Jugendliche beim „Risiko Jung-Sein“ begleiten

17. bundesweite Fachtagung der Offenen Jugendarbeit

Unter dem Motto: Ab ins Risiko…und zurück – Wege zu Wirksamkeit in der Offenen Jugendarbeit fand von 12.-14. November die 17. Jahrestagung der Offenen Jugendarbeit statt. Über 200 Fachkräfte der Offenen Jugendarbeit aus ganz Österreich trafen sich in St. Pölten, um über Konzepte der Risikopädagogik in der professionellen Jugendarbeit zu diskutieren.

„Einen gesunden Umgang mit dem jugendlichen Bedürfnis nach Risikoerleben zu entwickeln, ist eine hochaktuelle Aufgabe, vor der wir heute als Gesellschaft stehen.“, ist sich Sophia Reisinger, Vorstand von bOJA, dem bundesweiten Netzwerk Offene Jugendarbeit sicher. 

Junge Menschen weisen oft eine scheinbar unbändige Energie auf, solange zu experimentieren und gegen Wände zu laufen, bis sie sich wieder neu verwurzeln können und festen Boden unter den Füßen haben.  In den österreichweit 680 Jugendzentren und Einrichtungen der Mobilen Jugendarbeit/Jugendstreetwork werden Experimentier- und Bewährungsräume geschaffen, die es Jugendlichen ermöglichen, sich ins Risiko zu begeben und immer wieder neu Balance zwischen sicherem Hafen und aufregender Herausforderung zu finden. 

Die aktuellen Krisen können dazu führen, dass junge Menschen sich immer mehr zurückziehen, mutlos werden und „auf Nummer sicher“ gehen. Vor allem dann, wenn sie sich in einer ungerechten oder verstummten Welt allein gelassen fühlen und ihre Bewältigungs(ver)suche abgewertet, falsch verstanden und sanktioniert werden.

Ein wichtiger Beitrag der Offenen Jugendarbeit besteht darin, Brücken zu bauen und so den aktuellen gesellschaftlichen Spaltungen entgegenzuwirken, die durch immer besser erzählte Ideologien entstehen. „Die Welt ist nicht schwarz oder weiß, sondern hat viele Schattierungen. Brücken zu bauen, birgt Risiken in sich, die es aber wert sind eingegangen zu werden.“, weiß Martin Dworak, langjähriger Jugendstreetworker und fachlicher Leiter in der Offenen Jugendarbeit Römerland Carnuntum.

Gemeinsam mit den beiden niederösterreichischen Landesrätinnen Christiane Teschl-Hofmeister und Ulrike Königsberger-Ludwig wurde über die Bedeutung der Offenen Jugendarbeit vor dem Hintergrund der Krisen und sozialen Unsicherheiten diskutiert. „Offene Jugendarbeit ist eine wichtige Partnerin der Jugendpolitik und sollte als solche auch gut in den kommunalen Strukturen verankert sein.“, sind sich die beiden Landesrätinnen einig.
www.boja,at

bOJA – bundesweites Netzwerk Offene Jugendarbeit
Mag.a Stephanie Deimel, MA
Tel: 0660-5768237
stephanie.deimel@boja.at
www.boja.at

OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS. www.ots.at
© Copyright APA-OTS Originaltext-Service GmbH und der jeweilige Aussender