Brunner Heide: Bürgermeister will die Bevölkerung nicht spazieren gehen lassen

Nach mehr als zwei Jahren zäher Verhandlungen konnte bei einem neuerlichen Gesprächstermin zwischen Bürgermeister Andreas Linhart (SPÖ) und Gemeinderat Chris Schmitzer (NEOS) am 16. März endlich eine Lösung für die Brunner Heide gefunden werden. In der Gemeinderatssitzung eine Woche später wurde diese allerdings abgelehnt – auch von den beiden Herren, die die Vereinbarung zuvor noch für sehr gut befunden hatten. 

Bereits seit dem Jahr 2020 liefen die Gespräche zwischen der Gemeinde Brunn am Gebirge und der RAINER Gruppe über eine Regelung zur naturschutzfachlichen Verbesserung, Nutzung und Bewirtschaftung der Brunner Heide. Am 16. März fand neuerlich ein Termin mit Bürgermeister Andreas Linhart (SPÖ) und Gemeinderat Chris Schmitzer (NEOS) sowie den Liegenschaftseigentümern statt, bei dem die RAINER Gruppe als Liegenschaftseigentümerin noch einmal einen Schritt auf die Gemeinde zugemacht und einen wirklich lösungsorientierten Vorschlag im Sinne des Naturschutzes und der Bevölkerung unterbreitete. Die Gemeinde tritt demnach als Mieterin auf, das Areal wird der Bevölkerung zugänglich gemacht und ein mit dem Land NÖ abgestimmter Naturschutzmanagementplan zur Verbesserung der Flora und Fauna, des Naturschutzes, sowie des gesamten Ökosystems auf der Brunner Heide wird mit Förderungen der EU umgesetzt. Im Rahmen eines Neophytenmanagements sollte dafür gekämpft werden, dass sich die heimische Pflanzenwelt wieder entwickeln kann und die Überwucherung der heimischen Botanik eingedämmt wird. Im Gegenzug sollte das kurzzeitig angedachte Naturdenkmal und die damit einhergehende Mumifizierung der Brunner Heide durch einen Vertragsnaturschutz ersetzt werden. Ein Naturdenkmal bedeutet nämlich, dass der Brunner Bevölkerung der Zutritt auf die Brunner Heide für immer verboten sein wird.

Nun sind dem Bürgermeister und dem gesamten Gemeinderat die Umwelt, sowie die Öffnung der Brunner Heide für die Bevölkerung offenbar nicht mehr wichtig. In der Gemeinderatssitzung vom 23. März wurde das Projekt nämlich abgelehnt, und zwar auch von den beiden Vorverhandlern, Bgm. Linhart und GR Schmitzer.

Bleibt es dabei, bedeutet dies das Aus für ein geschätztes Naherholungsgebiet, für eine vernünftige Pflege und Werterhaltung des Areals, die Fortführung der Hobbyfischerei – also schlichtweg einem Kahlschlag an allen Interessen.
„Es sollte ein Gewinn für alle Seiten sein, für die Natur, die Bevölkerung, die Gemeinde und natürlich auch für uns als Liegenschaftseigentümer“, wie Stephanie Ernst von der RAINER Gruppe ausführt: „Wir haben uns wirklich um einen Konsens bemüht, haben die Balance zwischen unseren eigenen Interessen, Rechten und auch potenziellen Pflichten, dem Naturschutz und den Wünschen der Bevölkerung gesucht. Es ist schade, dass sich dafür keine Mehrheit finden ließ, unser Angebot und die Gesprächsbereitschaft bleiben aber weiterhin aufrecht. Alle diese Vorteile für die Brunner Bevölkerung können mit dem Naturdenkmal leider nicht erreicht werden.“ Und die RAINER Gruppe muss die Brunner Heide aus Haftungsgründen weiterhin absperren.

Martin Himmelbauer
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