3. NÖ Lehrerinnen- und Lehrertag im VAZ St. Pölten

LH Mikl-Leitner: Unsere Lehrkräfte sind Wissensvermittler, Mentoren und Wegbegleiter für unsere Kinder und Jugendlichen

St. Pölten (OTS/NLK) – Zum dritten Mal fand am gestrigen Dienstagnachmittag im VAZ St. Pölten der „NÖ Lehrerinnen- und Lehrertag“ statt – eine Fortbildungsveranstaltung der Personalvertretung und der NÖ Bildungsdirektion, die heuer unter dem Motto „Körpersprache“ stand. Rund 2.500 Pädagoginnen und Pädagogen aller Schulformen nahmen teil und wurden von Expertinnen, Experten und politisch Verantwortlichen aus dem Bildungsbereich, darunter auch Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner als Präsidentin der NÖ Bildungsdirektion, in den Mittelpunkt gestellt: „Menschen, die viel mehr als nur Wissensvermittler sind“, sagte Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner auf der Bühne, „unsere Lehrkräfte sind Mentoren und Wegbegleiter für unsere Kinder und Jugendlichen.“

Die Lehrkräfte hätten zudem eine ganz wichtige Rolle in der Entscheidungsfindung, wenn es für die Kinder und Jugendlichen um den weiteren Bildungs- und Ausbildungsweg gehe. „Jedes Kind braucht die Ausbildung, die am besten zu ihm passt“, meinte Mikl-Leitner und appellierte, noch stärker für eine Lehrausbildung zu argumentieren, denn „wir brauchen gut ausgebildete Fachkräfte“ und laut einer aktuellen Studie verdienen diese heutzutage dasselbe wie Akademikerinnen und Akademiker. Ein Argument, dass vor allem Eltern wichtig wäre, die ihre Kinder nicht nur gut ausgebildet, sondern auch finanziell abgesichert wissen wollen.

Die Landeshauptfrau stellte in ihrer Rede auch die Leistungen der Pädagoginnen und Pädagogen in dieser Zeit multipler Krisen wie Krieg und Pandemie in den Mittelpunkt. „Schon zu Beginn der Pandemie haben Sie eindrucksvoll bewiesen, dass Sie auch in Krisenzeiten der großen Verantwortung ihres Berufes gerecht werden“, sagte sie und erinnerte an die Zeit, als Homeschooling und Distance-Learning in kurzer Zeit etabliert werden mussten und „diese Aufgabe haben unsere Lehrerinnen und Lehrer bravourös gemeistert“, so die Landeshauptfrau. Sie bedankte sich dabei auch bei der Bildungsdirektion für den umfassenden Support, unter anderem mit IT-Personal oder auch mit Unterstützung bei der Stärkung digitaler Kompetenz.

Landeshauptfrau Mikl-Leitner erklärte aber auch, dass die Herausforderungen nicht einfacher würden und darum sei es wichtig, „an verschiedensten Schrauben zu drehen, um diese zu meistern.“ Man werde sich vor allem darum kümmern, dass sich die Pädagoginnen und Pädagogen ihrer eigentlichen Profession widmen können, nämlich die Schülerinnen und Schüler zu unterrichten. „Deshalb bedanke ich mich bei den Personalvertreterinnen und -vertretern und freue mich, ihnen mitteilen zu können“, so Mikl-Leitner, „dass wir ausverhandelt haben, Verwaltungskräfte so aufzustocken, dass wir künftig 500 Pflichtschulstandorte mit administrativen Kräften unterstützen können.“

Überdies wolle man die Lehrkräfte auch im privaten Bereich unterstützen, um die anstehenden finanziellen Herausforderungen besser stemmen zu können. „Deswegen werden wir eine Aufstockung im Bereich des Gehaltsvorschusses für Neuanschaffung eines Wohnraums auf 10.000 Euro vornehmen.” Ebenso werde man den Gehaltsvorschuss im Bereich energieoptimierender Maßnahmen – beispielsweise das Einrichten einer PV-Anlage – auf 7.000 Euro erhöhen.

Mikl-Leitner nannte noch weitere Maßnahmen, die man treffen müsse, um vor allem dem Lehrermangel entgegenzuwirken und den Beruf noch attraktiver zu machen. „Zum einen müssen wir an der Schraube der Lehrerausbildung drehen, denn das Studium muss kürzer werden, damit die Lehrerinnen und Lehrer schneller in die Praxis kommen.“ Zum anderen brauche es eine Änderung zum Einstieg in den Lehrberuf für Quereinsteiger und Praktiker. „Hier müssen die Hürden verkleinert werden, denn wir brauchen die fachliche Expertise dieser Menschen in unseren Schulen“, erklärte die Landeshauptfrau.

Einen weiteren Punkt führte Bildungslandesrätin Christiane Teschl-Hofmeister an: „Wir wollen, dass in der Ausbildung die Fächer gewählt werden, die wir brauchen und da besonders die Sonderpädagogik.“ Denn Sonderpädagogik sei kein Widerspruch zu Inklusion, sondern ein ganz wichtiger Teil davon. Zudem unterstrich die Landesrätin, dass Niederösterreich viele engagierte Lehrerinnen und Lehrer habe, aber nach wie vor auch viele Hindernisse, die es zu überwinden gilt. „Aber da kann die Bildungspolitik helfen“ und dazu werde man den Kontakt mit den Lehrkräften Vorort suchen, denn gerade nach der langen Zeit der Videokonferenzen und der Gespräche in Entfernung werde bei diesen Treffen das hohe Engagement der Pädagoginnen und Pädagogen sichtbar. Teschl-Hofmeister: „Wir bekommen dabei ganz konkrete Vorschläge, mit denen wir in der Politik dann auch arbeiten können.“

Karl Fritthum, seit Anfang November neuer NÖ Bildungsdirektor, bedankte sich bei der Personalvertretung und der Gewerkschaft für die Idee zum Lehrerinnen- und Lehrertag und vor allem für das „sozialpartnerschaftliche Miteinander, das wir in Niederösterreich haben, denn nur so kommt man zu guten Ergebnissen.“ Fritthum sprach vor allem den Lehrerinnen und Lehrern seinen Dank aus: „Mit diesem großen Team bin ich zuversichtlich, mein Amt gut ausführen und auch die nächsten Herausforderungen – sei es in der Digitalisierung oder im Kampf um die besten Köpfe für unsere Klassenzimmer – auch gut meistern zu können.“

Für die gute und partnerschaftliche Zusammenarbeit von Land, Bildungsdirektion und Gewerkschaft bedankten sich auch Claudia Andre, Vorsitzende der Landeslehrer und Landeslehrerinnen, und Matthias Dieser, Vorsitzender der Gewerkschaft Öffentlicher Dienst (GÖD).

Den Abschluss des dritten Lehrerinnen- und Lehrertages bildete das Hauptreferat des national und international gefragten Körperspracheexperten Stefan Verra mit dem Titel „Erfolgsgeheimnisse der Körpersprache“.

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