Rotes Kreuz zum internationalen Tag der Pflegenden: Mehr Anerkennung und Unterstützung nötig, um Menschen im Beruf zu halten

Rotkreuz-Generalsekretär Opriesnig mahnt: „Ohne Investitionen droht ein Teufelskreis aus Mehrbelastung und vorzeitigen Berufsausstiegen!“

172.507 Menschen sind in Österreich in Gesundheits- und Krankenpflege-Berufen tätig – der Bedarf an Pflegekräften steigt jedoch unter anderem durch den demographischen Wandel stark an. Vor dem internationalen Tag der Pflegenden am 12. Mai warnt Michael Opriesnig, Generalsekretär des Österreichischen Roten Kreuzes: „Es ist schon lange bekannt, dass wir bis 2050 mindestens 200.000 zusätzliche Pflegekräfte benötigen. Aber wir müssen auch darauf achten, Menschen im Beruf zu halten. Das gelingt nur mit Verbesserungen der Arbeitsbedingungen.“ 

ZUKUNFTSSORGEN UND EIN DROHENDER TEUFELSKREIS

Studien der Arbeiterkammer und des Wiener Gesundheitsverbunds geben Grund zur Sorge: 41 Prozent der Pflegepersonen gehen davon aus, ihren Beruf unter den derzeitigen Umständen frühzeitig verlassen zu müssen. Viele Pflegekräfte berichten von körperlichen und psychischen Beschwerden. 

Opriesnig meint dazu: „Je mehr Menschen aus Pflegeberufen vorzeitig aussteigen, desto größer wird die Belastung für die verbleibenden Pflegekräfte. Ein Teufelskreis, der mit Wertschätzung gegenüber den Pflegenden und konkreten Maßnahmen durchbrochen werden muss. Investitionen in die Ausbildung und Anwerbung von Pflegekräften, angemessene Entlohnung und Verbesserungen bei den Arbeitsbedingungen tragen zur Attraktivierung von Pflegeberufen bei. Hier müssen dringend Maßnahmen gesetzt werden.“ 

GERINGER MÄNNERANTEIL

Auch die Attraktivierung der Pflegeberufe für Männer wäre laut Opriesnig zu begrüßen: „Der Tag der Pflegenden fällt heuer mit dem Muttertag zusammen. Es fällt auf, dass 85 Prozent aller Berufsangehörigen in Gesundheits- und Krankenpflegeberufen weiblich sind. Wir müssen wegkommen von dem Bild, dass Pflegearbeit Frauenarbeit sei, mehr Männer für den Beruf gewinnen – schließlich sind die zu Pflegenden auch zu 50 Prozent männlich.“    

Zu einem attraktiven Beruf gehört auch ein positives Berufsbild, wie der Rotkreuz-Generalsekretär betont: „Menschen helfen zu können, ist eine erfüllende Aufgabe. In kaum einem anderen Beruf kann man die positiven Auswirkungen der Tätigkeit so unmittelbar erleben. Außerdem handelt es sich um einen facettenreichen Tätigkeitsbereich in verschiedenen Lebenswelten von der Arbeit mit Kleinstkindern bis zu hochbetagten Menschen, von Begleitung im Alltag bis zu hochspezialisierten Tätigkeiten in Krankenhäusern. Die Dankbarkeit und Anerkennung, die Pflegekräfte in ihrer täglichen Arbeit erfahren, gehen in den Diskussionen über nötige Verbesserungen in der Pflege leider oft unter.“ 

FRÜHER APPELL AN DIE ZUKÜNFTIGE REGIERUNG

Opriesnig appelliert an die zukünftige Regierung: „Bei den Wahlen im Herbst werden nicht nur politische Weichen gestellt, sondern auch gesellschaftliche. Pflegethemen gehen über eine Legislaturperiode hinaus. Setzen Sie die richtigen Schwerpunkte, damit Pflegeberufe in Österreich nicht selbst zum Pflegefall werden.“  

Über die vielfältigen Einstiegsmöglichkeiten und Tätigkeitsbereiche in der Pflege berichten die Kolleg:innen vom Wiener Roten Kreuz. Mehr Infos: Hier klicken 

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Mag. Gerald Richter
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