„Wildtiere privat“: „Universum“ präsentiert „Homestorys“ von Wolf, Hirsch, Kranich und Co – am 12. Dezember um 20.15 Uhr in ORF 2

Wien (OTS) – „Wildtiere privat!“: Vier Jahre lang filmten 150 gut getarnte und ferngesteuerte Kameras Wildtiere, die ohne Störung durch den Menschen in Deutschlands abgelegenen Wäldern, unzugänglichen Seengebieten und verlassenen Kohlerevieren leben. Das Ergebnis ist ein faszinierender Einblick in deren „Privatsphäre“, in der sie ungestört flirten, einander necken oder austricksen und dabei bisher unbekannte Verhaltensweisen offenbaren. Noch nie haben Wolf, Hirsch, Kranich und Co so viel von ihrem verborgenen Alltag preisgegeben wie in diesen tierischen „Homestorys“, die die „Universum“-Neuproduktion von Axel Gebauer (ORF Bearbeitung: Wolfgang Stickler) am Dienstag, dem 12. Dezember 2023, um 20.15 Uhr in ORF 2 zeigt. „Wildtiere privat“ ist eine Produktion von NDR Naturfilm/Doclights im Auftrag des NDR in Zusammenarbeit mit ARTE und dem ORF.

Wenn im Winter die Nahrungsressourcen knapper werden, vergreifen sich manche Bewohner der Wildnis gerne an der Beute erfolgreicher Jäger. Füchse heften sich auf die Fährte von Wölfen und stauben ab, was immer an Knochenresten übrigbleibt. Reiher, die auf zugefrorenen Seen leicht ins Schleudern geraten, schnappen ungeniert nach frischen Fischen, die Otter unter der Eisdecke hervortauchen. Naht der Frühling, sind Wildschweine beim Bettenmachen zu beobachten: Sie rupfen Schilfbündel aus und türmen sie zu „Tuchenten“ auf, um ihren Frischlingen ein warmes, weiches Lager zu bieten. Weniger gemütlich geht es in der Babykrippe eines Kranichpärchens zu. Es hat sein Nest zu nahe an den Routen von Hirschkühen angelegt, die im Schilf ihre Kälber gebären. Der Schilfgürtel bietet aber auch Sichtschutz für das Liebesleben eines Otterpärchens. Ihr Tête-à-Tête dauert zwei Wochen. Erst dann ziehen sie sich diskret ins Separee der Nacht zurück. Das ausgedehnte Vorspiel konnte erstmals filmisch dokumentiert werden. Sind die Kleinen erst einmal geboren, beginnt für Jungeltern der Stress mit den Einbrechern. An drei Fuchsbauen wurden Wölfe und Baummarder beim Versuch ertappt, Welpen auszugraben, was dem einen oder anderen auch gelang. Es sind verborgene Dramen, die sich jede Nacht an den Eingängen zu den Kinderzimmern abspielen. Auch das Küken eines Wiedehopfs ist in seiner Baumhöhle vor dem Beutezug eines Waschbär-Kletterkünstlers nicht sicher, und eine Nachtschwalben-Mutter verliert trotz heftiger Flugabwehr ihre Eier an einen diebischen Eichelhäher. Rudel- und Herdentiere haben es leichter. Hirschkälber und Wolfwelpen verbringen im Schutz der Gruppe ausgelassene Sommertage auf Waldspielplätzen mit vielfältigem Activity-Angebot. Die jungen Wölfe werden häufig von älteren Geschwistern betreut, die sich geduldig um deren Sozialisation kümmern. Ein idyllischer Waldtümpel erweist sich als Wellnessoase für eine Hirsch-Großfamilie, die sich intensivem Badevergnügen hingibt. Selbst der Platzhirsch ist nicht zu stolz, sich wie ein Teenager im Planschbecken auszutoben. Die Aufnahmen zeigen, wie närrisch und unbekümmert sich Wildtiere verhalten können, wenn sie nicht gestört werden.

Tappen sie in die fix montierten Videofallen, enthüllt sich auch das Geheimnis der vielen kleinen unscheinbaren Pfade, die sich durchs Dickicht schlängeln: Auf ihnen wechseln Maus, Marder, Wildschwein oder Waschbär zwischen ihren Verstecken, Wasserstellen, Futterplätzen oder Jagdrevieren hin und her. Meist bleiben die Pendler für sich, aber frisch errichtete Biberdämme werden rasch zu Begegnungszonen und umgefallene Bäume zu Brücken, wo es mitunter zu unliebsamen Treffen mit Fressfeinden kommt. Langzeit-Überwachungskameras und Drohnenflüge zeigen, wie mühsam die Jagd für Beutegreifer sein kann. Wölfe sind im Schnitt nur bei einem von 20 Angriffen erfolgreich und ernähren sich in Notzeiten gerne von reifen Beeren, was in diesem Ausmaß bisher nicht bekannt war. Der Blick hinter die Kulissen macht so auch die herausfordernden Seiten des „wilden“ Lebens deutlich – selbst, wenn keine Störungen durch den Menschen vorliegen.

Der Streifzug durch die „Privatsphäre“ der tierischen Nachbarschaft geht mit der Brunft der Hirsche zu Ende. Bevor die Kameras abgeschaltet werden, enthüllt ein letzter Blick aus der Vogelperspektive die verschlungenen Wege der Männchen, um in den Schilfgürteln der Seen von Weibchen „erhört“ zu werden. Ein neuer Jahreszyklus im verborgenen Alltagsleben der Wildtiere beginnt.

http://presse.ORF.at

OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS. www.ots.at
© Copyright APA-OTS Originaltext-Service GmbH und der jeweilige Aussender