EU-Waldpolitik muss nachhaltige Bewirtschaftung ermöglichen

Land NÖ, Landwirtschaftskammer NÖ und NÖ Waldverband unterzeichnen Charta für eine selbstbestimmte Waldbewirtschaftung

DIE NEUE EU-ENTWALDUNGSVERORDNUNG UND DAS GESETZ ZUR WIEDERHERSTELLUNG DER NATUR SIND FERNAB JEDER REALITÄT UND BEWIRKEN LETZTENDLICH DAS GEGENTEIL VON DEM, WAS MAN EIGENTLICH ERZIELEN WOLLTE, NÄMLICH DEN SCHUTZ DER WÄLDER. HINZU KOMMEN WIRTSCHAFTLICHE VERLUSTE, WEIL DAS HOLZ NICHT MEHR GENUTZT WERDEN DARF, SONDERN IM WALD VERROTTET. DIES TRIFFT DIE WALDBESITZERINNEN UND WALDBESITZER SOWIE DIE BEVÖLKERUNG GLEICHERMASSEN.

Das Land Niederösterreich, die Landwirtschaftskammer Niederösterreich und der Niederösterreichische Waldverband kritisieren die neuen EU-Regelungen, die im Rahmen des Green Deals auf den Weg gebracht wurden. Für die Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer wird die Waldpflege zum Kostenfaktor, gleichzeitig ist davon auszugehen, dass sich Brenn- und Bauholz für die Menschen verteuert. “Mehr als 40 Prozent der niederösterreichischen Landesfläche sind von Wald bedeckt. Er ist ein wichtiger Wirtschaftsfaktor, schafft uns Ressourcen und Erneuerbare Energie und bietet Lebensraum für viele Tier- und Pflanzenarten. Umso problematischer und unverständlicher ist die Umsetzung der EU-Entwaldungsverordnung. Illegale Entwaldung und Waldvernichtung in anderen Teilen der Welt dürfen kein Argument für eine Einschränkung unserer nachhaltigen, heimischen Forst- und Holzwirtschaft sein. Das Gegenteil von gut ist gut gemeint – und diese neue EU-Verordnung ist schlecht gemacht”, so LH-Stellvertreter STEPHAN PERNKOPF.

CHARTA FÜR EINE SELBSTBESTIMMTE WALDBEWIRTSCHAFTUNG IN NIEDERÖSTERREICH

Anlässlich des Tag des Waldes haben LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf, Landwirtschaftskammer NÖ-Präsident Johannes Schmuckenschlager und NÖ Waldverband-Obmann Franz Fischer die „Charta für eine selbstbestimmte Waldbewirtschaftung in Niederösterreich“ unterzeichnet. JOHANNES SCHMUCKENSCHLAGER, Präsident der Landwirtschaftskammer Niederösterreich, betont: „Wir fordern eine europäische Politik, die praxistauglich ist und den Waldbesitzerinnen und Waldbesitzern bei der nachhaltigen Bewirtschaftung und Pflege der Wälder unter die Arme greift. Sie muss an den Erfordernissen der Wälder und an den Nöten der Menschen, die sie pflegen, ausgerichtet sein.“ Anstatt sie durch immer neue überzogene Vorgaben zu bevormunden, brauche es für klimastabile, zukunftsfähige Wälder die Einbindung der Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer im Rahmen eines strukturierten Dialogs. Die Eindämmung der globalen Entwaldung und Waldschädigung könne nicht mit bürokratischen Schikanen gegen die vielen Waldeigentümer in Österreich erreicht werden, daher müsse umgehend eine Revision der Entwaldungsverordnung vorgelegt werden.

EU-REGELUNG ABSURD UND ÜBERZOGEN

In der aktuell geplanten Entwaldungsverordnung müssten auch in Österreich künftig aufwendige Nachweise erbracht werden, dass für die Produktion kein Wald gerodet werden musste. NÖ Waldverband-Obmann FRANZ FISCHER erklärt: „Das ist völlig absurd und überzogen, weil es dieses Problem bei uns überhaupt nicht gibt. In Österreich wächst der Wald um rund 3.400 Hektar pro Jahr, das entspricht einer Fläche von rund 13 Fußballfeldern pro Tag. Kein Waldbesitzer hat daher Verständnis, dass es zusätzliche Nachweise inkl. GPS-Verortung der gefällten Bäume braucht.“ Die Bauernproteste haben gezeigt, dass es mit sinnlosen Vorschriften reicht, wir verschwenden wertvolle Energie und Zeit, ohne irgendeinen Mehrwert zu schaffen. „Damit wird am Ende des Tages nur die Kritik an der EU größer, anstatt die europäische Idee von Frieden und Wohlstand zu stärken“, sind sich Pernkopf, Schmuckenschlager und Fischer einig.

PETITION STARTET: WALDBEWIRTSCHAFTUNG DARF KEIN BÜROKRATISCHER SPIESSRUTENLAUF WERDEN

Die „Charta für eine selbstbestimmte Waldbewirtschaftung“ ist zugleich der Startschuss für eine europaweite Petition gegen überzogene EU-Regelungen in der Forstwirtschaft. Die Bewirtschaftung der Wälder darf nicht zu einem bürokratischen Spießrutenlauf werden.

Die Petition kann auch online unterzeichnet werden: https://openpetition.eu/!qtmdr

DI Christina Spangl
Pressesprecherin Landwirtschaftskammer Niederösterreich
Tel.: 05 0259 28101
Mobil: 0664 60 259 28101
E-Mail: christina.spangl@lk-noe.at

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