ÖVP versucht, sich mit Lügen aus der Schweine-Vollspalten Verantwortung zu stehlen

Bauernkammerchef bejammert Putenabsatz wegen angeblich erhöhter Tierschutzstandards, obwohl Selbstversorgungsgrad auf Rekordhoch – jetzt VGT-Demo vor Ministerrat

Der Kompromiss 2022 zum Vollspaltenboden war eindeutig: temporär sollte es für Neubauten einen verbesserten Vollspaltenboden geben, aber ab 2028 wäre ein echtes Vollspaltenbodenverbot mit Stroheinstreu gekommen, das ab 2040 für alle Betriebe gilt. Der Verfassungsgerichtshof hat die lange Übergangsfrist gekippt, weil der Tierschutz dabei nicht berücksichtigt wurde. Zurecht. Doch jetzt plötzlich will die ÖVP von einem echten Verbot des Vollspaltenbodens nichts mehr wissen, Tierschutzminister Rauchs Strohlösung wird abgelehnt. Und der Bauernkammer Perg Bezirksobmann Christian Lang erklärt dazu, dass man in Österreich durch Erhöhung der Tierschutzstandards in der Putenhaltung die österreichische Produktion gefährde (vgl. OÖ Nachrichten). „Das Gegenteil ist der Fall“, betont VGT-Obmann DDr. Martin Balluch. „Die letzten Zahlen der Statistik Austria (1) zeigen einen Selbstversorgungsgrad bei Putenfleisch in Österreich auf einem Rekordniveau, wie er zuletzt 2003 bestanden hat (2), also 2 Jahre vor Einführung des Bundestierschutzgesetzes. Es hat übrigens nie eine Erhöhung der Tierschutzstandards bei Puten gegeben. Diese Lüge soll jetzt dafür herhalten, dass es kein Verbot des Vollspaltenbodens für Schweine gibt. Dabei ist das Verbot der Käfighaltung für Legehennen, die einzige echte Erhöhung der Tierschutzstandards in der Nutztierhaltung, eine große Erfolgsstory. Gab es vor dem Verbot noch 26 % Käfigeiimporte (3), so ist der Import jetzt auf 6 % (4) zurück gegangen. Heute werden in Österreich mehr Legehennen gehalten, als jemals zuvor. Trotz oder vielleicht sogar wegen deutlich erhöhter Tierschutzstandards.“ 

VGT – VEREIN GEGEN TIERFABRIKEN
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