ÖH: Wissenschaftsministerium plant Stillstand an Fachhochschulen

ÖH fordert Überarbeitung des Entwurfes zum Fachhochschulentwicklungs- und Finanzierungsplans 2023/24 – 2025/26

Seitens des BMBWF liegt derzeit ein Entwurf des neuen Fachhochschulentwicklungs- und Finanzierungsplans für die Jahre 2023/24 – 2025/26 vor. Die Österreichische Hochschüler_innenschaft (ÖH) übt scharfe Kritik an den Vorschlägen des Ministeriums. Seit Jahren sind FHs der am stärksten wachsende Hochschulsektor, dennoch sieht der vorliegende Entwurf keinen weiteren Ausbau der Studienplätze vor. „Wenn ein Ausbaustopp der Studienplätze stattfindet, werden viele Interessierte keinen Studienplatz bekommen. Das führt unweigerlich zu stärkerer Selektion und noch höherem Leistungsdruck und ist daher strikt abzulehnen“, kritisiert Keya Baier vom ÖH-Vorsitzteam.

Gerade im aktuell sehr gefragten Bereich der Gesundheitswissenschaften gibt es bereits jetzt deutlich mehr Interessierte, als Studienplätze vergeben werden. Statt auf den Fachkräftemangel im Gesundheitswesen zu reagieren und hier mehr Studierende zuzulassen, erwähnt das BMBWF lediglich MINT-Studien im Zusammenhang mit weiterer Entwicklung der Fachhochschulen. „Dass im Bereich gesundheitswissenschaftlicher oder auch sozialwissenschaftlicher Studien keinerlei Weiterentwicklung vorgesehen ist, zeigt, wie wenig Vision der vorliegende Entwurf enthält. Gerade diese Studienfelder sind in Anbetracht der zahlreichen Krisen, in denen wir uns befinden, von großer Bedeutung“, beanstandet Sara Velić vom ÖH-Vorsitzteam.

Neben fehlender Vision in Hinblick auf die Entwicklung der Studienfelder fehlen im Entwurf auch die notwendigen finanziellen Ressourcen. Bereits im laufenden Jahr wurden die Fördersätze nicht ausreichend erhöht, denn die Gelder für 2022/23 stellen inflationsbereinigt eine Kürzung dar. Auch die derzeit geplante Erhöhung der Fördersätze für 2023/24 wird mit 4,5 % nicht ausreichend sein, um die weiterhin stattfindende Teuerung abzugelten – für 2025 ist gar keine Erhöhung vorgesehen. „Wenn an Hochschulen gespart wird, leiden als Erstes die Studierenden“, befürchtet Boryana Badinska vom ÖH-Vorsitzteam. „Wir fordern daher ausreichende finanzielle Ressourcen, um qualitative Lehre an Fachhochschulen weiterhin gewährleisten zu können!“ setzt Badinska fort.

Wie eingangs erwähnt, steht die ÖH dem vorliegenden Entwurf des Fachhochschulentwicklungs- und Finanzierungsplans also ablehnend gegenüber. „Unsere Kritikpunkte haben wir in einer umfassenden Stellungnahme zusammengefasst, die wir dem BMBWF übermitteln werden. Im Sinne der Studierenden an Fachhoschulen appellieren wir an Minister Polaschek, diese auch umzusetzen“, so das ÖH Vorsitzteam abschließend.

ÖH – Österreichische Hochschüler_innenschaft
Timon Kalchmayr
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