Samariterbund zu den EU-SILC-Daten: Im wahrsten Sinne des Wortes ein „Armutszeugnis“ für die Regierung

Die Zahlen belegen, dass das soziale Netz immer löchriger wird. Wann handelt die Regierung endlich – fragt man sich beim Samariterbund.

Neueste Daten der Statistik Austria belegen: 1.592.000 Menschen sind in Österreich aktuell von Armut oder Ausgrenzung gefährdet. Blickt man auf Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren, liegt diese Zahl bei 376.000. Um 23.000 Kinder mehr als im Jahr davor! „Diese Zahlen sind im wahrsten Sinne des Wortes ein ‚Armutszeugnis‘ für die Regierung“, kommentiert Samariterbund-Bundesgeschäftsführer Reinhard Hundsmüller die Veröffentlichung der neuesten EU-SILC-Daten über Einkommen und Lebensbedingungen. Und er ergänzt: „Wir wissen längst, dass die Inflation – allen voran die gestiegenen Energiekosten – für immer mehr Menschen zu einer zu großen finanziellen Herausforderung wird. Die Frage ist: Was macht die Regierung, um diese Entwicklung endlich zu stoppen?“

MEHR SOZIALSTAAT GEFORDERT

Beim Samariterbund reagiert man auf die steigenden Armutszahlen mit dem Ausbau der Hilfsangebote. Von den Sozialmärkten über die unterschiedlichsten Beratungsdienste bis hin zu kostenloser Nachhilfe für armutsgefährdete Schüler:innen in den LernLEOs: Immer mehr Menschen sind auf Hilfe und Unterstützung angewiesen. „Zu helfen liegt in der DNA der Samariterinnen und Samariter, aber immer mehr staatliche Leistungen auf NGOs auszulagern, kann keine langfristige Lösung sein. Als Hilfsorganisation können wir nur die Symptome der Armut bekämpfen, aber die Ursachen müssen auf einer anderen Ebene gelöst werden“, meint Hundsmüller. Konkret fordert der Samariterbund eine Reform der Sozialhilfe. Es müssen hier wieder Mindeststandards definiert und vorgegeben werden, um eine nachhaltige und bedarfsorientierte Armutsbekämpfung zu gewährleisten.

Beim Samariterbund warnt man eindringlich davor, den Sozialstaat weiter auszuhöhlen. „Wir brauchen in Zeiten der multiplen Krisen einen funktionierenden Sozialstaat. In unserer täglichen Arbeit beobachten wir immer mehr Menschen, die unverschuldet in Armut rutschen – das muss unbedingt verhindert werden!“, so Hundsmüller abschließend.

FÜR MENSCHEN IN NOT DA: WO DER SAMARITERBUND HILFT

Der Samariterbund Österreich engagiert sich seit vielen Jahren in der Armutsbekämpfung. Die Wohnungslosenhilfe bildet hier eines der größten Segmente ab. Der Samariterbund hat dabei für die unterschiedlichen Bedürfnisse der Bewohner:innen verschiedene Modelle im Angebot. Ergänzt wird dieses durch weitere Hilfsangebote, wie unsere Sozialmärkte, Samariterläden oder SamLa kids (Second-Hand-Geschäfte speziell für Kinderwaren). 

Im Bildungsbereich geben wir Kindern mit unseren Lerneinrichtungen, den LernLEOs , kostenlose Lernunterstützung. Zusätzlich bietet die „Stiftung fürs Leben“ ein Auffangnetz für Familien, das die Kosten für benötigte medizinische und therapeutische Behandlungen für Kinder und Jugendliche abfedert. Die ambulante Familienbetreuung und die mobile Suchtbegleitung unterstützen Menschen in schwierigen Lebensphasen. 

Weitere Informationen unter https://www.samariterbund.net/existenzsichernde-hilfen/

Franziska Springer
Presse und Öffentlichkeitsarbeit
Arbeiter-Samariter-Bund Österreichs
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