Leidende Tiere, ausgebeutetes Personal. “Zur Sache Baden-Württemberg!”, SWR Fernsehen Baden-Württemberg

Stuttgart (ots) – Das landespolitische Magazin “Zur Sache Baden-Württemberg!” live am 9. Juli 2020 um 20:15 Uhr im SWR Fernsehen Baden-Württemberg / Moderation: Stefanie Germann

Schlechte Arbeitsbedingungen und die Enge in den Schlachthöfen hätten die massiven Corona-Ausbrüche bei Müller Fleisch in Birkenfeld und beim Fleischwerk Tönnies im Kreis Gütersloh begünstigt, so heißt es. In Baden-Württemberg sollen zukünftig alle Beschäftigten der großen fleischverarbeitenden Betriebe zweimal pro Woche getestet werden. Erlauben diese Auflagen den Schlachthöfen, weiterhin billig Fleisch herzustellen und es massenhaft zu günstigen Preisen in den Supermarkt zu bringen? Wie könnten sich höhere Preise am Markt politisch durchsetzen lassen? Über eine Tierwohlabgabe von 40 Cent pro Kilo Fleisch wird bereits diskutiert. “Zur Sache Baden-Württemberg!” berichtet am 9. Juli 2020 um 20:15 Uhr im SWR Fernsehen Baden-Württemberg. Gast im Studio ist Landwirtschaftsminister Peter Hauk (CDU). Nach Ausstrahlung steht die Sendung ein Jahr lang in der ARD Mediathek zur Verfügung.

Vor Ort – bei Fleischkunden und Fleischproduzenten

Selten denkt man darüber nach, dass das Schnitzel auf dem Teller einmal ein lebendiges Tier war – warum ist das so? Reporterin Alexandra Gondorf kommt mit Esslinger Marktbesucherinnen und -besuchern ins Gespräch. Wer Fleisch esse, müsse sich bewusst sein, dass dafür ein Tier stirbt, sagt Metzgermeisterin Desirée Grießhaber von der Bio-Schlachterei in Öschingen. Bei ihr wird Alexandra Gondorf zum ersten Mal Zeugin einer Tierschlachtung. Die Metzgerin sagt auch: Wir essen zu viel Fleisch. Massenschlachtereien und Massentierhaltung müsse die Politik verbieten.

Weitere geplante Themen:

Diskussion um Maskenpflicht – Ein Stück Stoff spaltet die Bürgerinnen und Bürger

Fällt die Maskenpflicht? Die Landesregierung will den sogenannten “Mund-Nase-Schutz” beibehalten, um eine zweite Corona-Welle zu verhindern. Auch Virologen warnen vor zu viel Leichtsinn angesichts niedriger Infektionszahlen. Doch im Handel regt sich Widerstand: Die Maske habe das Innenstadt-Shopping unattraktiv gemacht, Existenzen stünden auf dem Spiel. Auch die FDP fordert ein Ende der Tragepflicht. Aber zu welchem Preis?

Wie blickt Calw auf den KSK-Skandal und die Truppe?

Das “Kommando Spezialkräfte” – kurz KSK – ist die Elitetruppe der Bundeswehr, gegründet, um Deutschland bei Sondereinsätzen wie Geiselnahme und Terrorismus handlungsfähig zu halten. Jetzt droht Bundesverteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) mit der Auflösung der Einheit, denn seit langem erschüttern Rechtsextremismus-Vorwürfe die Truppe. In Calw, dem Standort des Spezialkräfte, ist die Bestürzung groß und viele fragen sich, wie es so weit kommen konnte. Für die einen gehört das KSK “da oben auf dem Berg” zu Calw wie die Butter aufs Brot. Die Fallschirmspringer und Manöverübungen kennen sie seit der Kindheit. Auch als Wirtschaftsfaktor und Arbeitgeber ist die Bundeswehr wichtig. Anderen wiederum war nie geheuer, was beim KSK hinter verschlossenen Kasernenmauern vor sich geht.

Von der Politik vergessen? Eltern behinderter Kinder in der Corona-Krise

“Die Corona-Krise bedeutet für Familien mit behinderten Kindern den Supergau”, sagt Ursula Hoffmann von der Behinderten-Initiative “Rückenwind”. Von einem Tag auf den andern seien sämtliche Betreuungsangebote wegfallen. Auch jetzt sind Förderschulen erst teilweise geöffnet. Renate Prinz muss ihren mehrfachbehinderten Sohn Paul rund um die Uhr betreuen. “Ich komme an meine Grenzen und darüber”, sagt die 48-Jährige aus Schlierbach bei Göppingen auch mit Blick auf die Sommerferien. Sie wünscht sich entlastende Angebote und mehr Kurzzeitpflege und sagt: “Die Politik hat uns vergessen”.

“Zur Sache Baden-Württemberg!”

Das SWR Politikmagazin “Zur Sache Baden-Württemberg!” berichtet über politische Themen: hintergründig, kontrovers und nah an den Menschen in Baden-Württemberg. Vor-Ort-Reportagen, Hintergrundfilme und Studiointerviews lassen politische Zusammenhänge verständlich werden. In der “Wohnzimmer-Konferenz” diskutieren jeden Donnerstag Baden-Württemberger via Webcam von zu Hause aus live mit. Das letzte Wort bleibt dem Ministerpräsidenten des Landes vorbehalten – computeranimiert und mit der Stimme des SWR3 Comedychefs Andreas Müller.

ARD Mediathek: Sendung und einzelne Beiträge sind nach der Ausstrahlung von 9. Juli 2020 bis 9. Juli 2021 unter www.ARDmediathek.de (http://www.ARDmediathek.de) verfügbar, außerdem unter www.SWR.de/zur-sache-baden-wuerttemberg (http://www.SWR.de/zur-sache-baden-wuerttemberg).

Pressefotos unter www.ARD-foto.de (http://www.ARD-foto.de).

Informationen, kostenloses Bildmaterial und weiterführende Links unter http://swr.li/zur-sache-bw-billigfleisch

Newsletter “SWR vernetzt”: http://x.swr.de/s/swrvernetztnewsletter.

Pressekontakt:

Ursula Foelsch, Tel. 0711 929 11034, ursula.foelsch@SWR.de


Original-Content von: SWR – Südwestrundfunk, übermittelt durch news aktuell