Grüne/Spielmann, Disoski zu Wiener Equal Pension Day: Altersarmut ist weiblich!

„Frauen bekommen in Wien fast ein Drittel weniger Pension als Männer. Der heutige Equal Pension Day markiert damit jenen Tag, an dem Männer in Wien bereits so viel Pension bekommen haben, wie Frauen erst bis Ende des Jahres bekommen werden (113 Tage). “Wien hat sich zwar im Vergleich zum Vorjahr um 3 Tage verbessert und hat den geringsten Pension Gap in Österreich, aber von Gleichstellung bei den Pensionen kann angesichts der Zahlen auch in Wien noch lange nicht die Rede sein. Wir dürfen uns speziell angesichts der Teuerung und Inflation nicht ausruhen“, so Viktoria Spielmann, Frauensprecherin der Grünen Wien.

Die Ursachen für den Gender Pension Gap liegen einerseits in der direkten Lohndiskriminierung und in der strukturellen Diskriminierung von Frauen am Arbeitsmarkt. Andererseits in der Berechnung der Pensionen, die sich nach wie vor am männlichen Familienernährer-Modell orientieren. Schlecht ausgebaute Kinderbetreuungseinrichtungen und Pflegeangebote sowie wenig familienfreundliche Arbeitszeitmodelle verfestigen die eine Arbeitsverteilung, nach der Frauen für die Fürsorgearbeit im Privaten zuständig gemacht werden.

„Die Schlechterstellung von Frauen am Arbeitsmarkt bedeutet für Frauen niedrigere Pensionen, da die ungleich verteilte unbezahlte Care-Arbeit bei der Berechnung der Pensionen kaum berücksichtigt wird. Die teilweise Anrechnung von Kindererziehungszeiten gleicht diesen massiven Unterschied nicht aus,“ so Spielmann.

“Während vergangene Regierungen weggesehen haben, haben wir auf Bundesebene die Mindestpensionen angehoben und den österreichweiten Ausbau von Kinderbetreuungsplätzen durch die Kindergartenmilliarde ermöglicht”, so Meri Disoski, Bundesfrauensprecherin der Grünen. Im Kampf gegen Altersarmut von Frauen muss jedoch auf mehreren Ebenen angesetzt werden. „Die Grünen kämpfen deshalb weiterhin für verpflichtende Lohntransparenz, zeitgemäße Karenz- und Elternteilzeit-Modelle, und qualitativ hochwertige Kinderbetreuung“, betonen Disoski und Spielmann.

Echte Gerechtigkeit bei der Pension kann es nur mit einer Berechnungsgrundlage geben, die Erwerbsverläufe von Frauen stärker berücksichtigt. „Darüber hinaus muss die Stadt Wien mit gutem Beispiel vorangehen und die Arbeitszeitverkürzung auf 35 Wochenstunden bei vollem Lohnausgleich im eigenen Wirkungsbereich umsetzen. Davon profitieren Frauen ganz besonders, weil sie überdurchschnittlich viel Teilzeit arbeiten. 35 Wochenstunden bedeuten für viele weibliche Beschäftigte eine de facto Lohnerhöhung, da sie in Folge entweder als Vollzeitarbeitende eingestuft sind oder sich der Gap zur Vollzeitarbeit verringert. Das stellt auch eine Absicherung gegen Altersarmut dar“, so Spielmann abschließend.  

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