ÖGB-Muckenhuber: „Fast die Hälfte einer Lohnnebenkostensenkung würde an nur ein Prozent der Unternehmen gehen“

Analyse zeigt deutlich: Das Geld würde vor allem zu den Großen fließen. Durch bisherige Kürzungen entgehen dem Sozialstaat schon jetzt jährlich bis zu 3 Milliarden Euro.

Kaum ein Tag vergeht, an dem Wirtschaftsvertreter nicht gebetsmühlenartig eine Kürzung der Lohnnebenkosten fordern – richtiger werden die Argumente dadurch aber nicht. Eine Analyse des ÖGB auf Basis von AK-Berechnungen zeigt jetzt deutlich: Von einer Kürzung der Lohnnebenkosten, die ja eigentlich Lohnnebenleistungen genannt werden sollten, würden fast nur die Großen profitieren. „Fast die Hälfte, nämlich 47,6 Prozent der geforderten Senkung der Lohnnebenkosten würde an gerade einmal ein Prozent der Unternehmen fließen“, analysiert Mattias Muckenhuber, Ökonom im Volkswirtschaftlichen Referat des ÖGB. 

„Die Unternehmen würden also höchst unterschiedlich profitieren. Sehr wenige würden sehr viel Geld bekommen“, so Muckenhuber weiter. Mehr als ein Viertel ginge an die Top-500, rund ein Drittel an die Top-1000. „Und das sind nur Mindestwerte, einige Unternehmen haben ihr Personal nämlich auf mehreren Dienstgeberkonten angemeldet, die für sich genommen relativ klein sein können“, hält Muckenhuber fest und erklärt: „Würde das zusammengefasst, dann würde sich der Anteil, der an das oberste Prozent gehen würde, nochmal erhöhen.“ 

DAS SIND DIE GROSSEN PROFITEURE 

Muckenhuber weiß auch, an wen das meiste Geld fließen würde: „Zu den größten Profiteuren würden zum Beispiel Banken und Versicherungen zählen, die in der Teuerungskrise die Gewinne ihres Lebens machen. Auch das Argument, eine Kürzung der Lohnnebenkosten würde zu höheren Nettoeinkommen führen, könne man sich sparen: „Die wirtschaftswissenschaftliche Forschung zeigt deutlich, dass Unternehmen etwaige Kürzungen kaum in Form von Lohnerhöhungen an die Belegschaft weitergeben“, erinnert Muckenhuber. 

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