ORF-„matinee“ am 20. März: Dokus „Charlie Chaplin – Wie alles begann“, „Exil unter Palmen – Verbannt nach Hollywood“

Außerdem: „Die Kulturwoche“

Wien (OTS) – Die „matinee“ am Sonntag, dem 20. März 2022, um 9.15 Uhr in ORF 2 widmet sich anlässlich der bevorstehenden Oscar-Verleihung (Details zum ORF-Schwerpunkt unter presse.ORF.at) zunächst einem großen Namen, der mit der Frühzeit der Filmindustrie in Hollywood verbunden ist: „Charlie Chaplin – Wie alles begann“. Danach steht die Premiere des neuen Films von ORF-Hollywood-Kenner Christian Reichhold auf dem Programm: „Exil unter Palmen – Verbannt nach Hollywood“ (10.00 Uhr). Den von Peter Schneeberger präsentierten ORF-Kulturvormittag beschließt „Die Kulturwoche“ (10.45 Uhr) mit aktuellen Berichten und Tipps zu heimischen kulturellen Geschehen.

„Charlie Chaplin – Wie alles begann“ (9.15 Uhr)

Es gibt Talente, die so herausragend sind, dass sie sich jeder Form der Beschreibung entziehen. Auf nur wenige trifft das so sehr zu wie auf Charlie Chaplin. Als Fünfjähriger sprang er seiner Mutter – einer mäßig erfolgreichen Vaudeville-Künstlerin – bei, als dieser auf der Bühne die Stimme versagte, und sang an ihrer Stelle ein Lied. Im Alter von zehn Jahren wurde er von einer Varietétruppe engagiert, die nur aus Kindern bestand. So tingelte er durch die Lande und hantelte sich von Job zu Job. Oft landete er auf der Straße. Später sagte er über seine schwere Kindheit: „Selbst, wenn ich im Waisenhaus war oder auf der Suche nach Essen durch die Straßen irrte, um nicht zu verhungern, war ich fest überzeugt, dass ich der beste Schauspieler der Welt war. Ich brauchte dieses übertriebene Selbstvertrauen. Ohne das ist man verloren.“

Als Chaplin schließlich in Hollywood ankam, erlebte er die atemberaubende Transformation eines jungen Mediums: Das Kino war damals gerade erst den Kinderschuhen entwachsen und emanzipierte sich, um innerhalb kürzester Zeit in der Moderne anzukommen und zu einem eigenen Kunstgenre und zur mächtigen Industrie zu werden. 1914 ist Chaplins eigentliche Geburtsstunde als Künstler zu nennen. In einer Filmgarderobe sammelte er sich Stöckchen, Melone und übergroße Schuhe zusammen und kreiert den Tramp – den Vagabunden mit den Manieren eines Gentlemans.

Chaplin wurde nicht nur zu einem der populärsten Stars des Kinos, sondern machte binnen kürzester Zeit einen weiteren Karrieresprung zum Regisseur seiner eigenen Filme, der Poesie und große Gefühle auf die Leinwand brachte. Die Dokumentation von Serge Bromberg und Eric Lange schildert die Erfolgsstory von Charlie Chaplin, dessen Silhouette auch heute noch für einige der schönsten und einfallsreichsten Momente des Kinos steht. Der Filme zeigt bis dato unveröffentlichte Archivaufnahmen, dazu restaurierte Fassungen seiner ersten Produktionen.

„Exil unter Palmen – Verbannt nach Hollywood“ (10.00 Uhr)

Viele der rund 1.500 deutschsprachigen Intellektuellen, die in den dreißiger und vierziger Jahren des 20. Jahrhunderts auf der Flucht vor den politischen Entwicklungen in Europa nach Los Angeles emigrierten, waren Schriftstellerinnen und Schriftsteller – einige von ihnen aus Österreich, wie u. a. Franz Werfel, Vicki Baum, Walter Reisch oder Friedrich Torberg. Manchen, wie Billy Wilder, George Froeschel oder George Tabori, gelang es schnell, sich den Lebens- und Arbeitsgewohnheiten ihres Exils anzupassen: Sie arrangierten sich mit dem „American Way of Life“ und fassten schon bald im Filmgeschäft Fuß. Andere hatten größere Anpassungsschwierigkeiten.

Treffpunkt der deutschsprachigen Literaturszene und Erscheinungsort des Liebhaberprojekts „Pazifische Presse“ war die berühmte Villa Aurora der Verleger Ernst Gottlieb und Felix Guggenheim, die heute im Besitz des Deutschen Kulturinstituts ist. Dort, wo jene, deren Bücher einst in Deutschland verbrannt wurden, einige Jahre lang ihre Heimat gefunden hatten, feiert das offizielle Deutschland heute vor jeder Oscar-Verleihung seine Nominierten. Die neue Dokumentation von Hollywood-Kenner und ORF-Filmemacher Christian Reichhold beleuchtet die herausfordernden Lebensumstände der Exilantinnen und Exilanten und lässt den Glanz der heutigen Filmszene in der Villa Aurora aufleuchten.

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