“Datenlehrpfad” der Stadt Wien machte Halt im Parlament

Im Rahmen der Open Data Days veröffentlich das Digitale Parlament neue Datensätze zu parlamentarischen Anfragen und Ausschüssen

“Daten über und unter der Erde” lautete der Titel des von der Stadt Wien organisierten “Datenlehrpfads” am 6. März 2024. Interessierte wurden durch die Hauptstadt geführt und von verschiedenen Institutionen über frei nutzbare Datensätze informiert. Im Hohen Haus hatte der “Datenlehrpfad”  Endstation.

Simon Hofer von der Parlamentsdirektion stellte das Open-Data- Angebot des Hohen Hauses vor. Dieses wurde mit dem Go-live des Webportals im vergangenen Jahr ausgeweitet. Offene Daten sind grundsätzlich frei nutzbare Daten, versehen mit einer Lizenz und Nutzungsbedingungen. Das Parlament biete derzeit 19 frei nutzbare Datensätze an und erweitere diese regelmäßig, erläuterte Hofer.

Anlässlich der Open-Data-Days veröffentlichte das Parlament zwei neue Datensätze zu schriftlichen parlamentarischen Anfragen des National- und Bundesrats sowie zu Ausschüssen.

PARLAMENTSDATEN IN DER PRAXIS

Wie die vom Parlament zur Verfügung gestellten Daten verarbeitet werden können, zeigte Universitätsprofessor Laurenz Ennser-Jedenastik von der Universität Wien. Die Daten des Parlaments seien eine “extrem reichhaltige Informationsquelle über die zentrale Institution im demokratischen System Österreichs”, betonte er in seiner Präsentation. In Kooperation mit dem Institut für Staatswissenschaften wurden bereits 2023 die Zusammensetzung des Nationalrats und die erfolgreichsten Gesetzesinitiativen untersucht. Die Anwendungsbeispiele der Universität Wien werden regelmäßig ergänzt und im Webportal des Parlaments veröffentlicht.

WIE WERDEN SCHRIFTLICHE ANFRAGEN IM PARLAMENT EINGESETZT?

Ein neu veröffentlichter Showcase drehte sich um schriftliche parlamentarische Anfragen, die im Zeitraum von Oktober 1994 bis Juli 2023 gestellt wurden. Parlamentarische Anfragen sind eines der Kontrollinstrumente, die Mandatar:innen zur Verfügung stehen.

Die Universität Wien untersuchte mit den Daten des Parlaments folgende Fragen: Gibt es zwischen den Nationalratsklubs Unterschiede in der Verwendung von schriftlichen Anfragen? Wie werden schriftliche Anfragen von der Opposition genutzt? An wen richten Abgeordnete von Regierungsklubs ihre Anfragen?

VIELE ANFRAGEN DER OPPOSITION, WENIGE VON REGIERUNGSFRAKTIONEN

Alle Parteien würden das Opposition-Regierung-Wechselmuster mitmachen, also viele Anfragen kommen von  der Opposition und wenige aus den  Regierungsfraktionen, erläuterte Universitätsprofessor Ennser-Jedenastik. Besonders würde die FPÖ diesen Wechsel nachvollziehen. Ist sie in der Regierung, gebe es von FPÖ-Abgeordneten kaum Anfragen. Ist sie in Opposition, sei es aber die Partei, die quantitativ die meisten Anfragen stellt, so Ennser-Jedenastik.

Generell steigen seit dem Jahr 2007 die schriftlichen Anfragen von Parteien deutlich an. Jährlich werden bis zu 4.000 parlamentarische Anfragen gestellt.

OFFENES PARLAMENT – OFFENE DATEN

Das Parlament bietet einen umfassenden und einfachen Zugang zu parlamentarischen Daten über Such- und Exportfunktionen sowie eine JSON-Schnittstelle an. Gemeinsam mit einer ausführlichen technischen und inhaltlichen Dokumentation lizenzierter Datensätze sollen auch der breiten Öffentlichkeit Einblicke in die Verwendung des Open-Data-Angebots ermöglicht werden. (Schluss) red

WEITERE INFORMATIONEN

Open-Data-Angebot des Parlaments

Showcases mit Daten des Parlaments

HINWEIS: Fotos von dieser Veranstaltung finden Sie im Webportal des Parlaments.

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