Oö. Volksblatt: “Zu leicht” (von Markus EBERT)

Ausgabe vom 30. Juli 2019

Linz (OTS) – Was treibt manche Politiker(Innen) eigentlich an, sich als Beweis für Michael Häupls vielzitierte These — „Wahlkampf ist die Zeit fokussierter Unintelligenz“ — anzubieten?
Maria Stern, formal die Chefin der Liste Jetzt, aber der mediale Schatten von Parteigründer Peter Pilz, hat gestern gleich mehrfach aufhorchen lassen.
Einmal durch die drastisch klingende Formulierung: „Kurz hat Schiss vor Pilz“. Dass das Blödsinn ist, könnte Stern erahnen, aber so kann man sich als 1-Prozent-Partei auch Mut machen.
Dann entfleuchte Sterns Mund diese mutige Koalitionsabsage: „Wir legen uns mit Sebastian Kurz ganz sicher nicht ins Bette“. Als ob das, siehe 1-Prozent-Partei, ein Thema wäre.
Und schließlich merkte die Vorfrau der 1-Prozent-Partei an: „Wenn wir davon ausgehen, dass es bei diesen ganzen Umfragen eine Schwan-kungsbreite von 4,5 Prozent gibt, sind wir fix im nächsten Nationalrat“. Auf die Idee, auch auf unter 1 Prozent schwanken zu können, ist Stern nicht gekommen.
Gewiss muss in einem Wahlkampf nicht alles auf die Goldwaage gelegt werden. Aber bei der Liste Jetzt darf man angesichts der Performance der Parteiobfrau schon sagen: Gewogen und für politisch zu leicht befunden.

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