„kulturMontag“: Konsequenzen aus dem Fall Teichtmeister, Gustav Klimts Inspirationen im Belvedere, Raphaela Edelbauer im Porträt

Burgtheater-Direktor Kušej live im Studio – am 6. Februar um 23.10 Uhr in ORF 2

Wien (OTS) – Der von Clarissa Stadler präsentierte „kulturMontag“ am 6. Februar 2023 beginnt bedingt durch die „Die Promi-Millionenshow für LICHT INS DUNKEL“ erst um 23.10 Uhr in ORF 2. Die Sendung widmet sich zunächst dem Fall Teichmeister, der ab nächster Woche vor Gericht verhandelt wird, sowie den daraus zu ziehenden Schlüssen für Kulturbetrieb, Arbeitgeber/innen und die gesamte Gesellschaft. Dazu ist Burgtheater-Direktor Martin Kušej live zu Gast im Studio. Weiters befasst sich das Kulturmagazin mit einer neuen Ausstellung im Wiener Belvedere, die den künstlerischen Inspirationen Gustav Klimts auf die Spur geht. Außerdem ist Erfolgsautorin Raphaela Edelbauer im Porträt, deren jüngstes Werk „Die Inkommensurablen“ gerade erst erschienen ist und deren Romandebüt „Das flüssige Land“ als Bühnendramatisierung morgen, am 4. Februar, im Kasino am Schwarzenberg Premiere feiert.

Der Fall Teichtmeister und die Konsequenzen – Burg-Chef Martin Kušej im Gespräch

Am 8. Februar muss sich Florian Teichtmeister vor dem Wiener Landesgericht für die ihm zur Last gelegten Vergehen verantworten. Die Causa bekräftigt und erneuert den gesellschaftlichen Konsens darüber, was um keinen Preis passieren darf, auch wenn es unerkannt und nahezu täglich geschieht. Auch bei Arbeitgeberinnen und Arbeitgebern, ob im Film oder im Theater, hat der Fall eine intensive Debatte ausgelöst, hatte der Schauspieler doch glaubhaft die Botschaft vermittelt, dass an den Vorwürfen „nichts dran“ sei. Welche ethischen Schlussfolgerungen lassen sich erkennen? Welche Konsequenzen lassen sich ziehen? Welche Maßnahmen können gesetzt werden? Gibt es nicht auch Fürsorgepflichten für die übrigen Arbeitnehmer/innen? Wie lässt sich eine Vertrauensbasis herstellen? Wie steht es um die Sorge für den Beschuldigten, sollten sich Vorwürfe nicht bewahrheiten? Was hat man aus dem Fall gelernt und was bedeutet das für die Zukunft?
Burgtheater-Direktor Martin Kušej nimmt erstmals im ORF-Interview mit Peter Schneeberger zu den Fragen Stellung. Fragen, die sich nicht nur an Kulturinstitutionen richten, sondern auch an die Gesellschaft.

Musenkuss – Die Inspirationen des Gustav Klimt

Sowohl Gustav Klimts verführerische Frauenbilder als auch seine Naturbilder, die eine nahezu wollüstige Weichheit widerspiegeln, sind Goldes wert, erreichen sie doch auf dem Kunstmarkt astronomische Preise. Worum rankten sich aber die Träume des „Golden Boy“ der Wiener Moderne? Von welchen Musen ließ er sich küssen? Wie einzigartig war sein Genius? War Klimt, der Erotiker und Eigenbrötler, völlig unbeeinflusst von seinen zeitgenössischen Kollegen? Kannte er van Gogh oder sah er jemals ein Bild von Matisse? Eine neue Ausstellung des Belvedere Wien in Zusammenarbeit mit dem Van Gogh Museum in Amsterdam begibt sich auf Spurensuche nach Klimts künstlerischen Wegbereiterinnen und -bereitern. Der Mitbegründer der Wiener Secession reiste ungern, nur ein einziges Mal im Jahr 1909 besuchte er Paris, die Stadt, die schon lange als Zentrum der Avantgarde, als Quelle neuer Kunstströmungen galt. Das Kuratoren-Team der Schau meint, eine deutliche Nähe zu van Gogh, Matisse, Monet, Munch oder Rodin entdeckt zu haben. Klimts Zeitgenossen suchten nach Erneuerung und brachen radikal mit den Konventionen. Die Ausstellung „Klimt. Inspired by Van Gogh, Rodin, Matisse …“ stellt 24 Bilder und zwölf Zeichnungen Klimts 36 Werken einflussreicher Maler gegenüber:
Ein Puzzlespiel, das zeigt, dass sein Stil eine Kombination vieler Inspirationen ist und er daraus seine einzigartige künstlerische Sprache entwickelt hat.

Die Kunst des Fabulierens – Raphaela Edelbauer auf Erfolgskurs

Mit ihren Texten scheint sie den Nerv der Zeit zu treffen. Raphaela Edelbauer gilt nicht nur hierzulande als eine der spannendsten und interessantesten Autorinnen der jungen Generation. Die 33-jährige gebürtige Niederösterreicherin mit Wohnsitz in Wien hat in den vergangenen fünf Jahren eine erstaunliche Karriere hingelegt. Schon ihr Prosadebüt „Entdecker. Eine Poetik“ wurde 2018 mit dem Rauriser Literaturpreis ausgezeichnet, beim Bachmannpreis im selben Jahr wurde sie mit dem Publikumspreis gewürdigt und ihr zweiter Roman „Dave“ mit dem österreichischen Buchpreis. Mit „Die Inkommensurablen“ erscheint jetzt ihr dritter Roman und ihr erster kommt auf die Bühne. „Das flüssige Land“ – eine Art Antiheimatroman – wird von Sara Ostertag im Kasino am Schwarzenbergplatz inszeniert. Darin dreht sich alles um ein Dorf, unter dem sich ein alles verschlingendes Loch auftut, das sich in Geschichtsverdrängung übt. Edelbauer, die Philosophie und Sprachkunst studierte, unterfüttert ihre fantastischen wie absurden Geschichten mit allem, was Wissenschaftsdiskurse so hergeben. Ihr neues Werk „Die Inkommensurablen“ – ein Begriff aus der Mathematik, der nicht vergleichbar, nicht messbar bedeutet –, ist eine finstere Dystopie, die in ein kriegsbegeistertes Wien im Ersten Weltkrieg führt. Der „kulturMontag“ berichtet über die Theaterproduktion und stellt Raphaela Edelbauer in der Serie „Archive des Schreibens“ vor.

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