Neßler/Grüne: Österreichweites Kinderschutzgesetz mit Qualitätskriterien für alle Kinder- und Jugendeinrichtungen notwendig

Jugendstaatssekretariat und Bildungsministerium müssen umgehend tätig werden

Wien (OTS) – Der jüngste Fall eines wegen sexuellen Missbrauchs verurteilten Betreuers eines Feriencamps macht wütend und zeigt einen gravierenden Handlungsbedarf auf. So fordern Kinderschutzorganisationen, wie etwa die Möwe, die Schaffung eines österreichweiten Kinderschutzgesetzes mit Qualitätskriterien für alle, die Angebote für Kinder und Jugendliche anbieten. Es muss sichergestellt werden, dass Personen, die mit Kindern arbeiten, ein sorgfältiges Auswahlprozedere durchlaufen und fundierte pädagogische Aus- und Weiterbildungen vorweisen können.

„Der Kampf gegen Gewalt und Missbrauch ist auch ein politischer Auftrag. Wir können nicht nur den Organisationen die Überprüfung überlassen, sondern müssen Rahmenbedingungen schaffen, die alle Anbieter von Kinder- und Jugendbetreuung einzuhalten haben. Deshalb unterstütze ich auch die Forderung des Kinderschutzzentrums Möwe ein sogenanntes ,Kindeswohl-Gütesiegel‘ einzuführen“, erklärt Barbara Neßler, Kinder- und Jugendsprecherin der Grünen, im Kontext zum Vorstoß von Jugendstaatssekretärin Claudia Plakolm, die eine Überprüfung der Strafregisterauszüge durch Vereine fordert. „Wir müssen weiterdenken. Durch die verpflichtende Einführung eines Gütesiegels würden sich Anbieter, welche die erforderlichen Qualitätskriterien erfüllen und damit das Kindeswohl garantieren, klar und einfach für Eltern erkennen lassen“, sagt Neßler.

„Der jetzt bekannt gewordene untragbare Fall macht deutlich sichtbar, dass wir dringend ein österreichweites Kinderschutzgesetz mit festgelegten Qualitätskriterien für alle Kinder- und Jugendeinrichtungen brauchen. Und wir müssen unbedingt sicherstellen, dass Personen, die mit Kindern arbeiten ein sorgfältiges Auswahlprozedere durchlaufen und das notwendige pädagogische Wissen vorweisen können. Das muss Grundvoraussetzung sein, auch für ehrenamtliche Freizeitbetreuer:innen“, betont Neßler. Die Kinder- und Jugendsprecherin hofft, dass sowohl das Jugendstaatssekretariat als auch das Bildungsministerium hier umgehend tätig werden und entsprechende Konzepte vorlegen, die das Wohl der Kinder und Jugendlichen in den Mittelpunkt stellen.

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