Omas und Enkeltöchter vereinigt euch! Wir fordern: Pensionen rauf!

HEUTE IST DER WIENER EQUAL PENSION DAY. Am 09.09. haben Wiener Pensionisten bereits so viel Pension erhalten, wie Pensionistinnen erst bis Jahresende erhalten werden. Männer erhalten in Wien im Schnitt 30,8 Prozent mehr Pension als Frauen.

Die explodierenden Preise verschärfen die Lage der Pensionist*innen enorm. Für viele reicht das Geld nicht mehr zum Leben. Frauen sind von Altersarmut am stärksten betroffen. 26% der alleinlebenden Frauen mit Pension sind armuts- oder ausgrenzungsgefährdet – bei Männern sind es hingegen 16%. Gründe für diese enorme Schieflage gibt es viele. Das Pensionssystem ist an bezahlter Arbeit ausgerichtet. Frauen leisten aber den Löwenanteil der unbezahlten Care-Arbeit und Hausarbeit, Kinderbetreuung oder Pflege. Das heißt, dass Frauen oft keine Wahl haben und gar nicht oder nur Teilzeit arbeiten können. Hinzu kommt, dass deutlich mehr Frauen im Niedriglohnsektor arbeiten und frauendominierte Berufe drastisch unterbezahlt sind.

HANKE: „ALTERSARMUT VON FRAUEN IST DAS SYMPTOM ALLER VERSÄUMNISSE DER ÖSTERREICHISCHEN POLITIK.“

„Während Konzerne gerade Übergewinne einfahren, müssen Pensionist*innen jeden Cent umdrehen“, kritisiert die Wiener SPÖ-Frauenvorsitzende Marina Hanke. „Altersarmut von Frauen ist das Symptom aller Versäumnisse der österreichischen Politik. Wir brauchen jetzt mehr denn je einen ausfinanzierten Sozialstaat und ein Pensionssystem, das Frauen nicht benachteiligt. Es kann nicht sein, dass das System Frauen in die Altersarmut zwingt“, fordert die SPÖ-Frauenvorsitzende.

SPÖ Wien Landesparteisekretärin Barbara Novak unterstreicht den dringenden Handlungsbedarf: „Frauen leisten nach wie vor einen Großteil der unbezahlten Arbeit. Das hat man in der Pandemie deutlich gesehen und die aktuellen Teuerungen treffen ebenso verstärkt Frauen. Unser Ziel ist es, die Lohnschere und die Pensionslücke zu schließen“. Vizebürgermeisterin und Frauenstadträtin Kathrin Gaál ergänzt:  „Altersarmut betrifft noch immer vor allem Frauen. Das ist alarmierend. Unser klares Ziel ist es, die Lohnschere und die Pensionslücke zu schließen! In Wien setzen wir mit dem Gratis-Kindergarten, Arbeitsmarktprogrammen und Mädchenförderung bereits konkrete Schritte. Es braucht entsprechende Rahmenbedingungen, damit allen Frauen – von der Jugend bis ins Alter – ein gutes und selbstbestimmtes Leben ermöglicht wird.“ Seit 2015 hat sich der Equal Pension Day in Österreich nur um 8 Tage nach hinten verschoben, Wien konnte sein Ergebnis im Zeitverlauf um fast 3 Wochen verbessern.

Auch SPÖ-Frauensekretärin Nicole Berger-Krotsch hält fest, dass es dringend Verbesserungen braucht: „Um gerechte Pensionen zu erreichen braucht es endlich höhere Löhne und eine Arbeitszeitverkürzung. Denn jede zweite Frau arbeitet Teilzeit. Das hat Folgen, wenn Frauen ins Pensionsalter kommen, und äußert sich auch bei Mindestpension und Ausgleichszulage“, so Berger-Krotsch.

SPÖ-Wien-Senior*innensprecherin LAbg. GRin Ilse Fitzbauer betont: „Mit Anfang des Jahres 2022 trat in Österreich eine Pensionserhöhung von 1,8% in Kraft. Zwischenzeitlich kam es aber zu einer exorbitanten Steigerung bei den Preisen. Dies wirkt sich auf die Lebensumstände aller Menschen aus, ungleich stärker aber auf Menschen mit niedrigem Einkommen. Das gilt vor allem auch für Pensionistinnen und Pensionisten. Das von der Regierung geplante Pensionssplitting greift viel zu kurz und wird Altersarmut nicht reduzieren. Was es braucht, sind höhere Pensionen!“

KRITIK AN PLAKOLM VON HANKE: „GENERATIONEN GEGENEINANDER AUSZUSPIELEN IST POPULISTISCH UND VERSCHLEIERT DAS EIGENTLICHE PROBLEM: DIE KLIENTELPOLITIK DER BUNDESREGIERUNG! “

Scharfe Kritik findet die Wiener SPÖ-Frauenvorsitzende Marina Hanke an den Aussagen der Jugendstaatssekretärin Claudia Plakolm, die die Pensionserhöhung als Anlass nahm, einen Generationenkonflikt heraufzubeschwören, und so gegen höhere Pensionen argumentierte. „Plakolm versucht, junge Menschen und Pensionist*innen als Gruppe mit entgegengesetzten Interessen darzustellen. Das ist populistisch und signalisiert, dass das Pensionssystem statisch ist. Ist es aber nicht: Denn das Pensionssystem ist immer ausfinanziert, wenn die Menschen über ihren Lohn die daran geknüpfte Pensionsvorsorge einzahlen. Das bedeutet auch, dass höhere Löhne das Pensionssystem gut finanzieren können“, stellt Marina Hanke klar.

„Die Konfliktlinie verläuft nicht zwischen den Generationen. Eine Pensionserhöhung ist nicht der Grund, weshalb eine Lehrperson nicht mehr Lohn bekommt. Eine Pensionserhöhung muss auch nicht heißen, dass die kommende Generation diese zu einem späteren Zeitpunkt bezahlen muss“, betonen die Vertreterinnen der roten Jugendorganisationen Emilia Hollmann (SJ), Nora Hasan (VSStÖ), Ona-Teo Zama (JG) und Lea Potzmann (aks).

„Das Problem ist die Klientelpolitik von ÖVP und Grünen. 19 Milliarden Euro in der intransparenten COFAG verschwinden zu lassen und dabei 21 Millionen für Beraterkosten zu verschwenden, aber keinen Cent für Pensionistinnen und junge Leute in die Hand nehmen zu wollen, ist ein Armutszeugnis für die Regierung“, stellen sie klar. „Insbesondere die ÖVP zeigt wenig Interesse daran, dass die Löhne steigen. Unter den aktuellen Bedingungen nehmen sie es lieber in Kauf, dass Menschen verarmen könnten, als mit vermögensbezogenen Steuern jene zur Kassa zu bitten, die gerade besonders stark profitieren oder bereits unter Corona profitiert haben. Deshalb sagen wir: Omas und Enkeltöchter vereinigt euch! Denn nur generationsübergreifend und gemeinsam schaffen wir ein gutes und gerechtes Leben für alle“, schließt SPÖ-Wien-Frauenvorsitzende Marina Hanke.  
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