Wenn Essen ein Problem wird

RUND 200.000 ÖSTERREICHER*INNEN ERKRANKEN IM LAUFE IHRES LEBENS EINMAL AN EINER ESSSTÖRUNG. PROFESSIONELLE HILFE BEKOMMEN SIE IN EINRICHTUNGEN DER VINZENZ GRUPPE AMBULANT WIE STATIONÄR. IM AKTUELLEN VINZENZ MAGAZIN BERICHTEN ZWEI PATIENTINNEN VON IHRER KRANKHEIT – UND EXPERTINNEN* UND EXPERTEN* VON DEN MÖGLICHEN THERAPIEN.

Raphaela Janker entwickelt als Teenager eine Essstörung, die jahrelang nicht diagnostiziert wird. 2019 wendet sie sich an sowhat., das zur Vinzenz Gruppe gehörende Kompetenzzentrum für Menschen mit Essstörungen. Das Team ist auf ambulante Betreuung spezialisiert und überweist Janker ins Barmherzige Schwestern Krankenhaus Wien. Zwei Monate lang wird die heute 22-jährige therapiert. Gruppen- und Einzel-Gespräche, körperliche Stabilisation durch Elektrolyt-Infusionen und ein Ernährungsplan nach individuellem Kalorien-Schema helfen ihr, auch nach einem Rückfall. Ihre Erkenntnis: „Ohne professionelle Hilfe geht es nicht.“ Eine Einschätzung, die Anna-Maria Schneider teilt. Die 32-jährige erkrankte ebenfalls erstmals im Teenageralter an einer Essstörung. Ihre Botschaft: „Unterstützung suchen und annehmen“.

Generell sind Frauen häufiger als Männer von Essstörungen betroffen. Am gefährdetsten sind Mädchen im Alter zwischen 14 und 20 Jahren. Ein Prozent der 15- bis 20-Jährigen erkrankt an Anorexie, zwei bis vier Prozent der 20- bis 30-Jährigen haben Bulimie. Gefährlich können beide Formen sein, weiß Dr. Larisa Dzirlo, Fachärztin für Innere Medizin, Gastroenterologie und Hepatologie, Ärztin für Psychosomatische Medizin sowie Psychotherapeutin in Ausbildung unter Supervision im Barmherzige Schwestern Krankenhaus Wien. Eine Anorexie mit einem niedrigen BMI von 14 oder 15 sei eine lebensbedrohliche Erkrankung, da „die Herzfrequenz zu langsam und jeder Infekt gefährlich ist“. Je früher die Behandlung beginne, desto besser sei die Prognose. Ein zu hoher BMI hinterlässt ebenfalls Spuren in erhöhten Fettwerten, Diabetes Typ2 und Bluthochdruck.

Leider sind Essstörungen noch immer ein Tabuthema, erklärt Dr. Christof Argeny, Facharzt für Psychiatrie, Psychotherapeut und ärztlicher Leiter von sowhat,. „Wir möchten Tabus brechen und die Erkrankung entstigmatisieren.“  

UMWELTSCHUTZ IN DEN KRANKENHÄUSERN

In Ländern wie Österreich und Deutschland ist das Gesundheitssystem für rund sieben Prozent des gesamten CO2-Ausstoßes verantwortlich. Ein durchschnittliches Krankenhaus verbraucht beispielsweise jährlich so viel Energie wie eine Kleinstadt. Durch Optimierungen in punkto Energie, Narkosegase, Transportwege und Essen können Krankenhäuser überraschend viel zum Umweltschutz und zur Nachhaltigkeit beitragen.

Um systematischen Umweltschutz im Alltag zu etablieren, hat die gemeinnützige Vinzenz Gruppe voriges Jahr die sogenannte EMAS-Zertifizierung abgeschlossen. Mit diesem Umweltmanagement-System verpflichten sich europaweit Organisationen, Behörden und Unternehmen laufend Optimierungen vorzunehmen.

Einige Zahlenbeispiele veranschaulichen die großen Effekte des bisherigen nachhaltigen Managements: In Oberösterreich etwa fuhren LKW bis zu 30mal täglich mit Einzellieferungen zu Spitälern. Mit einem völlig neuen Logistik-Konzept wurde dies auf ein- bis zweimal reduziert. Eine siebenstündige Operation mit dem häufig eingesetzten Anästhetikum Desfluran entspricht hinsichtlich Emissionen einer rund 15.000 Kilometer langen Autofahrt, da ein beträchtlicher Teil des Gases unweigerlich entweicht. Deshalb werden nun andere Narkosemittel eingesetzt.

Alle Standorte werden mit Photovoltaik ausgestattet, den Anfang machte 2021 das Barmherzige Schwestern Krankenhaus Wien. Im Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern Ried, im Göttlicher Heiland Krankenhaus Wien sowie St. Josef Krankenhaus Wien kommt Erdwärme zum Einsatz und wird soweit als möglich weiter ausgebaut. Geschäftsführer Michael Heinisch: „Wir wollen den Anteil an erneuerbaren Energieträgern bis 2030 auf 90 Prozent steigern“.  

WELTMEISTER ALS PHYSIOTHERAPEUT FÜR HERZPATIENT*INNEN

Der Tiroler Bernhard Kogler übt seinen Traumjob als Physiotherapeut in der HerzReha Bad Ischl aus. So ganz nebenbei ist er seit kurzem Weltmeister im Orientierungs-Mountainbiken.

„Für mich ist es das Schönste, wenn Patientinnen und Patienten Fortschritte machen und wieder eine Freude am Leben bekommen“, erklärt Kogler: Bei seinen Patient*innen geht es

in den meisten Fällen darum, die Mobilität wieder zu aktivieren, was mittels behutsamen Krafttrainings geschieht. Er selbst hingegen fordert sich mehr: „Seit 2016 bin ich Mitglied des Nationalteams, zigfacher Meister und im vergangenen Sommer kam vorerst die Krönung mit dem Weltmeistertitel in Masters-Orientierungs-Mountainbiken in Bulgarien. Ein unglaublicher Sport, bei dem man richtig abschalten kann, der einem alles abverlangt.“ Seinen  Patient*innen erzählt er zwar von seinen sportlichen Wettkämpfen, empfiehlt ihnen selbst aber nur die Variante als Ausgleichs- und Aufbausport. „Eben angemessen und auf die Kondition und Bedürfnisse der Menschen ausgelegt.“  

KOLLAGENPFLASTER FÜR DIE SCHULTER

Die Rotatorenmanschette ist ein Verbund aus vier Sehnen, die den Oberarmkopf im Schultergelenk stabil zentrieren. „Risse dieser Rotatorenmanschetten gehören zu den häufigsten Verletzungen der Schulter und können zu starken Schmerzen und schweren Funktionseinschränkungen führen“, erklärt Dr. Alexandra Pokorny-Olsen, Fachärztin für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie und Spezialteamleiterin Schulterchirurgie im Orthopädischen Spital Speising in der neuen Ausgabe des Vinzenz magazin.

Standardmäßig werden gerissene Sehnen genäht. Das Problem ist jedoch, dass einmal ausgedünnte Sehnensubstanz so nicht wieder aufgebaut werden kann. In Speising gibt es nun eine neue Methode, die genau das bewirkt. „Spezielle Kollagen-Patches werden auf die abgenützte oder gerissene Sehne gelegt und fixiert.“ Sie sind bioinduktiv, das heißt, sie führen zu einer biologischen Reaktion des Empfängers und bilden im Laufe einiger Monate richtiges Sehnengewebe. Pokorny-Olsen: „Fasst man es simpel zusammen, ist es so, als würde man einen Flicken auf ein Loch in der Hose nähen.“

Das Orthopädische Spital Speising ist das erste Krankenhaus in Österreich, das diese Kollagen-Patches eingesetzt hat.  

VINZENZ MAGAZIN: INSIGHTS AUS DEM LEBEN IM KRANKENHAUS

Das Magazin der Vinzenz Gruppe mit diesen und vielen weiteren Beiträgen erscheint viermal pro Jahr und richtet sich an Menschen, die sich für Gesundheitsthemen begeistern. Die aktuelle Ausgabe können Sie kostenlos abonnieren oder auch online als Digitalausgabe auf www.vinzenzgruppe.at lesen.

Vinzenz Gruppe Krankenhausbeteiligungs- und Management GmbH
Annemarie Kramser
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