ORF-III-Dokupremiere „Hitlers Exekutive – Die österreichische Polizei und der Nationalsozialismus“ am 23. März

Begleitende Produktion zu wissenschaftlicher Aufarbeitung – um 20.15 Uhr

Wien (OTS) – Im Zuge des Forschungsprojekts „Die Polizei in Österreich: Brüche und Kontinuitäten 1938–1945“ wurden erstmals die Archive des Innenministeriums und der Landespolizeidirektionen in ganz Österreich für Forscherinnen und Forscher geöffnet. ORF III war Teil dieser wissenschaftlichen Aufarbeitung und macht nun die Ergebnisse in Form einer TV-Dokumentation am Samstag, dem 23. März 2024, um 20.15 Uhr für alle Menschen zugänglich. Davor widmet sich im Rahmen des „zeit.geschichte“-Abends die ebenfalls neue Produktion „Immer wachsam sein – 60 Jahre Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes“ (19.25 Uhr) der Geschichte der bedeutenden Institution.

Zum Inhalt von „Hitlers Exekutive – Die österreichische Polizei und der Nationalsozialismus“:

Schon in der Zeit vor dem sogenannten „Anschluss“ im März 1938 demonstrieren österreichische Nationalsozialisten offen auf den Straßen, was die Exekutive deutlich unter Druck setzt: Zum einen leisteten Polizisten einen Eid auf den österreichischen Staat, zum anderen zeichnet sich die Machtübernahme der Nationalsozialisten immer deutlicher ab. Durch diese wird auch die österreichische Polizei in den Herrschafts- und Terrorapparat integriert. Polizisten sind fortan mitverantwortlich für Unterdrückung und Verfolgung, unterstützen die Deportationen von Jüdinnen und Juden, unzählige werden im Laufe des Ostfeldzuges zu Mördern. Ohne das tatkräftige Mitwirken der österreichischen Exekutive hätte sich das nationalsozialistische Herrschaftssystem hierzulande nicht derart schnell etablieren und für so lange Zeit halten können.

Innenminister Karner: „Grundlage für eine moderne und verantwortungsbewusste Polizei“

„Wer sich nicht mit der Vergangenheit einer Organisation auseinandersetzt, kann sie nicht für die Aufgaben der Gegenwart und der Zukunft fit machen. Ich danke dem Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes mit Andreas Kranebitter, dem Ludwig-Boltzmann-Institut mit Univ.-Prof. Barbara Stelzl-Marx und dem Mauthausen Memorial mit Barbara Glück für die Kooperation bei der Aufarbeitung der Geschichte der österreichischen Polizei im Nationalsozialismus. Die Auseinandersetzung mit der eigenen polizeilichen Geschichte bildet die Grundlage für eine moderne und verantwortungsbewusste Polizei“, sagt Gerhard Karner, Bundesminister für Inneres.

Wissenschaftliche Projektleiterin Stelzl-Marx: „Kritischer und informierter Umgang mit der eigenen Vergangenheit“

„Das Projekt erfüllt den demokratiepolitischen Auftrag des Innenministeriums als öffentliche Institution, einen kritischen und informierten Umgang mit der eigenen Vergangenheit zu fördern – nicht nur in der Ausbildung von Polizistinnen und Polizisten, sondern auch der Allgemeinheit gegenüber“, betont die wissenschaftliche Leiterin des Forschungsprojekts, Barbara Stelzl-Marx.

ORF-III-Programmgeschäftsführer Schöber: „Für ein breites Publikum aufgearbeitet“

„Es ist eine Kernaufgabe von ORF III als öffentlich-rechtlicher Sender, unserem Publikum gerade auch die jüngere Geschichte unseres Landes näher zu bringen. In den letzten Jahren konnten wir in Zusammenarbeit mit den österreichischen Universitäten und ihren zeitgeschichtlichen Forschungseinrichtungen auch dunkle Abschnitte dieser Vergangenheit aufarbeiten, indem Institutionen, Firmen und auch Kulturbetriebe ihre Archive geöffnet und eine objektive Auseinandersetzung mit dieser Zeit zugelassen haben. Es freut mich, dass dieses Kapitel der Geschichte in Zusammenarbeit mit dem Innenministerium und unter Mitwirkung namhafter Historikerinnen und Historiker für ein breites Publikum aufgearbeitet wurde“, so ORF-III-Programmgeschäftsführer Peter Schöber.

Details zum Programm von ORF III Kultur und Information sind unter tv.ORF.at/orf3 abrufbar.

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