Gesundheitsministerium: Studie evaluiert kostenlosen Zugang zu HIV-PrEP

Erhebung des AIHTA untersucht Folgewirkungen eines erweiterten Angebots – Endbericht soll bis Sommer 2023 vorliegen

Wien (OTS) – In Österreich werden jährlich 300 bis 400 neue HIV-Infektionen diagnostiziert. Neben der Verhütung mit Kondomen schützt auch die HIV-Präexpositionsprophylaxe (PrEP) vor einer Ansteckung mit HIV. PrEP ist in Österreich nur mit ärztlicher Verschreibung in Apotheken erhältlich und nach wie vor kostenpflichtig. Das Gesundheitsministerium hat nun das Austrian Institute for Health Technology Assessment (AIHTA) beauftragt, eine Ausweitung des Zugangs zur PrEP zu evaluieren. “Es ist wichtig zu wissen, wie sich ein kostenloses Angebot von PrEP auf die Zahl der HIV-Ansteckungen auswirken würde”, betont Gesundheitsminister Johannes Rauch. “Klar ist: Wir müssen verstärkt auf Prävention setzen, um unser Ziel – AIDS bis 2030 zu besiegen –  auch zu erreichen!” **** 

Eine HIV-Infektion ist derzeit nicht heilbar. Wenn eine HIV-Infektion rechtzeitig diagnostiziert und behandelt wird, haben HIV-positive Menschen aber die gleiche Lebenserwartung wie die Gesamtbevölkerung. Für HIV-negative Personen mit einem erhöhten Risiko für eine Ansteckung bietet die HIV-Präexpositionsprophylaxe (PrEP) eine Möglichkeit, sich zu schützen. 

Die monatlichen Kosten für PrEP beginnen bei rund 60 Euro und sind nicht erstattungsfähig. Um die Zahl der HIV-Neuinfektionen zu reduzieren, empfehlen die WHO, UNAIDS und die ECDC HIV-PrEP allen Personen mit einem erhöhten Infektionsrisiko zugänglich zu machen. Deshalb hat das Gesundheitsministerium beim Austrian Institute für Health Technology Assessment ein Health Technology Assessment beauftragt.

Ziel ist die wissenschaftliche Untersuchung der Wirksamkeit einer HIV-PrEP-Therapie sowie die Definition von Kriterien, für wen und wann ein kostenloser Zugang von PrEP zielführend wäre. Ebenso behandelt die Erhebung, wie sich ein kostenloser Zugang zu PrEP auf das Verständnis von Safer Sex in der Bevölkerung auswirken würde. Der Endbericht des Austrian Institute for Health Technology Assessment soll bis Sommer 2023 vorliegen. 

 

PRÄVENTIONSARBEIT: BERATUNGEN UND TESTUNGEN

Die wirksamsten Instrumente im Kampf gegen HIV sind Prävention und Informationen für die definierten Zielgruppen. Dies umfasst Beratungen und Tests mit gezielten Testaktionen. „Es ist wichtig, seinen Status zu kennen – für die eigene Gesundheit, aber auch für die Gesundheit von Sexualpartner:innen. Gemeinsam können wir Übertragungsketten stoppen und unser globales Ziel – AIDS bis 2030 zu besiegen – erreichen“, betont Gesundheitsminister Johannes Rauch.

HIV-Tests werden kostenlos und anonym bei den AIDS-Hilfen Österreichs sowie bei praktischen Ärzt:innen angeboten. “Die AIDS-Hilfen Österreichs leisten wichtige Präventionsarbeit und tragen aktiv dazu bei, Stigmata abzubauen und gegen Diskriminierung zu bekämpfen. Zusammen leisten sie jeden Tag Großartiges für die sexuelle Gesundheit von so vielen Menschen. Ich möchte mich daher bei allen Angestellten und Freiwilligen für ihr großes Engagement herzlich bedanken“, betont Gesundheitsminister Johannes Rauch.

Außerdem gibt es die Möglichkeit der HIV-Selbsttests, die zum Preis von circa 30 Euro rezeptfrei in der Apotheke erhältlich sind. Ein positives Ergebnis mit dem Selbsttest bedeutet aber nicht zwingend eine HIV-Diagnose – hier ist eine Verifizierung mittels eines Labortests notwendig.

Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz (BMSGPK)
Thomas Neubauer, LL.B.
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