Gürtelrose: Schmerzhaft, folgenreich und teuer

Impfung ab 50 empfohlen

ES SCHLUMMERT IN FAST JEDEM VON UNS: DAS VARIZELLA-ZOSTER-VIRUS, DAS ZUR ÄUSSERST SCHMERZHAFTEN UND MITUNTER LANGWIERIGEN GÜRTELROSE FÜHREN KANN. IM SCHNITT IST JEDE:R DRITTE EINMAL IM LEBEN DAVON BETROFFEN. DIE ERKRANKUNGSWAHRSCHEINLICHKEIT STEIGT WIE SO OFT MIT DEM ALTER. MITTLERWEILE IST SOGAR EIN ZUSAMMENHANG ZWISCHEN GÜRTELROSE UND EINEM ERHÖHTEN SCHLAGANFALL- BZW. HERZINFARKTRISIKO BELEGT. PRÄVENTION IST SEIT EINIGER ZEIT MÖGLICH, IN FORM EINER ZWEITEILIGEN IMPFUNG. EMPFOHLEN WIRD SIE VOR ALLEM PERSONEN AB 50 JAHREN. 

SCHMERZEN SCHLIMMER ALS BEI EINER GEBURT 

Martina Rupp kann ein Lied davon singen, Herbert Prohaska ebenso, oder auch die Schauspielerin Olivia Silhavy: Gürtelrose kann das Leben massiv beeinträchtigen. Betroffene berichten von Schmerzen schlimmer als bei einer Geburt oder solchen, die nicht einmal mit mehreren Schmerzmitteln unter Kontrolle zu bringen waren. Schuld daran ist das Varizella-Zoster-Virus, das sich zunächst – üblicherweise im Kindesalter – in Form von Feuchtblattern (auch Windpocken oder Schafblattern genannt) bemerkbar macht. „Nach der Erkrankung verschwindet es leider nie mehr aus dem Körper“, erläutert Prim. Univ.-Doz. Dr. Robert Müllegger, Vorstand der Abteilung für Dermatologie und Venerologie am Landesklinikum Wiener Neustadt. „Das Virus schlummert in den Nervenknoten des Rückenmarks und der Gehirnnerven und kann reaktiviert werden, wenn das Immunsystem geschwächt ist. Daher ist die Gürtelrose eine Nervenerkrankung, die mit oder ohne Hauterscheinungen auftritt.“ 

JEDE:R DRITTE ERKRANKT 

Praktisch jede:r in Österreich trägt das Virus in sich, bei einer von drei Personen bricht die Erkrankung auch aus. Jährlich sind 30.000 bis 40.000 Menschen davon betroffen, die Hälfte der Erkrankungen tritt ab dem Alter von 50 Jahren auf. [1]  

Diese Altersgruppe wird in den nächsten Jahren deutlich größer werden. Bis 2040 wird es um 509.000 mehr über 50-Jährige – und damit potenziell Gürtelrose-Gefährdete geben. [2] Dadurch wird auch die Belastung des Gesundheitswesens – verursacht durch Gürtelrose-Erkrankungen – steigen. Bereits jetzt gehen 20.000 Spitalbelagstage pro Jahr auf das Konto der Gürtelrose. Die Kosten für das Gesundheitssystem belaufen sich auf 56 Millionen Euro jährlich. [3], [4], [5], [6], [7] 

GÜRTELROSE KANN SCHWERE KOMPLIKATIONEN NACH SICH ZIEHEN  

Bei der Gürtelrose handelt es sich um eine meist sehr schmerzhafte Nervenentzündung, die mit langanhaltenden Komplikationen einhergehen kann. Die häufigste Komplikation ist die Post-Zoster-Neuralgie, ein Nervenschmerz, der monate-, manchmal auch jahrelang anhalten kann und die Lebensqualität massiv beeinträchtigt. Betroffen davon sind je nach Alter bis zu 30 % aller an Gürtelrose Erkrankten. [8]

Als weitere Komplikationen gelten der sogenannte Post-Zoster-Pruritus (ein starker, anhaltender Juckreiz), zusätzliche bakterielle Superinfektionen, eine Beteiligung der Augen (Zoster ophthalmicus) oder Erkrankungen des zentralen Nervensystems (Zoster Enzephalitis). Die Augenbeteiligung ist relativ häufig – sie betrifft bis zu ein Viertel aller Gürtelrose-Patient:innen und kann in seltenen Fällen eine Erblindung zur Folge haben. Hinreichend belegt ist auch ein Anstieg des Herzinfarkt- und Schlaganfallrisikos vor allem in den Monaten unmittelbar nach der Erkrankung. 

IMPFUNG MÖGLICH 

Glücklicherweise ist eine Vorbeugung gegen Gürtelrose möglich. Die zweiteilige Impfung ist im Österreichischen Impfplan für Personen ab 50 und solche mit einem besonders hohen Risiko für eine Erkrankung beziehungsweise Komplikationen ab 18 Jahren empfohlen. [9]

Die Durchimpfungsraten sind – wie bei vielen anderen impfpräventablen Erkrankungen – im Erwachsenensegment niedrig. „Das liegt einerseits daran, dass generell zu wenig über Erwachsenenkrankheiten informiert und aufgeklärt wird, andererseits sind die hohen Kosten eine große Hürde für einkommensschwächere Seniorinnen und Senioren. Denn im Unterschied zu Ländern wie Deutschland, Italien oder Großbritannien wird die Impfung in Österreich nicht erstattet“, erläutert die Präsidentin des Österreichischen Seniorenrates LAbg Ingrid Korosec. 
Sie zeigt sich überzeugt, dass ein kostenfreier Zugang zu Impfungen – wie es ihn in anderen europäischen Ländern gibt – die Durchimpfungsraten steigern und dadurch auch die Belastungen für die Betroffenen und das Gesundheitssystem erheblich vermindern würde. „Eine Finanzierung der Impfungen durch die öffentliche Hand würde mittel- und langfristig Kosten sparen und den Betroffenen wie auch dem Gesundheitssystem enorm nutzen. Eine Win-win-Situation für alle.“

Für den Österreichischen Verband der Impfstoffhersteller

FINE FACTS Health Communication GmbH
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