ORF-DialogForum: „Mehr als Herz und Schmerz“

Präsentation der Public-Value-Studie „Die Bedeutung öffentlich-rechtlicher Unterhaltung in Zeiten des digitalen Wandels“

Wien (OTS) – Ob Fernsehfilm oder Musikshow, ob Kabarett oder Comedy – die Unterhaltung ist ein wichtiger Teil im Programmbouquet des ORF-Fernsehens. Grund genug, um zu hinterfragen: Gibt es Haltung und Bildung samt Herz und Schmerz? Was macht öffentlich-rechtliche Unterhaltung aus? Anlässlich der neuen Public-Value-Studie „Die Bedeutung öffentlich-rechtlicher Unterhaltung in Zeiten des digitalen Wandels“ diskutierten Expertinnen und Experten am Dienstag, dem 24. Oktober 2023, im ORF RadioKulturhaus. Eine Aufzeichnung der Veranstaltung wird am Mittwoch, dem 8. November 2023, um 0.00 Uhr in ORF III ausgestrahlt.

Für Ronja Kok, Österreichische Pfadfinder, ist bei der TV-Unterhaltung von Bedeutung, „dass Diversität abgebildet ist, dass sie gesellschaftlich relevant ist und dass ich mich damit identifizieren kann.“

Rafael Haigermoser von der Bundesjugendvertretung sieht ein Privileg der öffentlich-rechtlichen Sender darin, „dass sie politisch Haltung zeigen können“ und wünscht sich eine gemeinsame Streaming-Plattform aller europäischen Öffentlich-Rechtlichen.

Podcasterin Leonie Rachel Soyel wünscht sich einen ORF, der zwar gesellschaftskritisch ist, zugleich aber den gesellschaftlichen Zusammenhalt fördert: „Es braucht den Mut, Tabuthemen anzusprechen und für Gespräche zu sorgen!“

Für Matthias Kettemann von der Universität Innsbruck braucht es heute mehr öffentlich-rechtliche Unterhaltung denn je: „Unterhaltung ist ganz klar Teil des öffentlich-rechtlichen Auftrags, weil sie nicht nur eine Unterhaltungsfunktion, sondern auch eine Informations- und Integrationsfunktion erfüllt.“

Auch Anne Bartsch von der Universität Leipzig erinnert per Video-Zuspielung an die gesellschaftliche Verantwortung:
„Öffentlich-rechtliche Unterhaltung hat auch eine Verantwortung, keine Stereotype zu bedienen und keine Falschinformationen zu verbreiten – da geht es auch darum, die Gesellschaft zu schützen.“

Stefan Zechner, der im ORF für große TV-Shows und Unterhaltungsevents verantwortlich zeichnet, sieht immer wieder Ansätze, Gesellschaftskritik ins Fernsehen zu bringen. Es gebe aber auch Grenzen für öffentlich-rechtliche Unterhaltung: „Das Vorführen von Menschen ist eine rote Linie. Das machen wir nicht!“

Florence Hartmann, European Broadcasting Union, brach eine Lanze für das Unterhaltungsprogramm der europäischen Öffentlich-Rechtlichen:
„Unterhaltung ist wichtig und relevant, nicht nur die Info. Das ist ein Turbo für den kreativen Sektor in Europa.“

Gerald Szyszkowitz, Autor von „Wie man wird, was man sein möchte“ und ehemaliger Fernsehspiel-Chef im ORF: „Der ORF muss Themen aufgreifen, die die Menschen berühren und aufzeigen, wo es in der Gesellschaft brennt. TV-Unterhaltung hat mit Schmerz und mit Intelligenz zu tun.“

Die neue Public-Value-Studie, die sich mit öffentlich-rechtlicher Unterhaltung in Zeiten des digitalen Wandels beschäftigt, wurde bei der Diskussion präsentiert und ist auf zukunft.ORF.at abrufbar.

Moderiert wurde das ORF-DialogForum von Klaus Unterberger, ORF Public Value.

Das ORF-DialogForum ist eine Initiative des ORF, um das Gespräch mit seinem Publikum, den österreichischen Institutionen, den Organisationen und Gruppen der Gesellschaft zu beleben.

ORF – Unternehmenskommunikation
Tatjana Fiedler
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