Wels im Mittelpunkt österreichischer Kontrolleinrichtungen

Sedlak: „Vergaben öffentlicher Auftraggeber stellen einen wichtigen volkswirtschaftlichen Faktor dar und sind aus Prüfungssicht für Kontrolleinrichtungen von hohem Interesse.“

Unter dem Vorsitz von Wiens Stadtrechnungshof-Direktor Werner Sedlak, fand am 17. und 18. April 2024 die 137. Tagung des Fachausschusses für Kontrollamtsangelegenheiten des Österreichischen Städtebundes im historischen Dreiklang-Herminenhof – benannt nach der Gattin eines ehemaligen Besitzers, gleichsam Zirkusdirektor – in Wels statt, die sich mit fachspezifischen Themen der externen Finanzkontrolle auseinandersetzte.

Die Begrüßung erfolgte durch Andreas Rabl, Bürgermeister der zweitgrößten oberösterreichischen Stadt Wels, der erklärte: „Der Austausch von Knowhow zwischen Kontrolleinrichtungen ist von großer Bedeutung und Kontrolle gesamtheitlich gesehen Voraussetzung für eine funktionierende Verwaltung“.

Den Auftakt der Tagung machte Gottfried Leitner, Geschäftsführer von Omnia[p] der bezugnehmend auf das Generalthema die Bedeutung der Elektronischen Vergabe und e-Beschaffung sowie deren Chancen und Risiken skizzierte, mit Praxisbeispielen belegte und konkretisierte: „Der komplette Kommunikationsprozess sollte nur auf einer Plattform liegen; dies hat große Vorteile für Kontrolleinrichtungen“.

Auf besonders anschauliche Art und Weise präsentierte Gerhard Beneš, Leiter der Abteilung Beschaffung und Bauwirtschaft im Wiener Stadtrechnungshof die häufigsten Fehler bei der Umsetzung von Bauprojekten. Anhand der Themenbereiche Projektorganisation – Planung – Ausschreibung, Vergabe – Bauausführung sowie Abrechnung skizzierte er die Problemfelder. Zudem zeigte er oftmals vorkommende Komplikationen auf dazu zählen unter anderem Kostenüberschreitungen, zum Teil jahrelange Verzögerungen und der Faktor Stress bei den Beteiligten. Dazu der Redner: „Grundsätzlich gilt: „Gute Planung ist gefragt“. Bei der Projektorganisation lautet der Leitsatz ‚Organisieren und dabei bleiben‘ zumal wir bei Prüfungen immer wieder sehen, dass während der Abwicklung eines Projekts parallel andere Dinge aufgesetzt werden“. 

Fortgesetzt wurde die Tagung mit einem Erfahrungsbericht von Hermann Primig Leiter der Abteilung PII-1- Bauwesen, Vergabe im Rechnungshof Österreich der sich der „Prüfung von Auftragsvergaben“ aus Praxissicht näherte und die Themenfelder Prüfung von Beschaffungsprozessen, Rechtsgrundlagen, Prozessmanagement, Internes Kontrollsystem und Vergabecontrolling sowie Abwicklung von Vergabeverfahren beleuchtete. 

DER BLICK VON AUSSEN: ERFAHRUNGSAUSTAUSCH ZWISCHEN KONTROLLEINRICHTUNGEN

Auch der zweite Tag der Tagung stand ganz im Zeichen von prüfungsrelevanten Themen und dem Erfahrungsaustausch zwischen den Kontrolleinrichtungen. 

Manuel Strauß, Leiter des Zentralen Einkaufs der Stadt Wels verdeutlichte anhand von Praxisbeispiele die Vorteile der Elektronischen Vergabe und fasste zusammen: „Arbeiten kann man mit jeder Lösung, doch wichtig ist es, sich vorweg die Frage zu stellen, welche Anforderungen habe ich, was soll die Plattform leisten können“.  

Im letzten Vortrag der zweitägigen Kontrollämtertagung schloss Hannes Liposchek, Direktor des Stadtrechnungshofes Villach thematisch an und erläuterte die praktische Integration anhand des Auftragnehmerkataster Österreich (ANKÖ). Dazu der Redner: „Mit Hilfe der Digitalisierung wird produktives Handeln der Verwaltung mit Effektivität, Effizienz und Rechtssicherheit vorangetrieben“.

60 JAHRE UND KEIN BISSCHEN LEISE – KONTROLLEINRICHTUNG IN WELS

Mit der Erhebung der Stadt Wels zu einer Statutarstadt wurde im Jahre 1964 der Grundstein für eine gesetzlich verankerte Kontrolleinrichtung geschaffen.

Mag.a Elvira Franta, Bakk. phil., BA
Pressesprecherin Stadtrechnungshof Wien
Telefon: 01 4000 81018
E-Mail: elvira.franta@wien.gv.at

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