UNFPA-Weltbevölkerungsbericht 2024

30 Jahre Fortschritt im Bereich der sexuellen und reproduktiven Gesundheit haben marginalisierte Frauen zurückgelassen

Mit dem Weltbevölkerungsbericht veröffentlicht UNFPA jährlich einen Überblick über den aktuellen Stand der sexuellen und reproduktiven Gesundheit und Rechte (SRGR) der Menschen weltweit. Die Präsentation des Berichts in Österreich wird von der Österreichischen Gesellschaft für Familienplanung (ÖGF) organisiert. Mit Sprecher*innen von UNFPA und der Österreichischen Parlamentarischen Gruppe für Sexuelle und Reproduktive Gesundheit und Rechte, #parlaandsex, wurde der Bericht am 18. April im Rahmen einer Pressekonferenz im Parlament vorgestellt.

Seit die Vereinten Nationen die SRGR im Jahr 1994 als Menschenrechte anerkannt haben, konnten enorme Fortschritte erzielt werden. Der Weltbevölkerungsbericht feiert diese positiven Entwicklungen der letzten 30 Jahre. Gleichzeit zeigt er auf, dass Millionen von Menschen ihr Recht auf sexuelle und reproduktive Gesundheitsversorgung noch immer verwehrt wird. Das betrifft vor allem marginalisierte Frauen und Mädchen. „Wir müssen noch mehr tun, um eine bessere Gesundheitsversorgung für alle zu erreichen“, betont Willibald Zeck, Chief der Sexual and Reproductive Health Branch von UNFPA.

Ein Viertel aller Frauen kann Sex mit dem Partner oder Ehemann nicht verweigern und rund 1 von 10 Frauen hat kein Mitspracherecht, ob verhütet wird. „Frauen müssen das unbestreitbare Recht haben, über ihren eigenen Körper und ihre eigene Zukunft zu entscheiden“, fordert Henrike Brandstötter, NEOS Bereichssprecherin für Frauen, Gleichbehandlung und Entwicklungszusammenarbeit.

Der Weltbevölkerungsbericht rückt in den Fokus, dass Rassismus, Sexismus und andere Formen der Diskriminierung unsere Gesundheitssysteme prägen und den Fortschritt im Bereich der sexuellen und reproduktiven Gesundheit blockieren. Eva-Maria Holzleitner, SPÖ Klubvorsitzender-Stellvertreterin und Bereichssprecherin für Frauen, betont: „Dort wo Frauen Formen der Unterdrückung ausgesetzt sind, haben sie nicht die volle und eigenständige Entscheidung über ihre reproduktive Gesundheit.“
Die Daten des Berichts machen deutlich, dass in den letzten 30 Jahren hauptsächlich jene Frauen und Mädchen vom Fortschritt profitiert haben, die ohnehin einen guten Zugang zu sexueller und reproduktiver Gesundheitsversorgung hatten. Frauen und Mädchen mit Behinderungen, geflüchtete Frauen, ethnische Minderheiten, die LGBTQIA+ Community oder Menschen mit HIV wurden zurückgelassen. Faika El-Nagashi, Bereichssprecherin für Integrations- und Diversitätspolitik der Grünen, unterstreicht: „Weltweit haben multiple Krisen und verschärfte Ungleichheiten massive Folgen für die sexuelle und reproduktive Gesundheit.“ El-Nagashi betont die Relevanz von wissenschaftlich fundiertem, altersgemäßem, kultursensiblem Wissen als Voraussetzung für menschenrechtsorientierte Maßnahmen für die sexuelle und reproduktive Gesundheit.

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