FPÖ-NÖ: Österreich braucht einen Wolfsmanagementplan

Wolfspopulation wird zusehends zur Gefahr für Mensch und Tier

St. Pölten (OTS) – „Der Wolf ist zurück in Niederösterreich und wird immer mehr zur Gefahr für Mensch und Tier“, sagte der freiheitliche Landwirtschaftssprecher LAbg. Alexander Schnabel. So sei die Wolfsdichte im Waldviertler Hochland bereits etwa 10mal höher als im Yellowstone Nationalpark.

„Wolfsrisse stehen mittlerweile schon auf der Tagesordnung“, berichtete Schnabel von betroffenen Landwirten im Waldviertel. So würden Nutztiere buchstäblich angefressen und nach Tagen des Dahinvegetierens qualvoll verenden, bzw. müssten durch Nottötungen erlöst werden. „Hier vermisse ich den Aufschrei der Tierschützer und NGOs, die sich für eine weitere Besiedelung Österreichs mit Wölfen aussprechen. Auch gibt es bei den Grünen, der ÖVP, der SPÖ und auch den Neos kein Tierschutzverständnis für die Herden unserer Bauern“, kritisierte Schnabel.

Abgesehen vom durch den Wolf verursachten Leid der Tiere, hätten die betroffenen Bauern auch hohe finanzielle Einbußen. Schließlich seien die landwirtschaftlich genutzten Tiere auch ein erheblicher Wirtschaftsfaktor, während gleichzeitig die Entschädigungszahlungen für gerissene Tiere lächerlich gering ausfielen, so Schnabel.

Mehrere Zwischenfälle hätten jüngst gezeigt, dass der Wolf zunehmend die Scheu vor dem Menschen verliere. Dies sei eine bedenkliche Entwicklung, warnte Schnabel, der etwa von einem kleinen Schulbuben aus dem Waldviertel berichtete, der einen Wolf nur 20 Meter von seiner Bushaltestelle entfernt fotografiert habe. „Wenn der Wolf uns Menschen als Beute sieht, dann ist es zu spät. Für mich gibt es politisch gesehen nur eine Lösung für die genannten Probleme, nämlich das Bejagen des Wolfes“, so Schnabel.

„Die vorhandenen Wolfsverordnungen auf Länderebene sind sehr unterschiedlich gestaltet und reichen nicht aus, die Wolfspopulation nachhaltig zu regulieren. Aus diesen Gründen fordern wir eine nationale Lösung“, sagte der Obmann des Vereins „Wolfstopp“ Ing. Gerhard Fallent. So habe der Verein die Entwicklungen in Schweden, sowie der Schweiz analysiert und auf dieser Basis einen konkreten Vorschlag für einen „Wolfsmanagementplan Österreich“ entwickelt.

Eckdaten des Nationalen Wolfsmanagementplans:
– Festlegung von Zonen, in denen Wölfe leben können (in Nationalparks, großen geschlossenen Waldgebieten sowie am Truppenübungsplatz Allentsteig)
– Feststellung, dass alle besiedelten und von Nutztierhaltern bewirtschafteten Gebiete durch Bejagung wolfsfrei zu halten sind
– Festlegung einer Wolfsbestandsobergrenze von maximal 70 Individuen in Österreich, das könnten bei sehr gutem Monitoring maximal 5 kleingehaltene Rudel, einige Paare und Einzelgänger sowie einige Geisterwölfe sein
– Festlegung der Bejagungsmodalitäten
– Beauftragung der österreichischen Jägerschaft mit der konsequenten Umsetzung des Wolfsmanagementplans

„Mit der Vorrangstellung für die heimischen Nutztiere, der bäuerlichen Traditionen und der guten landwirtschaftlichen Praxis sowie der Freiheit, Sicherheit und Gesundheit der Menschen setzen wir einen Kontrapunkt zur gegenwärtigen willkürlichen und verantwortungslosen Politik auf nationaler und europäischer Ebene“, betonte Fallent.

Wolfstopp beobachte und analysiere die Umsetzung der unterschiedlichen Wolfsverordnungen in den Bundesländern. Obwohl Niederösterreich unter der größten Wolfspopulation und im Hotspot Waldviertler Hochland höchsten Wolfsdichte in Österreich leide, sei noch kein Wolf im Rahmen der Verordnung entnommen worden. Somit sei die niederösterreichische Wolfsverordnung bis zum heutigen Tag wirkungslos geblieben. In Kärnten, Tirol, Salzburg und Oberösterreich hätten die dortigen Verordnungen bereits Wirkung gezeigt, berichtete Fallent.

Die Ursachen dafür seinen vielschichtig. So würden teilweise keine Meldungen von Zwischenfällen gemacht, die Weitergabe von Meldungen funktioniere nur eingeschränkt, die Zeiträume in denen ein mehrmaliges Verhalten – das zur Entnahme führen würde – gezeigt werde, seien zu kurz und die Jägerschaft sei tendenziell nicht bereit, die Vorfälle zu beurteilen und eine Entnahmeentscheidung zu treffen, analysierte Fallent.

Um dieser Problematik entgegenzutreten seien die Bürgermeister anhalten, ihrer Bevölkerung klar zu machen, alle Zwischenfälle zu melden. Weiters müssten die Bezirkshauptmannschaften beitragen, den Datenfluss zwischen Kommunen, Jägern, dem Bürgerservice der BHs sowie der Wolfsbeauftragten zu verbessern. Auch müssten die Zeiträume, in denen ein mehrmaliges problematisches Verhalten der Wölfe gezeigt werden muss, um eine Entnahme zu rechtfertigen, deutlich verlängert werden. Ebenso müsse die Jägerschaft bei der Beurteilung von Vorfällen besser unterstützt werden.

„Bei gutem Willen aller Beteiligten wird uns diese Weiterentwicklung der niederösterreichischen Verordnung gelingen und damit die Wirkung wesentlich verbessert werden“, so Fallent.

Schadenersatz für Bauern nicht durch Bauern!

„Es darf nicht sein, dass unsere Bauern die Zeche für das Wolfsversagen in Österreich zahlen. Ein Theater wie es bei Kuh-Urteilen Existenzen bedroht hat, darf sich einfach nicht mehr wiederholen“, sagte der freiheitliche Jagdsprecher LAbg. Mag. Hubert Keyl, der nicht nur klare Regeln zur Bejagung des Beutegreifers Wolf, sondern auch eindeutige Haftungsübernahme von direkten und indirekten Schäden welche durch den Wolf in unserer Kulturlandschaft verursacht werden forderte.

Sollte ein Wolf eine Tierherde hetzen, seien die Schäden oftmals nicht nur auf gerissene Tiere begrenzt. Hier könne es nicht sein, dass DNA-Spezialeinheiten ausrücken und unsere Bauern die angeschmierten seien. Schlussendlich seien die angeblichen Ergebnisse ja auch nicht für Landwirte überprüfbar. „Wenn der Staat den Wolf hochzüchten will, dann soll er gefälligst für die Schäden Verantwortung übernehmen“, forderte Keyl.

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