WKÖ-Streitner: Erste wichtige Voraussetzungen für grünes Gas geschaffen

Nachbesserungen beim Erneuerbaren-Gas-Gesetz jedoch dringend nötig – Kosteneffizienz und Technologieoffenheit muss in den Fokus rücken

„Ohne erneuerbare Gase, wie zum Beispiel Biomethan oder Wasserstoff, wird die Energiewende nicht gelingen. Positiv ist, dass mit dem Erneuerbaren-Gas-Gesetz endlich erste Signale für Dekarbonisierungs-Maßnahmen im Gasbereich gesetzt werden. Damit wird auch die Versorgungssicherheit unterstützt“, kommentiert Jürgen Streitner, Leiter der Abteilung Umwelt- und Energiepolitik in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ), das Erneuerbaren-Gas-Gesetz, das heute in Begutachtung geschickt wurde. Mit einer Erneuerbaren-Quote für Gasversorger soll der Ausbau von 7,5 TWh grünes Gas vorangetrieben werden.

„Bei der Kosteneffizienz sind Nachbesserungen nötig, um massive Preissteigerungen zu vermeiden. Hier braucht es ein effizientes System, das die Kosten für die Endverbraucher minimiert. Das beinhaltet auch eine Anpassung der geplanten Ausgleichszahlung“, sagt Streitner. Mit den vorgesehenen Ausgleichszahlungen von 200 Euro pro Megawattstunde ist zu erwarten, dass sich der Preis für grünes Gas auf diesem Niveau einpendeln wird, obwohl die Gestehungskosten für Biomethan-Neuanlagen laut einer Studie des Energieinstituts der Universität Linz lediglich zwischen 62 und 94 Euro pro Megawattstunde liegen.

„Das Klimaschutzministerium muss sicherstellen, dass die erforderlichen Mengen wettbewerblich angeboten werden. Dafür sind ein technologieoffener Zugang und eine Reihe von zusätzlichen Maßnahmen erforderlich, die jetzt angegangen werden müssen“, so Streitner. So stehen zum Beispiel Investitionszuschüsse für die Biomethan, Wasserstoff oder synthetische Gase, die bereits im Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz von 2021 vorgesehen sind, noch aus. Ebenso muss eine Befreiung von grünen Gasen von der Erdgasabgabe und der CO2-Bepreisung endlich umgesetzt sowie eine Anrechenbarkeit auf das Emissionshandelssystem gewährleistet werden. Um mittelfristig auch die Verfügbarkeit von grünen Gasen sicherzustellen, muss auch an Energiepartnerschaften, insbesondere für den Import von klimaneutralem Wasserstoff, und der dafür nötigen Gasinfrastruktur gearbeitet werden. „Beim Thema Wasserstoff drohen wir gegenüber anderen Ländern massiv zurückzufallen. Deutschland zeigt es vor, wie ein Aufbau von Energiepartnerschaften und eine Versorgung der Wirtschaft mit grünem Gas gelingen kann. Österreich sollte hier Anleihe nehmen“, so Streitner abschließend. (PWK048/NIS)

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