Finale des neuen „Universum“-Dreiteilers „Wildes Argentinien“ am 11. Juli um 20.15 Uhr in ORF 2

Wien (OTS) – Vom kalten, ozeanisch geprägten Klima Feuerlands, der Tierra del Fuego, bis zu den feuchtwarmen subtropischen Regionen an den Grenzen zu Paraguay und Brasilien – Argentinien ist ein weites Land. Seine Nord-Süd-Ausdehnung von fast 3.700 Kilometern entspricht der Strecke vom norwegischen Oslo bis nach Marokko und ermöglicht eine Vielzahl unterschiedlichster Landschaften und Lebensräume. Zum Finale des neuen Dreiteilers „Wildes Argentinien“ von Christian Baumeister und Moritz Mayerle (ORF-Bearbeitung: Wolfgang Stickler) präsentiert „Universum“ am Dienstag, dem 11. Juli 2023, um 20.15 Uhr in ORF 2 beeindruckende Hotspots der Artenvielfalt im Norden des Landes. Die einzigartigen Naturparadiese haben eines gemeinsam: Hier gibt es Wasser im Überfluss.

Die Iguazú-Fälle zählen zu den sieben Weltwundern der Natur: Im Schnitt donnern hier unvorstellbare zwei Millionen Liter Wasser pro Sekunde 60 Meter in die Tiefe – der Jahresverbrauch von zehn Familienhaushalten in Österreich. Die Felswände hinter den mächtigen Kaskaden sind Heimat des Rußseglers: ein immerfeuchter Lebensraum, der nur über ein kräftiges Duschbad zu erreichen ist und deshalb dem kleinen Vogel von keiner anderen Tierart streitig gemacht wird. Der angrenzende Regenwald hingegen ist ein Schlaraffenland für zahlreiche Spezies. Junge Nasenbären nutzen ihn als Klettergarten und naschen mit Vorliebe an Palmfrüchten, paarungswillige Schwanzbindenpipras betören ihre Weibchen mit ihrem prächtigem Federkleid in Rot und Gold und einem anmutigen „Vogerltanz“.

Iberá bietet Sümpfe, Moore und Lagunen soweit das Auge reicht. Das zweitgrößte Feuchtgebiet Südamerikas ist größer als Oberösterreich. Ein mehr als üppiges Biotop für Amphibien und Reptilien mit faszinierenden Verhaltensweisen. Der Warzige Makifrosch legt seine Eier nicht im Wasser ab, sondern umwickelt sie zum Schutz vor Austrocknung mit Blättern. Tupfenlaubfrösche kommunizieren miteinander über ihre fluoreszierende Haut, und Kaimane tümpeln den ganzen Tag im sumpfigen Gewässer vor sich hin – wenn sie nicht gerade nach Piranhas schnappen. Auch überdimensionierte Meerschweinchen tummeln sich im flachen Wasser – Capybaras. Mit einer Länge von über einem Meter und dem Gewicht eines Menschen sind sie die größten Nagetiere der Erde. Im ersten Stock der Wasserwelt leben stimmgewaltige Brüllaffen. Sie lieben Trompetenbäume und sind dem Geschmack von deren rosa Blüten völlig erlegen.

Durch regelmäßige Überschwemmungen des Río Pilcomayo entstand in der Provinz Formosa eine 4.000 Quadratkilometer große Sumpflandschaft – Bañado la Estrella. Das bedeutende Vogelschutzgebiet besticht mit einer einzigartigen Szenerie: Wie Gespenster ragen die Skelette abgestorbener und von Schlingpflanzen überwucherter Johannisbrotbäume aus dem Wasser. Auf ihren Ästen schlängeln sich Anakondas in der warmen Sonne, bevor sie lautlos auf die Jagd gleiten. Vorsicht ist dabei für das Rotstirn-Blatthühnchen geboten. Dank seiner übergroßen Füße mit weit gespreizten Zehen läuft es mühelos über den Blatt-Teppich auf dem Wasser, bleibt dadurch aber immer in Reichweite der Schlange. Unter den zahlreichen Vogelarten finden sich auch Jabirus, amerikanische Storchenvögel mit zweieinhalb Metern Flügelspannweite. Sie nisten ungefährdet in luftiger Höhe ganz oben auf Palmen.

Das Schicksal der Wasserparadiese im Norden Argentiniens ist ungewiss. Durch den Klimawandel nahmen Dürreperioden in den vergangenen Jahrzehnten zu und verwandeln die Vegetation in trockenes Stroh. Im Jahr 2022 zerstörten verheerende Brände über die Hälfte des Nationalparks Iberá. Unzählige Tiere verendeten in den Flammen. Das Lebenselixier Wasser kann viele der Schäden beheben – aber nicht alle. Die überragende Rolle, die die „Kraft des Wassers“ für den Reichtum der Arten spielt, hat die „Universum“-Dokumentation auf eindrucksvolle Weise festgehalten.

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