Vizekanzler und Grüner Bundessprecher Werner Kogler: „Entschlossener Bodenschutz ist das Um und Auf“

Kogler lädt Gemeinden und Länder zur Zusammenarbeit ein

Bodenschutz steht diesen Sommer auf der Agenda der Grünen ganz oben. Nach dem Start der Grünen Bodenschutz-Sommerkampagne am Dienstag trafen sich heute auf Einladung der Vorarlberger Grünen der Bundessprecher der Grünen und Vizekanzler Werner Kogler, Justizministerin Alma Zadić, Gesundheits- und Sozialminister Johannes Rauch sowie Mobilitäts- und Umweltschutzlandesrat Daniel Zadra und die Lustenauer Landtagsabgeordnete Christine Bösch-Vetter zu einem Spaziergang durch die einzigartige Biodiversitätslandschaft des Auer Rieds. 

„Wir können nicht so weitermachen und täglich 16 Fußballfelder an Boden in Österreich verbrauchen. Umgerechnet auf das Auer Ried, wäre dieses Naturschutzjuwel in nicht einmal drei Wochen weg. Mit schnell fortschreitender Versiegelung zerstören wir unsere Lebensgrundlage, und unsere Enkelkinder können in Österreich keinen Getreidehalm mehr anbauen. Deshalb braucht es verbindliche Ziele“, sagt Werner Kogler nach dem Spaziergang durch das Auer Ried. Er sieht beim Bodenschutz die Gemeinden und Länder in der Pflicht: „Wer braucht noch mehr Einkaufszentren am Ortsrand, wenn gleichzeitig die Ortskerne aussterben? Wenn die Gemeinden, Städte und Länder beim Betonieren so weitermachen, bleibt bald nichts mehr von unserer schönen Natur übrig. Ich lade die Bürgermeister:innen und Landeshauptleute ein, Bodenschutz ernst zu nehmen und die verbindlichen Ziele festzulegen. Entschlossener Bodenschutz ist das Um und Auf!“ 

Für Kogler ist Bodenschutz nicht nur der Erhalt der Artenvielfalt und das Bewahren der Natur, sondern auch ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz. „Gesunder, unversiegelter Boden bietet viele Vorteile. Er ist ein Ort für bedrohte Tier- und Pflanzenarten. Er nimmt CO2 aus der Luft auf und lässt Wasser ungehindert versickern. Bodenschutz ist Artenschutz, Hochwasserschutz, Klimaschutz. Er sichert unsere Lebensgrundlage und ist damit Menschenschutz“, so der Grüne Bundessprecher und Vizekanzler. 

Vorarlbergs Mobilitäts- und Umweltschutzlandesrat Daniel Zadra: „Ein Tag wie heute ist auch ein wunderbarer Anlass, Danke zu sagen. Ich danke daher der Ortsgemeinde Au, die das Ried seit vielen Jahrzehnten in vorbildhafter Weise bewirtschaftet und die eine stets verlässliche Partnerin in Fragen des Bodenschutzes und der Artenvielfalt ist – ganz egal, welche wirtschaftlichen oder verkehrsbedingten Begehrlichkeiten gerade an das Ried herangetragen werden. Gemeinsam betrachten wir es als unsere Aufgabe, den einzigartigen Lebensraum der bedrohten Wiesenbrüter zu bewahren. Dafür tragen wir nun einmal die Verantwortung, und diese Verantwortung reicht weit über den Bodenseeraum hinaus.“ 

Justizministerin Alma Zadić: „Im Kampf gegen die Klimakrise – und während brutalen Hitzewellen, wie wir sie gerade in ganz Europa erleben – zählt jeder Quadratmeter unversiegelter Boden. Bodenschutz ist für uns Grüne daher einer der zentralen Hebel, wenn es darum geht, die Klimakrise zu stoppen. Das gilt für die Stadt genauso wie für das Land. In den Städten und Gemeinden wollen wir mit klaren Haftungsregelungen dafür sorgen, dass Bäume nicht unnötig beschnitten oder gefällt werden. Und hier im Lustenauer Ried setzen wir uns dafür ein, unnötige Bodenversiegelung zu verhindern und die Artenvielfalt zu erhalten.“ 

Gesundheits- und Sozialminister Johannes Rauch: „Wir müssen das Klima schützen, um unsere Gesundheit zu schützen. Das hat uns die Hitzewelle der vergangenen Wochen schonungslos spüren lassen. Vor allem kranke und ältere Menschen leiden schon jetzt unter den Auswirkungen der Klimakrise. Das Auer Ried ist ein symbolträchtiger Ort für den Kampf um eine intakte Natur und unversiegelten Boden, ein Kampf für den Klimaschutz und letztlich auch für unsere Gesundheit. Hier wird auch deutlich, dass dieser Kampf noch nicht verloren ist. Wir müssen ihn auch weiterhin mit vollem Einsatz führen.“ 

AUER RIED  

Das etwa zwei Quadratkilometer große Auer Ried ist Teil der Marktgemeinde Lustenau, befindet sich aber seit 1593 im Eigentum der Schweizer Ortsgemeinde Au (SG). Das Areal genießt teilweise Natura-2000-Schutzstatus. Es wird landwirtschaftlich und als Naherholungsgebiet genutzt und ist umringt von dicht besiedeltem Siedlungsraum, von Straßen und anderen Infrastrukturbauten. Der Untergrund ist sehr torfhaltig und speichert dadurch große Mengen an Kohlenstoff.

Seit 2003 bietet ein 20.000 m2 großes Großbiotop bedrohten Wiesenvögeln wie dem Kiebitz, der Bekassine und dem Braunkehlchen, seltenen Amphibien wie dem Kammmolch, dem Teichmolch und der Gelbbauchunke sowie Insekten, vor allem Libellen, einen geschützten Lebensraum. 2021 wurde ein Brutacker für Wiesenbrüter angelegt („Zebrabiotop“), wodurch das Europaschutzgebiet erheblich aufgewertet wurde. 
Fotos zum Besuch gibt es unter folgendem Link und unter dem Fotocredit Grüne Vorarlberg/Philipp Mück zum Download: https://we.tl/t-ULNHi2sn4q

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