AK Direktorin Silvia Hruška-Frank: „Lohnnebenkosten-Kürzungen schaden dem Standort Österreich“

Wer wettbewerbsfähig bleiben will, muss in die Zukunft investieren.

„Das Leben ist kein Wunschkonzert der Unternehmen“, sagt AK Direktorin Silvia Hruška-Frank zur heute wiederholten Forderung der Wirtschaftskammer, die Lohnnebenkosten für die Unternehmen zu kürzen. Von einer solchen Kürzung profitieren nur die Unternehmen, den Arbeitnehmer:innen bleibt kein Cent mehr im Börserl. Allerdings verursachen die Kürzungen Finanzierungs-Löcher im Sozialstaat und damit Probleme.

„Die gerade diskutierte Arbeitszeitverlängerung und Lohnnebenkostensenkung sind Retropolitik, mit denen wir die Herausforderungen der Zukunft sicher nicht meistern werden. Wir brauchen Mut und Visionen, keine ängstliche Kürzungspolitik“, so die AK Direktorin. „Denn eine Lohnnebenkosten-Kürzung schadet auch dem Standort Österreich.“

Das belegt auch der neue Sozialbericht, der von einer Vielzahl hochkarätiger Wissenschaftler:innen verfasst wurde. Er verweist nachdrücklich auf die Bedeutung des Sozialstaats als wichtiger Standortfaktor. So streicht er heraus, dass öffentliche Dienstleistungen wie Bildung, Gesundheit und Wohnen nicht nur entscheidend sind für gute Lebensverhältnisse, sondern die Produktivität und Prosperität steigern. Insbesondere Bildungs- und Gesundheitsinvestitionen sind entscheidend für die wirtschaftliche Entwicklung, da das Humankapital eine zentrale wirtschaftliche Ressource ist.

Gerade diese werden zu einem wichtigen Teil aus den Lohnnebenkosten finanziert (Beiträge zur Arbeitslosen- und Krankenversicherung, Kommunalsteuer finanziert Kindergärten und Schulen, Familienlastenausgleichsfonds Schulbücher und Schulfahrten).

„Jedes Unternehmen weiß: Wer wettbewerbsfähig bleiben will, muss in die Zukunft investieren. Das gilt auch für Österreich als gesamtes“, sagt AK Direktorin Silvia Hruška-Frank. Nur mit den gut ausgebildeten Fachkräften von heute und morgen werden wir die kommenden Herausforderungen von Energiewende bis Digitalisierung meistern.

Statt Löcher in den Standortfaktor Sozialstaat zu reißen und das Leben der arbeitenden Menschen zu verschlechtern, müssen endlich die schwarzen Schafe unter den Unternehmen in die Pflicht genommen werden. 1,3 Milliarden Euro werden den Arbeitnehmer:innen durch unbezahlte Mehr- und Überstunden vorenthalten. 550 Millionen Euro kostet es die Gemeinschaft, dass Betriebe ihr unternehmerisches Risiko abwälzen, indem sie ihre Beschäftigten beim AMS „zwischenparken“. Das schädigt nicht nur die arbeitenden Menschen, sondern auch die vielen korrekt handelnden Unternehmen und die öffentliche Hand.

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