Sechs Projekte mit EL-MO Award ausgezeichnet

Award für innovative Projekte zur nachhaltigen Transformation der österr. Wirtschaftsverkehre – Awards von Bundesministerin Gewessler und WKÖ-Generalsekretär Kopf überreicht

Wien (OTS) – Am 4. April wurde im Rahmen des Fachkongress EL-MOTION (04.-05.04.2022) erneut der EL-MO Award an fünf österreichische Unternehmen verliehen, die mit besonders innovativen Projekten Pionierarbeit bei der Transformation der Wirtschaftsverkehre in Richtung CO2-Neutralität leisten. Darüber hinaus wurde erstmal ein Sonderprojekt aus dem Bildungsbereich gekürt und mit Stephan Schwarzer (ehem. Leiter der Abteilung für Umwelt- und Energiepolitik der Wirtschaftskammer Österreich) und Robert Thaler (Leiter der Abteilung Aktive Mobilität und Mobilitätsmanagement im Bundesministerium für Klimaschutz) zwei Wegbereiter der EL-MOTION geehrt. Unterstützt wurde der Award im Rahmen von Medienpartnerschaften durch die Fachmagazine „1TRUCK.TV“ und „FLOTTE“.

Überreicht wurden die Awards auch heuer wieder von Bundesministerin Leonore Gewessler (BMK) und WKÖ-Generalsekretär Karlheinz Kopf, die angesichts der Pionierleistung der ausgezeichneten Projekte überzeugt sind, dass der Transformationsprozess mit der gebündelten Kreativ- und Innovationsleistung der heimischen Wirtschaft erfolgreich zu schaffen ist.

„Gerade in diesen schwierigen Zeiten ist es wichtig innovative Mobilitätsprojekte vor den Vorhang zu holen die schon jetzt ganz ohne fossiles Öl und Gas auskommen. Diese Projekte zeigen eindrucksvoll wie wir in Zukunft klimafreundlich unterwegs sein können, Transporte effizient auf die Schiene verlagern können oder die sogenannte letzte Meile mit sauberen Strom abwickeln können. Der EL-MO Award holt sie vor den Vorhang und motiviert andere, den Weg in Richtung emissionsfreier Antriebe und Klimaneutralität mitzugehen. Mit dem Mobilitätsmasterplan 2030 für Österreich haben wir Kompass und Karte vorgelegt, wie das zu schaffen ist. Die Gewinnerinnen und Gewinner zeigen eindrücklich, wie man mit Engagement und Innovation Projekte gegen die Abhängigkeit von fossilen Energien und hin zu emissionsfreier Mobilität erfolgreich umsetzen kann. Deshalb freut es mich sehr, bereits zum zweiten Mal den Award an diese Pioniere für klimafreundliche Verkehre überreichen zu dürfen“, so Klimaschutzministerin Leonore Gewessler.

„In dieser Zeit sind wir mit schrecklichen tagesaktuellen Geschehnissen befasst, die tief betroffen machen und uns zum Handeln auffordern. Parallel sollte unser Handeln zur Erreichung der klimapolitischen Ziele weiterhin gezielt und engagiert weitergehen. In der Wirtschaftskammer sehen wir die Transformation als enorme Herausforderung, wobei vor allem im Verlagern und Verbessern das Potenzial für die eimischen Unternehmen liegt. Die Vergangenheit hat mehrmals bereits gezeigt, große Ziele lösen eine unglaubliche Innovationskraft in der Wirtschaft aus, durch die neue Errungenschaften kreiert werden, die die Zielerreichung erst möglich machen. Aus genau diesem Grund wurde der EL-MO Award ins Leben gerufen, weil er zeigt, was möglich ist und damit die kreativen Kräfte zur Nachahmung motivieren soll“, sagt Karlheinz Kopf, Generalsekretär der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ).

Folgende Projekte wurden 2021 mit dem EL-MO Award
ausgezeichnet:

* GrazLog (Projektkonsortium: AIT, Stadt Graz, Holding Graz, TU
Graz, Prime Mobility & Consulting, FA Klade)

* Innovative Verladetechnik im Intermodalverkehr –Trailer-Rail Korridor (Hafen Wien & Helrom)

* Green to home (NME)

* Retrofitting (Herbert Temmel)

* HySnow (Projektkonsortium: BRP-Rotax, HyCentA Research, ElringKlinger, Fronius International, Hinterstoder Wurzeralm Bergbahnen, TU Graz, ECuSol)

* Sonderprojekt: Simulationssoftware für Ladeinfrastruktur von E-Fahrzeugen (FH Campus Wien)

Jürgen Streitner, Leiter der Abteilung für Umwelt- und Energiepolitik in der Wirtschaftskammer Österreich und Vorsitzender des EL-MOTION Beirats: „Die hohe Qualität und Quantität der Einreichungen beim diesjährigen EL-MO-Award zeigt, dass wir mit der letztjährigen Initiative genau ins Schwarze getroffen haben. Die Unternehmen wollen vorzeigen, was sie können und welche Schritte sie auf dem Weg in das künftige Mobilitätssystem bereits gesetzt haben. Ich danke allen, die eingereicht haben, und ermuntere all jene, die sich noch nicht vor den Vorhang gewagt haben, dies beim nächsten EL-MO-Award nachzuholen.“

Breitgefächerte Innovationskraft der heimischen Unternehmen

Die Themenschwerpunkte der einzelnen Siegerprojekte waren auch heuer wieder besonders vielfältig: So wurden mit Green to home und Grazlog etwa gleich zwei Projekte ausgezeichnet, die sich der Verkleinerung des ökologischen Fußabdrucks der City-Logistik und Paketzustellung widmen. Dabei werden Pakete an einen zentralen Paket-Hub angeliefert, sortiert und mittels (E-)Lastenräder oder Elektrofahrzeugen zum Adressaten geliefert. So konnten im Großraum Wien (Green to home) und in der Fußgängerzone in Graz (GrazLog) bereits mehrere zehntausend Pakete klimaneutral an Privatpersonen und Unternehmen zugestellt werden.

Auch der Hafen Wien konnte mit dem Projekt „Innovative Verladetechnik im Intermodalverkehr“, das gemeinsam mit der Helrom GmbH an der größten Logistikdrehscheibe in Osteuropa realisiert wurde, auf ganzer Linie überzeugen. Es löst das alte Thema „Lkw auf die Schiene“ besonders elegant und effizient. Die barrierefreie Lösung „Trailer Rail“ macht alle, auch nicht kranbare, Sattelauflieger – inklusive Megatrailer – fit für den Transport per Bahn. Und das ohne aufwändige Terminalinfrastruktur. Jeder der Helrom-Wagen kann an jedem Lade-/Neben- bzw. Anschlussgleis durch seitliches Ausschwenken zwei Trailer aufnehmen. Seit dem Start des Betriebs im August 2021 konnte der Schwerlastverkehr auf der Straße so um insgesamt 9.000 Lkw reduziert werden. Dies entspricht einer CO2-Einsparung von 7.177 Tonnen auf der angebotenen Strecke zwischen Düsseldorf und Wien. Der weitere Ausbau ist im Gange.

Schwerverkehr ist auch das Thema bei einem weiteren Gewinner des EL-MO Awards: Die Herbert Temmel GmbH hat gemeinsam mit e-troFit GmbH einen knapp 10 Jahre alten Diesel-Lkw mit mehr als 850.000 Kilometer Laufleistung zu 100 % auf Elektroantrieb umgerüstet. Mit einer Reichweite von 70-80 Kilometern, einer Höchstgeschwindigkeit von 89 km/h und einer Nutzlast von 12 Tonnen wird der 405 PS starke E-Lkw seit Mai 2021 vor allem im lokalen Shuttleverkehr eingesetzt. Alleine durch die Verwendung eines vorhandenen Lkw-Chassis wurden rund 40 Tonnen CO2 eingespart.

Ebenso innovativ zeigt sich das Projekt „HySnow“, das im Skigebiet Hinterstoder-Wurzeralm die Defossilisierung im Wintertourismus realisiert. Dafür wurde einerseits eine Photovoltaikanlage mit 30 kWp errichtet und mit einem AEM-Elektrolysemodul zur Erzeugung von grünem Wasserstoff gekoppelt. Zusätzlich wurde die höchstgelegene Wasserstoffinfrastruktur Österreichs für Betankungen bis 350 bar entwickelt und umgesetzt. Darüber hinaus wurden im Lauf des Projekts zwei Schneemobil-Prototypen mit Wasserstoffbrennstoffzellenantrieb entwickelt.

Von der Jury als besonders praxistauglich und als wichtiger Baustein für einen raschen Ausbau der Ladeinfrastruktur befunden wurde die Simulationssoftware für Ladeinfrastruktur von E-Fahrzeugen der Studenten Georg Busch und Alexander Hinteregger der FH Campus Wien (Studiengang: Green Mobility). Die Software schafft die Möglichkeit das Potenzial von unterschiedlichen Ladepunkten anhand konkreter Ladekurven und zeitlicher Nutzungsszenarien (Abstelldauer, gewünschte End-SOC, relevante Start-SOC, etc.) für jeden potenziellen Standort zu simulieren. Dadurch wird die bedarfsgerechte Errichtung von Ladeinfrastruktur massiv erleichtert und transparenter planbar. Ein Schlüssel zu langfristig komfortabler E-Mobilität und zufriedener Nutzer.

Weitere Informationen:

Detaillierte Projektbeschreibungen sowie die Mitglieder der Fachjury und Fotos der Verleihung finden Sie auf www.elmotion.at/elmo-award. Beachten Sie bitte außerdem die Nachberichterstattung von FLOTTE und 1TRUCK.TV. (PWK144/NIS)

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