Gelebtes „Niemals vergessen“

Ehrung für Friedrich Forsthuber

Wien (OTS) – Gestern erhielt Mag. Friedrich Forsthuber, Präsident des Landesgerichts für Strafsachen Wien, im Rahmen der Veranstaltung „Mordjustiz 1944“ der ARGE der NS-Opferverbände die Ludwig Steiner-Medaille der „ÖVP-Kameradschaft der politisch Verfolgten und Bekenner für Österreich“ sowie die Rosa-Jochmann-Plakette des „Bundes Sozialdemokratischer FreiheitskämpferInnen, Opfer des Faschismus und aktiver AntifaschistInnen”.

Über 100 Gäste nahmen an der Veranstaltung im Justizpalast teil und hörten neben Ausführungen des Präsidenten des Nationalrates Mag. Wolfgang Sobotka, der auf die Wichtigkeit von Gedenkveranstaltungen und Gedenkarbeit im Allgemeinen hinwies, die höchst interessanten Referate „Volksgerichtshof, Sondergerichte, Reichskriegsgericht, Oberlandesgericht“ von Friedl Garscha und „Die Hingerichteten im Landesgericht Wien im Jahr 1944 – Biographische Schlaglichter“ von Ursula Schwarz.

Dr. Wolfgang Kastelic, Bundesobmann der ÖVP-Kameradschaft, betonte, dass hunderte Männer und Frauen unterschiedlicher politischer Richtungen Widerstand geleistet haben: „Sie sind nicht bereit gewesen, sich mit dem NS-Regime zu arrangieren und waren Täter im positiven Sinn. Mit ihren Köpfen, die im Landesgericht Wien gefallen sind, haben sie das Fundament für unsere freie Heimat Österreich gelegt“, so Kastelic, dessen Vater Jakob ebenfalls Opfer des NS-Regimes war und 1944 hingerichtet worden war, im Hinblick auf die Moskauer Deklaration. Dr. Gerald Netzl, Vorsitzender des Bundes Sozialdemokratischer FreiheitskämpferInnen hielt die Laudatio auf Forsthuber.

Nach Absolvierung des rechtswissenschaftlichen Studiums an der Universität Wien wurde dieser 1990 zum Richter ernannt und mit 1. Jänner 2010 im Alter von 46 Jahren zum jüngsten Präsidenten in der Geschichte des Landesgerichts für Strafsachen für Wien ernannt. Der Geehrte setzt sich schon lange für aktive Erinnerungsarbeit ein. So initiierte er 2012 die Nachstellung des Schattendorf-Prozess vom Juli 1927 im Wiener Straflandesgericht anhand der Originalakten. Ende Jänner 2015 wurden an der Außenfassade des Wiener Straflandesgerichtes zehn Zeittafeln angebracht, die an die wechselvolle Geschichte des „Grauen Hauses“ und die Strafgerichtsbarkeit von 1839 bis in die Gegenwart erinnern. Zur Erinnerung an alle Opfer der NS-Justiz wurde am 21. April 2015 auf seine Initiative hin das Mahnmal „369 Wochen“ enthüllt. Das Landesgericht ist oft Gastgeber für zeitgeschichtliche Symposien und Seminare.„Das ist nur eine kleine Aufzählung seiner Leistungen. Friedrich Forsthubers Aktivitäten sind gelebtes ‚Niemals vergessen!‘“, so Netzl abschließend.

Forsthuber selbst betonte in seinen Dankesworten die Bedeutung des demokratischen Rechtsstaates, der das Gegenteil der Diktatur darstelle. Man könne die Tatsache, in einem solchen zu leben nicht hoch genug schätzen.
Rückfragehinweis:
Bund Sozialdemokratischer FreiheitskämpferInnen, Opfer des Faschismus und
aktiver AntifaschistInnen
www.freiheitskämpfer.at
ÖVP Kameradschaft der politisch Verfolgten und Bekenner für Österreich
www.oevp-kameradschaft.at
(Mag. Paul Hefelle +43 664 83 83 209)

Rückfragehinweis:
Bund Sozialdemokratischer FreiheitskämpferInnen, Opfer des Faschismus und aktiver AntifaschistInnen
www.freiheitskämpfer.at
ÖVP Kameradschaft der politisch Verfolgten und Bekenner für Österreich
www.oevp-kameradschaft.at(Mag. Paul Hefelle +43 664 83 83 209)

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