Billa-Neubau in Eichgraben: Scharfer Grüner Protest gegen Bodenversiegelung im Wienerwald

Krismer/Götze: „Bei vorgeblich „nachhaltigem Supermarkt“ dominiert die Asphaltwüste“

Die Grüne Landessprecherin Helga Krismer und die Grüne Nationalratsabgeordnete Elisabeth Götze haben heute scharfe Kritik am Billa-Neubau in Eichgraben geübt. Der Supermarkt, der morgen Donnerstag eröffnet wird, wird von den Grünen als nicht nachhaltig bezeichnet. Statt versickerungsfähiger Parkflächen wurde Asphalt ohne Ende aufgetragen, und auch innovative Lösungen wie Photovoltaik-Anlagen als Parkplatzüberdachung fehlen. „In Zeiten von Klimawandel und Energiekrise darf es nicht mehr akzeptabel sein, dass Supermarkt-Ketten wertvolle, bislang naturbelassene Bodenflächen für Parkplätze versiegeln und damit potenzielle Hitzeinseln schaffen. Das ist Technologie und Haltung von vorgestern – wahrhaft nachhaltige Parkflächen müssen mit versickerungsfähigen Oberflächen versehen sein, idealerweise überdacht mit Photovoltaik,“ erklärt Helga Krismer beim Lokalaugenschein in Eichgraben: „Billa rühmt sich lautstark als ‚nachhaltiges‘ Unternehmen. Allerdings hat keine Bürgerin und kein Bürger heutzutage mehr Verständnis für Handelsketten, die Naturflächen verbauen und mit ihren Asphaltwüsten in Gemeinden und Städten den Klimawandel vorantreiben. Es ist völlig unverständlich, dass Billa als in Niederösterreich angesiedeltes Unternehmen hier keine starken Impulse für Klimaschutz und innovative Parkplatzlösungen setzt“, so Krismer.

LIESS SICH DIE GEMEINDE EICHGRABEN VON BILLA „ÜBER DEN TISCH ZIEHEN“?

Die Grünen kritisieren auch die Marktgemeinde Eichgraben, in der die ÖVP mit absoluter Mehrheit regiert und entscheidet. Die Gemeinde habe dem REWE-Konzern im September 2020 einen Forderungskatalog für Klimaschutz und Nachhaltigkeit übergeben, der unter anderem versickerungsfähige Parkplätze, Begrünung und Schattenparkplätze vorsah. Im November 2020 hatte Bürgermeister Ockermüller noch behauptet, dass REWE “alle Vorgaben der Gemeinde hinsichtlich Versiegelung und Klimaschutz in die Planung habe einfließen lassen”. Die Grünen fragen sich, warum die Gemeinde bei der Bauüberwachung offenbar nicht auf diese wichtigen Aspekte geachtet hat: „Für den Parkplatz und die Zufahrten wurden rund 1.300m2 unwiederbringlich Boden versiegelt. Es ist völlig unverständlich, dass die Gemeinde-Führung diesen für den Klimaschutz so wichtigen Aspekt offensichtlich bei der Baubegleitung aus den Augen verloren hat!“, erklärt Nationalratsabgeordnete Elisabeth Götze.

GRÜNE FORDERN MASSNAHMENPLAN UND „ÖKOLOGISCHE SANIERUNG“ FÜR DEN BILLA-NEUBAU

Ein klares Signal gegen die Zubetonierung von Naturflächen fordern die Grünen Politikerinnen Krismer und Götze vom REWE-Konzern ebenso wie von der Marktgemeinde Eichgraben und das Land Niederösterreich: „Einerseits müssen die entsprechenden Landesgesetze bezüglich Bodenversiegelung nachgeschärft werden und anderseits die nicht mehr zeitgemäße Versiegelung vor Ort darf so nicht bestehen bleiben. REWE muss ein Konzept zur Entsiegelung des Parkplatzes vorlegen. Die Marktgemeinde Eichgraben muss konsequent darauf achten, dass dieser ökologische Frevel beseitigt wird und zeitgemäße, klimafitte Parklätze geschaffen werden. Unser Boden muss atmen können – Wirtschaft und Politik müssen dies gewährleisten.“

Michael Pinnow
Pressesprecher der Grünen NÖ

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