Das Lebensende

Eine repräsentative Umfrage zur Auseinandersetzung mit dem Unausweichlichen

AN ALLERHEILIGEN UND ALLERSEELEN GEDENKEN VIELE ÖSTERREICHER*INNEN DEN VERSTORBENEN. UNAUSWEICHLICH RÜCKEN DABEI AUCH GEDANKEN AN DIE EIGENE STERBLICHKEIT INS BEWUSSTSEIN. WIE DIE ÖSTERREICHER*INNEN MIT DEM THEMA „STERBEN UND TOD“ UMGEHEN, OB ES IN UNSERER GESELLSCHAFT NACH WIE VOR ALS TABUTHEMA WAHRGENOMMEN WIRD UND WIE INTENSIV MAN SICH SCHON MIT DEM EIGENEN ABLEBEN AUSEINANDERGESETZT HAT, ZEIGT EINE UMFRAGE DES DIGITALEN MARKT- UND MEINUNGSFORSCHUNGSINSTITUTS MARKETAGENT GEMEINSAM MIT DER HOSPIZ BEWEGUNG BADEN UNTER 1.005 ÖSTERREICHERINNEN UND ÖSTERREICHERN IM ALTER VON 14 BIS 79 JAHREN.

TABUTHEMA TOD

Fast jede*r zweite Österreicher*in hält Sterben und den Tod für ein Tabu in unserer Gesellschaft (47%). Insbesondere Frauen haben diese Empfindung. Auch im engsten Umfeld erlebt weniger als die Hälfte einen offenen Umfang mit dem Tod (45%). Dabei würden sich mehr als 80 Prozent der Befragten eine stärkere gesellschaftliche Auseinandersetzung mit diesem unausweichlichen Bestandteil des Lebens wünschen. „Unsere Ergebnisse zeigen, wie wichtig die Auseinandersetzung mit diesem existentiellen Thema ist. Drei Viertel der Österreicher*innen sind der Meinung, dass eine intensivere Beschäftigung mit dem letzten Lebensweg und dem Tod Ängste abbauen kann“, erläutert Thomas Schwabl, Geschäftsführer von Marketagent.  

FRAUEN SETZEN SICH INTENSIVER MIT DEM LEBENSENDE AUSEINANDER

Nur jede*r vierte Österreicher*in hat sich laut vorliegender Umfrage schon intensiver mit der eigenen Sterblichkeit auseinandergesetzt (25%). Rund zwei Drittel streiften Gedanken an die eigene Vergänglichkeit zumindest schon ein paar Mal. Überraschend ist, dass zwar mit zunehmendem Alter die eigene Endlichkeit mehr in den Fokus rückt, aber sich dennoch nur ein verhältnismäßig geringer Anteil der älteren Befragten häufiger mit dem Thema befasst (60-69 Jahre: 32%, 70-79 Jahre: 38%). Allgemein lässt sich feststellen, dass das eigene Ableben Frauen viel stärker beschäftigt als Männer. Erstere sehen sich auch im privaten Umfeld stärker mit dem Thema „Sterben und Tod“ konfrontiert als Letztere. Insofern überrascht es nicht, dass sich in der Umfrage tendenziell mehr weibliche als männliche Befragte für eine größere Präsenz der Thematik im öffentlichen Diskurs aussprechen.

VORBEREITUNG AUF DAS EIGENE ABLEBEN

Immerhin sechs von zehn Österreicher*innen haben mit ihrem engsten Umfeld schon zumindest einmal darüber gesprochen, was im Fall des eigenen Ablebens zu tun bzw. zu beachten wäre. Für den Fall, dass man einmal nicht mehr selbst für sich entscheiden kann, wie zum Beispiel nach einem Unfall oder bei Krankheit, hat jedoch nur ein geringer Anteil der Befragten vorgesorgt: Eine Vorsorgevollmacht, die festlegt, wer für einen Entscheidungen treffen darf, wenn man es selbst nicht mehr kann, haben laut Umfrageergebnis gerade einmal 11 Prozent verfasst. 7 Prozent der Österreicher*innen geben an, eine Patientenverfügung aufgesetzt zu haben, die regelt, welche medizinischen Maßnahmen im Ernstfall gesetzt werden dürfen.

Diese Resultate zeigen erneut die Hemmschwellen in Zusammenhang mit dem Thema Tod und Sterben. Die Sinnhaftigkeit von Dokumenten dieser Art für den Ernstfall wird mit rund 90% Zustimmung von der breiten Bevölkerung wahrgenommen. Dennoch hat sich bisher nur ein geringer Anteil der Österreicherinnen und Österreicher dazu durchgerungen, eine Vorsorgevollmacht bzw. Patientenverfügung abzuschließen.

PSYCHISCHE BELASTUNG: SORGE UM (ZURÜCKBLEIBENDE) ANGEHÖRIGE

Im Falle einer lebensbedrohlichen bzw. unheilbaren Krankheit würde die Mehrheit der Österreicher*innen (86%) die eigene Familie informieren. Zwei Drittel würden die Angehörigen selbst darüber in Kenntnis setzen wollen, 20 Prozent würden sich hierfür Unterstützung von außen holen wie z.B. von einem Freund oder einem Arzt. 7 Prozent würden die Liebsten verschonen und nicht mit ihrer Diagnose konfrontieren wollen.

Im Falle einer schweren Krankheit wäre die größte Angst der Österreicher*innen aber nicht die eigenen Schmerzen (50%), sondern die Tatsache, anderen womöglich zur Last zu fallen (54%). Der Gedanke, Angehörige zurücklassen zu müssen, bereitet mehr als 40 Prozent Sorge. Für Frauen stellt dies eine vergleichsweise größere psychische Belastung dar als für Männer. 

HEILSAME TRAUERARBEIT

Zum Tod gehört auch die Trauerarbeit, um den schmerzlichen Verlust eines geliebten Menschen verarbeiten zu können. „Trauer ist die normale und heilsame Reaktion auf jeden schmerzhaften Verlust. Oft schlucken wir aber unseren Kummer und unsere Tränen hinunter, weil wir glauben, stark sein zu müssen. Das hilft aber nicht, die Trauer bleibt, und die Seele leidet“, erklärt Ing. Andrea Klune von der HOSPIZ Bewegung Baden.

Trauerhilfe bietet an den Tagen rund um Allerheiligen der TrauerRaum des Teams der HOSPIZ Bewegung Baden. „Von Samstag, 28. Oktober bis Mittwoch, 1. November 2023 findet wieder unser TrauerRaum mit mehreren interaktiven Stationen für Trauernde beim Stadtpfarrfriedhof in Baden statt, sowie eine Gedenkfeier für Sternenkinder bei der Gedenkstätte am Friedhof“, so Ing. Andrea Klune. Hier haben trauernde Menschen die Möglichkeit, sich mit allen Sinnen und Gefühlen von einem geliebten Menschen zu verabschieden.

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