Attacken auf Wohnungslose – Rotkreuz-Präsident Schöpfer: „Es ist entsetzlich!“

Rotkreuz-Präsident Gerald Schöpfer fordert nach Bluttaten Zivilcourage und Solidarität, das Rote Kreuz erweitert die Hilfsangebote

Steigende Lebenshaltungskosten, Inflation, anhaltende und vergangene Krisen sorgen für große soziale Herausforderungen. Dies bedingt eine steigende Zahl an notleidenden Menschen in Österreich, nicht zuletzt auch von wohnungslosen Menschen. Obdachlosigkeit ist durch tragische Vorfälle verstärkt zum Thema geworden.

In den vergangenen Wochen kam es in Wien zu mehreren Messerattacken auf wohnungslose Menschen, bei denen auch Todesfälle zu verzeichnen waren. Die Polizei vermutet einen Serientäter, die Ermittlungen dauern an. Das Rote Kreuz weitete als erste Reaktion die Angebote für Wohnungslose in der Bundeshauptstadt aus. So öffnete diese Woche der Landesverband Wien des Roten Kreuzes das Winternotquartier Haus Baumgarten (Baumgartner Höhe, Pavillon 35, 1140 Wien), hier werden zusätzliche Schlafplätze für Wohnungslose zur Verfügung gestellt.

ROTKREUZ-PRÄSIDENT SCHÖPFER FORDERT MENSCHLICHKEIT UND SOLIDARITÄT

„Die Angriffe auf wohnungslose Menschen in Wien sind erschütternd. Sie treffen Menschen, die aufgrund ihrer sozialen Lage besonders verwundbar und schutzbedürftig sind. Es ist entsetzlich, dass solche Vorfälle inmitten unserer Gesellschaft passieren“, zeigt sich Rotkreuz-Präsident Gerald Schöpfer von den Vorfällen betroffen. „Die fortschreitende Spaltung der Gesellschaft in Arm und Reich ist eine traurige Tatsache. Das Rote Kreuz setzt sich für Menschen ein, die von Armut, sozialer Isolation, gesellschaftlicher Ausgrenzung und Gewalt betroffen sind.“

Schöpfer erinnert an universelle Werte im Umgang mit Menschen in Not: „Die Menschlichkeit muss immer im Vordergrund stehen. Helfen Sie Ihren Mitmenschen, wann immer es möglich ist. Schon kleine Gesten können große Wirkung haben. Zeigen Sie auch Solidarität und Zivilcourage, wenn Sie auf Missstände aufmerksam werden. Es ist besser, einmal zu viel hinzusehen, als zu wenig. Mit Ihrer Reaktion können Sie Menschenleben retten.“

SO HILFT DAS ROTE KREUZ

Das Rote Kreuz stellt für Menschen in Not zahlreiche soziale Angebote zur Verfügung. So bietet die Spontanhilfe kurzfristige Unterstützung bei finanziellen Problemen. Ist die Versorgung mit Lebensmitteln nicht mehr leistbar, kann die Lebensmittelhilfe der Team Österreich Tafel in Anspruch genommen werden. Wohnungslose Menschen erhalten in der Bundeshauptstadt Wien im Tageszentrum „Das Stern“ tagsüber eine Aufenthaltsmöglichkeit, Beratung und Betreuung. Das Chancenhaus Hermes und das Haus Henriette sind weitere Betreuungsangebote für Wohnungslose.

DIE LEISTUNGEN AUF EINEN BLICK:

* Spontanhilfe: rasche und individuelle Beratung, Information über gesetzliche Ansprüche, Vernetzung mit anderen Betreuungseinrichtungen und einmalige finanzielle und materielle Überbrückungshilfen (Mehr Infos: Individuelle Spontanhilfe – Rotes Kreuz)
* Lebensmittelhilfe der Team Österreich Tafel: Ausgabe von kostenfreien Lebensmitteln an Menschen in schwierigen finanziellen Verhältnissen (Mehr Infos: Team Österreich Tafel – Rotes Kreuz)
* Sozialbegleitung: Unterstützung bei organisatorischen und sonstigen Herausforderungen des Alltags (Mehr Infos: Sozialbegleitung – Rotes Kreuz)
* Tageszentrum „Das Stern“: Beratungszentrum für Wohnungslose am und rund um den Praterstern. Es bietet auf über 500 Quadratmetern tagsüber Aufenthaltsmöglichkeit für 85 wohnungslose Personen. Die betroffenen Personen werden im „Stern“ beraten und betreut.
* Chancenhäuser „Hermes“ und „Henriette“ (Mehr Infos: Chancenhaus Hermes – Rotes Kreuz bzw. Haus Henriette – Rotes Kreuz)

* Winternotquartier Haus Baumgarten: Nach den Angriffen auf Wohnungslose nun bereits im Sommer geöffnet, hier werden zehn zusätzliche Schlafplätze zur Verfügung gestellt (Mehr Infos zu den Winternotquartieren: Winternotquartiere – Rotes Kreuz) 

Österreichisches Rotes Kreuz
Mag. Gerald Richter
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