Kinderschutzkampagne müssen zusätzliche Mittel folgen

Kinderschutz fehlt finanzielle und personelle Ausstattung, keine Plakate und Radiospots

Die Österreichischen Kinderfreunde begrüßen grundsätzlich jede Maßnahme gegen Gewalt an Kindern und Jugendlichen. „Seit Jahren stellen Kinderschutzeinrichtungen konkrete Forderungen an die Politik. Eine Kampagne hat allerdings nicht dazugehört“, stellt Kinderfreunde-Bundesgeschäftsführerin Daniela Gruber-Pruner klar.  

Kinderschutz in Österreich fehlt es nämlich an ausreichender finanzieller und personeller Ausstattung, die Kinderfreunde fordern deshalb:

* Aufstockung der schon länger völlig überlasteten Jugendhilfeeinrichtungen, welche in Kinderschutzfällen tätig werden und in betroffenen Familien intervenieren
* Ende der chronischen Unterversorgung mit Kinder- und Jugendpsychotherapieplätzen, die in der Praxis Wartezeiten von über einem Jahr bedeutet 
* Mittel für die qualitätvolle Fremdunterbringung der Kinder und Jugendlichen, die aus den Herkunftsfamilien geholt werden müssen
* Ausbau der Kinderschutzzentren und Gewaltinterventionsstellen, um steigende Meldungen bearbeiten zu können
* Flächendeckende Programme zur Bubenarbeit in allen Bildungseinrichtungen 

Konkret richtet sich die Kritik der Kinderfreunde auch an die jüngst vorgelegte Verordnung des Unterrichtsministeriums zum Kinderschutz an Schulen. Mit dieser können die österreichischen Schulen das Thema Kinderschutz nicht ordentlich umsetzen. Die finanzielle Wirkungsanalyse der entsprechenden Verordnung weist diese als „kostenneutral“ aus – was im Schulalltag nichts anderes bedeutet, als die ohnehin zu knappen Mittel umschichten zu müssen.  

„Die fachgerechte Bearbeitung von Krisenfällen ist eine heikle Aufgabe, die nicht einfach nebenbei erledigt werden kann“, erklärt Daniela Gruber-Pruner, Bundesgeschäftsführerin der Kinderfreunde. „Hier braucht es entsprechende Aus- und Fortbildungen, die in die Dienstzeit fallen, wie Zeit für Präventionsmaßnahmen und Beschwerdemanagement“, präzisiert Günther Leeb, Kinderschutzbeauftragter der Kinderfreunde.

Österreichische Kinderfreunde
Michael Mazohl
Pressesprecher
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