Silvan zu „Anti-Homo-Haus“: Derartiges Weltbild ist untragbar und aus dem 19. Jahrhundert

Diskriminierungsschutz endlich gesetzlich verankern

Wien (OTS/SK) – Ein Beherbergungsbetrieb im niederösterreichischen Aggsbach Markt im Bezirk Krems-Land wirbt für sich selbst als „Anti-Homo-Haus“ und begründet das damit, dass die Betreiber „Homosexualität ablehnen und nichts mit AIDS oder Syphilis zu tun haben wollen“. „Ein derartiges Weltbild ist einfach untragbar und aus dem 19. Jahrhundert“, kritisiert SPÖ-Volksanwaltschaftssprecher Rudolf Silvan heute, Donnerstag, gegenüber dem Pressedienst der SPÖ. Silvan unterstützt daher vehement die Forderung seines Nationalratskollegen Mario Lindner, seines Zeichens Vorsitzender der sozialdemokratischen LGBTIQ-Organisation SoHo. Dieser setzt sich seit langem für eine gesetzliche Verankerung des Diskriminierungsschutzes ein. Doch die ÖVP blockiert dieses Vorhaben der Sozialdemokrat*innen. ****

Wie medial berichtet reagierte die Gemeinde damit, das Haus von der Gemeindewebsite zu entfernen – die Antidiskriminierungsstelle Niederösterreich bleibt aber machtlos. Das liegt daran, dass Diskriminierungen aufgrund der sexuellen Orientierung in Österreich beim Zugang zu Gütern und Dienstleistungen, wie eben Beherbergung, noch immer legal sind. Die ÖVP blockiert eine entsprechende Änderung des Gleichbehandlungsgesetzes inzwischen seit mehr als zehn Jahren. Für SPÖ-LGBTIQ-Sprecher Mario Lindner und Volksanwaltschaftssprecher Silvan ist klar: „Dieser Fall zeigt einmal mehr, dass die Bundesregierung handeln und den Diskriminierungsschutz endlich gesetzlich verankern muss. Wir können und dürfen nicht akzeptieren, dass mitten in Österreich ein Hotel als ‚Anti-Homo-Haus‘ wirbt und sexuelle Orientierung mit HIV gleichsetzt – das ist absolut inakzeptabel.“

Auf der Betreiberhomepage finden sich neben massiv homophoben Äußerungen weitere sonderbare Regeln, die den Eindruck, dass der Vermieter ein verstörendes Weltbild besitzt, untermauern. So äußerst sich der Betreiber auch gegen die Fristenregelung, also gegen einen straffreien Schwangerschaftsabbruch innerhalb eines festgelegten Zeitraums bei Frauen, kritisierte Silvan abschließend. (Schluss) PP/ls

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