Staatspreis Architektur & Nachhaltigkeit 2021: Massivbau punktet bei Neubau- und Sanierungspreisen

Wien, 07. Dezember 2021 (OTS) – Ein Hauptthema bei den diesjährigen 10 Nominierungen zum Staatspreis war die Adaptierung und nachhaltige Modernisierung bestehender Gebäudestrukturen. Sanieren, Umbauen und Weiterbauen im Bestand mit dem Ziel Flächen zu sparen und vorhandene Bausubstanz zu nutzen waren der Jury des Staatspreises ein wesentliches Anliegen. Die Preisverleihung fand am 6. Dezember 2021 pandemiebedingt als Online-Event statt.

Die neue Juryvorsitzende Katharina Bayer und der langjähriger Staatspreisjuror Robert Lechner präsentierten gemeinsam mit Klimaschutzministerin Leonore Gewessler die 4 Preisträger, drei Sanierungsprojekte und einen Neubau, die alle auf langlebige mineralische Gebäudestrukturen bauen können. Die Langlebigkeit massiver Bauteile ermöglicht durch ihre Traglastreserven, thermische Speichermasse und leichte Umbaubarkeit die zukunftssichere Adaptierung von Gebäuden. Ganz im Sinne des Circular Economy Action Plans der EU, welcher Re-Use vor Abriss und Recycling stellt.

Die prämierten Sanierungsprojekte 2021 sind das Bildungszentrum Frastanz-Hofen, der Smart-Block Geblergasse und die Denkwerkstatt Hittisau. Das bestehende Schulgebäude Frastanz-Hofen, ein Ziegelbau aus den 1950er Jahren wurde um einen Stahlbetonbau erweitert, wobei die charakteristische Giebelform des Hauses als grafische Vorlage für neue Elemente diente. Bei den Baustoffen wurden regionale Produkte wie Kalkputz eingesetzt sowie eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung.

Beim Smart-Block Geblergasse, einem gründerzeitlichen Wohngebäude in Massivbauweise, kam im Zuge einer umfassenden Sanierung erstmals in Österreich liegenschaftsübergreifend Geothermie im historischen Bestandsbau zum Einsatz. Die Erdwärme-Anlage mit Anergienetz kann jederzeit für den gesamten Straßenblock ausgebaut werden.

Die Denkwerkstatt Hittisau ist ein Hybridgebäude, das die Holztragstruktur des ehemaligen Stalls ebenso nutzt wie neue massive Betonelemente im Innenausbau. Bemerkenswert ist der Umstand, dass die ehemalige Jauchegrube in einen Eisspeicher für das Heizen und Kühlen mittels Wärmepumpe umgewandelt wurde.

Ein echter Eyecatcher ist der einzige prämierte Neubau: das Paracelsus Bad & Kurhaus in Salzburg. Anstelle der alten Badeanstalt wurde ein kompakter, mehrgeschoßiger Neubau in Massivbauweise errichtet. Eine Fassade aus vertikal montierten Keramiklamellen, die fast nahtlos in die organisch geformte Decke über der Schwimmhalle übergeht, prägt das Erscheinungsbild. Dank Fernwärme, Wärmepumpe, hauseigener Abwärme und Photovoltaik am Dach kommt der Massivbau mit deutlich weniger Energie aus als vergleichbare Projekte in Österreich.

Unterstützt wurde der Staatspreis Architektur und Nachhaltigkeit 2021 wie in den Vorjahren vom Fachverband Steine-Keramik. Fachverbandsgeschäftsführer Andreas Pfeiler gratuliert allen Staatspreisträgern 2021: „Ich freue mich, dass die prämierten Sanierungsprojekte auf Langlebigkeit und Adaptierbarkeit bauen und dafür in den Massivbaustoffen eine hervorragende Basis finden. Besonders erfreulich ist, dass diesmal eine thermische Bauteilaktivierung im historischen Bestand ausgezeichnet wurde. Das zeigt, dass in massiven Gründerzeitbauten Wohnkomfort und Klimaschutz sehr gut kombinierbar sind. Massive Baustoffe stellen beim Bauen/Sanieren im Klimawandel nicht das Problem dar, sondern sind Teil der Lösung: sie bieten thermische Speichermasse zum Heizen und Kühlen, langlebige, leicht adaptierbare Bauteile und sind zu 100% recyclierbar.“ Pfeiler ergänzt: „35km durchschnittlicher regionaler Lieferradius vom Werk zur Baustelle tun dem Klima und der regionalen Wirtschaft gut.“

[Staatspreis Architektur & Nachhaltigkeit 2021]
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DI Dr. Andreas Pfeiler
Geschäftsführer
Fachverband der Stein- und keramischen Industrie
Tel: + 43 (0) 5 90 900-3531
Email: info@baustoffindustrie.at

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