Mit BauXchange in eine zukunftsfitte Baubranche

Fahrplan „Zukunft im Bauwesen“

DER VON DER TU WIEN MIT UNTERSTÜTZUNG VON FCP ERSTMALS AM 7. MÄRZ 2024 VERANSTALTETE WORKSHOP BAUXCHANGE UNTER DEM MOTTO „GEMEINSAM ZUKUNFT GESTALTEN“ LIEFERT INTERESSANTE LÖSUNGSANSÄTZE FÜR EINEN ERFOLGREICHEN WANDEL DER BAUBRANCHE.  

Das Institut für Baubetrieb und Bauwirtschaft der TU Wien veranstaltete mit Unterstützung des Ingenieurbüros FCP (Fritsch, Chiari & Partner ZT GmbH) am 7. März 2024 erstmals den ganztätigen BauXchange Workshop im Kuppelsaal der TU Wien. Die BauXchange ist ein komplett neues Workshopformat, in dem Teilnehmer:innen ein umfangreiches Programm mit Vorträgen von Expert:innen geboten wird und sich selbst aktiv am Dialog für einen erfolgreichen Wandel der Baubranche beteiligten. Die BauXchange bietet Raum, Herausforderungen und Gedanken offen mitzuteilen und zu kommunizieren.

Über 70 Vertreter:innen der Bauausführung, Planung, Forschung und Auftraggeberschaft nutzten diese Gelegenheit und haben in Gruppenarbeiten gemeinsam Lösungsansätze erarbeitet, um die Baubranche weiter voranzubringen. Die Veranstalter Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr.-Ing. Frank Lulei, Vorstand des Instituts für Baubetrieb und Bauwirtschaft der TU Wien, und DI Robert Schedler, Geschäftsführer von FCP, zeigen sich über die rege Teilnahme an der BauXchange sehr erfreut. 

Univ.-Prof. DI Dr. Ronald Blab, Dekan Bau- und Umweltingenieurwesen TU Wien, betont in seinen Einleitungsworten, dass kontrollierter Wandel neue Möglichkeiten schafft, Wachstum und Innovation fördert und neue Perspektiven eröffnet. Dekan Blab: „In der Welt des Wandels müssen Führungskräfte Orientierung geben und ihre Soft Skills verbessern, indem sie bei Mitarbeiter:innen, Auftraggeber:innen und Lieferanten durch eine gute Kommunikation, Vertrauen und Transparenz schaffen.“

KEYNOTES ÜBER ZUKUNFTSRELEVANTE THEMEN 

Die Themenschwerpunkte „Mensch“, „Nachhaltigkeit“ und „Digitalisierung“ wurden beim BauXchange Workshop von Expert:innen in Keynotes behandelt. Prof. Frank Lulei verweist in seiner Keynote „Mensch“ auf die Notwendigkeit eines tragfähigen Leaderships. BM DI Stefan Graf, CEO Leyrer + Graf Baugesellschaft m.b.H., plädiert in seinem Vortrag „Digitalisierung“ für einen sinnvollen Einsatz von digitalen Technologien, die immer im Sinne der Kostenreduktion und des Auftraggebers erfolgten sollten. Rechtsanwalt Dr. Martin Schiefer von Schiefer Rechtsanwälte empfiehlt Nachhaltigkeit gesamtheitlich zu betrachten, also nicht nur im Bereich der Technik, sondern auch in den Geschäftsmodellen und auf strategischer Ebene. Prof. Ina Goller, BFH Bern, verweist für einen erfolgreichen Wandel auf die soziale Komponente. Dafür benötige es neben einem gemeinsamen, positiven Zukunftsbild auch involvierte und eigenverantwortliche Mitarbeiter:innen und Führungskräfte. 

Wie relevant Simulationsforschung für einen erfolgreichen Wandel ist, bekräftigt Dr. Nikolas Popper von der TU Wien in seinem Vortrag „Systemwandel im Bauwesen“ und verweist darauf, dass durch Simulation effizientere Nutzung vorhandener Ressourcen, bessere Planbarkeit und flexiblere Anpassungen sowie Kosten- und Energieeinsparungen ermöglicht werden.  

GRUPPENARBEITEN LIEFERN INTERESSANTE LÖSUNGSANSÄTZE 

Im Workshop-Setting haben sechs Arbeitsgruppen mit dem Ziel einer integrierten Sichtweise, erste Lösungsansätze basierend auf den Herausforderungen, messbaren Kennwerten für die erfolgreiche Umsetzung, Beteiligten und potenziellen Widerständen in einem Fahrplan „Zukunft im Bauwesen“ erarbeitet: 

* VORGABEN AUS DER POLITIK: Bauen betrifft alle. Der Rückhalt aus Politik und Gesellschaft sind notwendig.Durch politische Vorgaben werden rechtliche Rahmenbedingungen für nachhaltige und digitale Bauprozesse geschaffen, wie zum Beispiel durch die Erhöhung der CO2-Steuer sowie die Standardisierung zur Gewährleistung von Einheitlichkeit durch repräsentative und schnelle Gremien. Zudem beinhalten sie die Kommunikation mit Interessensvertretern und die Darstellung von Visionen in der Politik, wie etwa die Verankerung von BIM im Koalitionsvertrag wie es bereits in Deutschland umgesetzt wird.  

* PERSONALENTWICKLUNG UND ATTRAKTIVITÄT DES BERUFSFELDES: Bauen erfordert Kompetenz. Die Strategien zur Steigerung der Attraktivität der Branche beinhalten die Unterstützung von „First Movern“ durch Vorbilder im Management und die Förderung einer nachhaltigen Leadership-Kultur. Es wird betont, in Ausbildung zu investieren, insbesondere im Bereich der Digitalisierung und der Sozialkompetenz. Durch Veranstaltungen und der Etablierung eines Netzwerkes für junge Menschen soll Wissenstransfer und Austausch stattfinden. Zudem sollen einheitliche Anreizsysteme geschaffen werden, um die Motivation der Mitarbeiter:innen zu steigern. Des Weiteren wird angeregt, die Fehler- und Lernkultur innerhalb der Unternehmen zu fördern, um mehr Raum für innovative Projekte zu schaffen. 

* WIRTSCHAFTLICHKEIT: Um die Wirtschaftlichkeit zu verbessern, sollen Nachhaltigkeit, Digitalisierung und Lösungskompetenz durch neue Vergabe- und Vertragsmodelle gefördert sowie ein fairer Wettbewerb durch verbesserte Ausschreibungen angestrebt werden. Es wird betont, dass Kompetenz und Erfahrung angemessen entlohnt werden sollten. Im Bereich der Planung soll die Honorargestaltung derart umstrukturiert werden, dass die Planung in der „Planungsphase 0“ stärker berücksichtigt wird. Zudem wird die Bedeutung der Kostenwahrheit hervorgehoben, indem ganzheitlich und im Sinne der Umwelt über den gesamten Lebenszyklus gedacht wird. 

DI Robert Schedler, Geschäftsführer von FCP, betont, dass durch die drei Säulen der Nachhaltigkeit (ESG) die künftigen Bauprozesse begründet werden sollen: „In der Klimakrise sind wir nicht nur Problemlöser, sondern auch Teil des Problems. Veränderungen in der gebauten Umgebung sind notwendig, unter anderem durch die Verwendung von umweltfreundlichen Materialien und energieeffizienten Technologien.“ Schedler verweist auf bereits vorhandene Lösungen wie BIM, virtuelle Planungstools und fortschrittliche Bautechnologien. „Mit digitalen Tools können Bauprojekte präziser geplant, besser koordiniert und effektiver ausgeführt werden. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist, dass der gesamte Bauprozess transparenter gestaltet wird.“ Schedler abschließend darüber, wann ein erfolgreicher Wandel stattfindet: „Wenn es uns gelingt weniger Streit, weniger Gerichtsverfahren und stattdessen mit den 300 Millionen Euro jährlichen Konfliktkosten mehr kooperative Vertragsmodelle oder alternative Herangehensweisen schon bei der Projektentwicklung unter Einbindung von Stakeholdern zu schaffen.“ 

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