Osteopathie in Österreich als eigenständigen Gesundheitsberuf nach internationalem Vorbild anerkennen

4. Fachtagung der Österreichischen Gesellschaft für Osteopathie (OEGO) mit klarer Botschaft an die Politik: gesetzliche Verankerung des Berufsbildes

In der Bevölkerung ist die Osteopathie als wertvolle Gesundheitsdienstleistung seit langem anerkannt und stark nachgefragt. Auch seitens der Wissenschaft konnte die Wirksamkeit osteopathischer Behandlungen für viele Indikationsbereiche klar belegt werden. „Seit über 10 Jahren kämpfen wir für die gesetzliche Anerkennung unserer Berufsgruppe als eigenständigen Gesundheitsberuf. Wir haben alle Auflagen dazu erfüllt und unsere Hausaufgaben gemacht. Jetzt wäre die Politik am Zug zu handeln und im Sinne der Patientensicherheit die Osteopathie endlich gesetzlich zu verankern“, erklärt Margit Halbfurter, MSc D.O., Präsidentin der OEGO in ihrer Eröffnungsansprache zur Fachtagung. Sie verwies darauf, dass die Osteopathie Teil der integrativen Medizin ist, bei welcher es sich per definitionem um einen Zusammenschluss von Schulmedizin und evidenzbasierter Komplementärmedizin handelt.  

INTERNATIONALE VORBILDER

Die drei wesentlichen Argumente, die für eine Regulierung des Berufsbildes sprechen, präsentierte die Präsidentin des europäischen Dachverbandes „Osteopathy Europe“ (OE), Hanna Tómasdóttir, D.O., M.R.O.DK: An erster Stelle steht natürlich im Sinne der Patientinnen und Patienten, dass die osteopathische Behandlung korrekt ausgeführt wird. Ebenso wichtig ist – zum Schutz der Patientinnen und Patienten – die Qualitätssicherung. Die Menschen müssen sicher sein, dass unter der Bezeichnung Osteopathie klar definierte Leistungen angeboten werden. Und das dritte Argument betrifft eine der Grundfesten der EU, die Personen- und Niederlassungsfreiheit. Personen mit einer entsprechenden langjährigen Ausbildung muss es möglich sein, ihre Leistung auch in einem anderen europäischen Land anbieten zu können – so wie dies in anderen Berufen möglich ist.  Derzeit ist die Osteopathie in 13 europäischen Ländern ein gesetzlich anerkannter Gesundheitsberuf. In Italien ist das gesetzliche Anerkennungsverfahren gerade im Gange.

Bezüglich der Ausbildung sieht die Präsidentin der Osteopathy Europe einen klaren Trend zu einem öffentlichen Vollzeitstudium. „Das ist auch wirtschaftlich sinnvoller als zuerst staatlich ein Basisstudium der Physiotherapie oder Medizin zu finanzieren und dann müssen interessierte Menschen auf eigene Kosten noch nebenberuflich eine bis zu fünfjährige Ausbildung in Osteopathie absolvieren“, so Hanna Tómasdóttir. Schlussendlich ebne eine gesetzliche Anerkennung der Osteopathie als eigenständiger Gesundheitsberuf auch die Möglichkeit, dass Behandlungen durch die Krankenkassen erstattet werden.

Anlässlich der Fachtagung appellierte Hanna Tómasdóttir, dass die Arbeit in einer Interessenvertretung nicht nur die Aufgabe einiger weniger sei, sondern jede und jeder Osteopath:in ist immer auch Botschafter des Berufsbildes.  

ZEITNAHE GESETZLICHE ANERKENNUNG

„Die Evidenz, die mittlerweile bezüglich der Osteopathie vorliegt, ist eine wichtige Basis für die gesetzliche Anerkennung als eigenständiger Gesundheitsberuf in Österreich“, erklärte Abg. z. NR Fiona Fiedler, B.Ed. von den NEOS. Eine gesetzliche Absicherung bedeute zugleich auch Patientensicherheit und Qualitätssicherung.

„Es ist mittlerweile an der Zeit, den europäischen Weg zu gehen, um dort anzukommen, wo 13 andere Länder schon sind“, sagte Abg. z. NR Ralph Schallmeiner von den Grünen.

Beide sehen eine zeitnahe gesetzliche Umsetzung durchaus möglich. 

FORTBILDUNG ALS WICHTIGES ELEMENT

Anschließend an die Eröffnung gab es für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer über den Tag verteilt verschiedene Fachvorträge von national und international anerkannten Expertinnen und Experten zu aktuellen Themen und Trends der Osteopathie. 

Österreichische Gesellschaft für Osteopathie
Margit Halbfurter, MSc D.O.
Präsidentin der OEGO
+43 664 75009429
margit.halbfurter@oego.org
https://www.oego.org

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