben sie ein fixer Bestandteil der eigenen Identität. Aber sind Geschwister gleich Geschwister? Und inwiefern prägen sie das eigene Leben? In der „kreuz und quer“-Neuproduktion „Geschwister“ versucht Regisseurin Karoline Thaler diesen und ähnlichen Fragen am Dienstag, dem 28. November 2023, um 22.35 Uhr in ORF 2 filmisch nachzuspüren und spricht mit ganz unterschiedlichen Geschwistern über ihre Beziehung. Um 23.10 Uhr folgt Jennifer Reznys Dokumentation „Unsere Mütter“, in der vier Personen ihre persönlich erlebten Mutter-Kind-Geschichten erzählen.

„Geschwister“ – Ein Film von Karoline Thaler

In Karoline Thalers Film kommen beispielsweise die Brüder Michael und Daniel Landau zu Wort, die nur vier Jahre voneinander trennen und die sich bis heute mindestens einmal pro Woche treffen. Oder aber die Musikerin und Cellistin Sophie Abraham. Sie hat ihr erstes Musikalbum ihren verstorbenen Brüdern gewidmet: „Da meine Brüder sehr präsent für mich sind, habe ich mir gedacht, ich widme ihnen meine Musik, damit ich ihnen – wann immer ich diese Musik dann spiele – einfach diesen Platz im Jetzt geben kann.“

Für die zweieiigen Zwillinge Adelina Kaikov und Evelina Barakowa-Davidov ist ein Leben ohne die jeweils andere vollkommen undenkbar. Sie wohnen nur eine Gehdistanz voneinander entfernt, haben Kindergarten, Schule und Universität gemeinsam besucht und vor Kurzem – fast zur selben Zeit – ihr zweites Kind bekommen. „Wir sind wie ein Package – entweder zusammen oder gar nicht!“ stellt Adelina fest.

„Das ist schon das Besondere an Geschwisterbeziehungen: sie sind unkündbar. Man sucht sich Geschwister nicht aus und wird sie auch ein Leben lang nicht mehr los“, sagt der Psychologe Harald Werneck von der Universität Wien. Seit Jahren beschäftigt er sich mit der Geschwisterforschung und damit auch mit dem Einfluss, den Schwestern und Brüder auf die seelische Entwicklung eines Menschen haben.

Elisabeth Ginthör-Kalcsics und Robert Ginthör haben drei Kinder. Hannah ist das mittlere und mit einer Behinderung auf die Welt gekommen, die vor allem das aktive Sprachzentrum betrifft. Sie versteht alles und hat gelernt, auf ihre Weise zu kommunizieren. „Für uns war einfach das größte Ziel: Es soll ein schönes Miteinander werden – trotz allem oder gerade deswegen. Und da haben wir Eltern einfach versucht, jeden so zu lieben, wie er ist, jede so zu lieben, wie sie ist, und nicht miteinander zu vergleichen“, sagt Elisabeth Ginthör-Kalcsics.

Auch alle großen Weltkulturen kennen das Motiv der Geschwisterliebe und alle erzählen in ihren Geschichten vom Brudermord. „Die Bibel ist voll von Geschwisterbeziehungen und man muss schon sagen, die meisten sind eher problematisch, eher konfliktbeladen. Also ein Motiv, das sich durchzieht bei den Geschwistern ist sicher Konkurrenz, Neid, auch das Buhlen um Aufmerksamkeit, um Liebe. Und da geht es dann schon auch oft brutal zu“, sagt die evangelische Pfarrerin Julia Schnizlein. Obwohl zu den berühmtesten Geschwisterpaaren mit Sicherheit Kain und Abel zählen, ist für sie das Verhältnis der beiden Brüder im berühmten Gleichnis vom „Verlorenen Sohn“ eines der interessantesten der Bibel.

„Unsere Mütter“ – Ein Film von Jennifer Rezny

Die Mutter ist für die meisten Menschen die prägendste Bezugsperson in der Kindheit, der Ursprung allen Beziehungslebens. Ohne Konflikte kommt das Verhältnis zwischen Mutter und Kind eigentlich nie aus. Schließlich geht es in dieser Paarung oft um die elementarsten Gefühle wie Liebe und Angst, Freude oder Trauer. Es ist eine Beziehung, die sich im Laufe des Lebens immer wieder verändert und im besten Fall zu einer reifen Verbindung auf Augenhöhe heranwächst. Manchmal werden die Rollen aber auch unmerklich getauscht: Die Mutter wird zum Kind – und das Kind zur Mutter. Themen wie Abhängigkeit, Loslassen und Verzeihen scheinen dabei eine zentrale Rolle zu spielen.

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