FCG/GPA und die FCG Jugend fordern: Die Ausbeutung der „Generation Praktikum“ muss endlich beendet werden

Angehende Diplompfleger*innen müssen 2000 Stunden gratis arbeiten

Wien (OTS/FCG) – Die Ausbildung für Diplomierte Gesundheits- und Krankenpfleger*innen wurde im Jahr 2016 auf akademisches Niveau gehoben. Nunmehr wird Pflege auf höchstem Niveau an Fachhochschulen gelehrt. Die Kehrseite dazu ist, dass junge Studentinnen und Studenten 2000 Arbeitsstunden leisten müssen. Das ist eine Vollzeit-Jahresarbeitszeit ohne Urlaub. Und das ohne Bezahlung. Für die FCG in der Gewerkschaft GPA mit ihrer Doppelspitze, Wolfgang Pischinger und Franz Gosch, ist das ein unhaltbarer Zustand! Ebenso fordert die FCG Jugend mit ihrer Vorsitzenden Desislava Fatahi, dass diese Ausbeutung der Jugend umgehend abzustellen ist.

Die Tatsache, dass Student*innen im Gesundheits-, Pflege- und Sozialbereich unentgeltlich arbeiten müssen, lässt dieser Tage die Gemüter hochgehen. „Junge Menschen, die im Zuge des Pandemiejahres noch als Held*innen des Alltags gefeiert und beklatscht wurden, sehen sich im Gesundheitswesen extremer Ausbeutung ausgesetzt“, kritisiert Wolfgang Pischinger, Bundesvorsitzender der FCG/GPA. Sie sind es, die im Rahmen ihrer Ausbildung wichtige Arbeit leisten und das ohne je einen Cent dafür zu sehen. „Die traurige Wahrheit ist, dass unser Gesundheitssystem ohne das Engagement dieser jungen Menschen sehr bald nicht mehr funktionieren wird“, ist sich Franz Gosch, Bundesgeschäftsführer der Fraktion Christlicher Gewerkschafter*innen (FCG/GPA) sicher. Deshalb alarmieren die Christgewerkschafter*innen die Verantwortlichen und werden auch einen entsprechenden Antrag bei der Arbeiterkammer-Vollversammlung einbringen.

Eine Entlohnung, von der man neben dem Studium auch leben kann, ist ein Zeichen für einen menschenwürdigen Ausbildungsplatz

Desislava Fatahi, Vorsitzende der FCG Jugend stößt ins selbe Horn. „Der Pflegebereich ist allein aus demografischen Gründen eine Branche der Zukunft. Hier brauchen wir die besten und motiviertesten Menschen im System“, so die Jugendgewerkschafterin. Sie bekräftigt, dass der Pflegeberuf attraktiver gemacht werden müsse, um dieses Ziel zu erreichen. Und das beginne bereits bei der Ausbildung. Laut der „Pflegepersonal-Bedarfsprognose für Österreich“ im Auftrag des Sozialministeriums werden bis 2030 zusätzlich 75.000 Pflegekräfte in Österreich benötigt. Daher sei alles zu unternehmen, um dem Fachkräftemangel entgegen zu wirken. „Die jungen Studentinnen und Studenten arbeiten genauso wie alle Beschäftigten auch in der Nacht und am Wochenende. Eine adäquate Bezahlung ist hier das mindeste Zeichen von Fairness“, so auch der Generalsekretär der FCG Jugend, Alexander Jansa. In einer gemeinsamen Aktion verschiedener Fachbereiche fordern die Christgewerkschafter*innen, eine Existenzsichernde Bezahlung der Arbeit für Student*innen im Gesundheits- und Pflegebereich.

Franz Gosch
Bundesgeschäftsführer der FCG/GPA
Alfred-Dallinger-Platz 1
1030 Wien
Tel.: 0676817111352
Mail.: franz.gosch@fcg.at

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