Überarbeitete Kinder- und Jugendgesundheitsstrategie zeigt Herausforderungen für junge Bevölkerung auf

Gesundheitliche Förderung im Kindesalter bestimmt Gesundheitszustand während des gesamten Lebens maßgeblich

Das Gesundheitsministerium hat in Zusammenarbeit mit dem Jugendstaatssekretariat heute die aktualisierte Kinder- und Jugendgesundheitsstrategie veröffentlicht. Sie dient als Grundlage für sämtliche politische Maßnahmen, die die Gesundheit junger Menschen in Österreich nachhaltig verbessern sollen. Neueste Forschungsergebnisse unterstreichen den großen Stellenwert von Gesundheitsförderung und Präventionsprogrammen im Kindesalter für ein gesundes Leben im Erwachsenenalter. ***

In Österreich leben aktuell über 1,7 Millionen Kinder und Jugendliche unter 20 Jahren. Das entspricht 19 Prozent der gesamten Bevölkerung Österreichs. Obwohl die Krankheitslast dieser Gruppe im Vergleich zur Gesamtbevölkerung gering ist, leiden rund 20 Prozent der jungen Menschen in Österreich an einer chronischen Erkrankung. Auch die psychische Belastung von Kindern und Jugendlichen hat durch die Pandemie und die multiplen Krisen stark zugenommen. So zeigt die aktuelle Studie zur Gesundheit österreichischer Schüler:innen ab der 5. Schulstufe, dass 22 Prozent der Mädchen und 10 Prozent der Burschen Anzeichen einer Depression aufweisen.

ÜBERARBEITETE NEUFASSUNG

Die Kinder- und Jugendgesundheitsstrategie basiert auf dem _„_Health in All Policies”-Grundsatz. Sie dient als Rahmen, um die Gesundheit junger Menschen mit Maßnahmen in allen Politikbereichen nachhaltig zu verbessern. Der Bericht wird seit 2010 mit relevanten Stakeholdern regelmäßig an die neuesten Forschungsergebnisse angepasst. Das Gesundheitsministerium veröffentlichte nun zusammen mit dem Jugendstaatssekretariat den aktuellen Bericht.

Die Überarbeitung erfolgte im Auftrag des Gesundheitsministeriums durch die Gesundheit Österreich GmbH und das Nationale Kinder- und Jugendgesundheitskomitee unter Mitwirkung des Bundeskanzleramtes. Das multidisziplinär besetzte Komitee begleitet auch die Umsetzung der Strategie. Zusätzlich flossen erstmals die Sichtweisen von rund 2.000 Jugendlichen in den Bericht ein.

In sieben Themenfeldern werden auf 90 Seiten 27 Ziele und dazu gehörige Handlungsempfehlungen definiert. Der aktuelle Bericht unterstreicht vor allem die Bedeutung der psychosozialen Gesundheit und den Einfluss der Lebensumstände, etwa der sozioökonomischen Herkunft auf die langfristige Gesundheit im Erwachsenenalter.

AUSBAU VON GESUNDHEITSFÖRDERUNG UND PRÄVENTION

Der Ausbau der Gesundheitsförderung und Präventionsprogramme ist eine zentrale Handlungsempfehlung des aktuellen Berichts. Im Zuge der Gesundheitsreform werden dafür jährlich 60 Millionen Euro zusätzlich bereitgestellt. Dazu zählt die flächendeckende Ausrollung des Projekts _„_Frühe Hilfen”. Das Erfolgsprojekt basiert auf den Empfehlungen der bisherigen Kinder- und Jugendgesundheitsstrategie. Es bietet präventive Unterstützung für werdende Mütter und Familien mit Babys und Kleinkindern. Denn schon in frühester Kindheit werden die Weichen für die zukünftige Gesundheit gestellt. Das belegt die Forschung der letzten Jahre klar.

Gesundheitsminister Johannes Rauch: _„Die Kinder-und Jugendgesundheitsstrategie zeigt, was junge Menschen in Österreich für ein rundum gesundes Leben benötigen. Der Bericht bietet eine solide wissenschaftliche Grundlage für Maßnahmen für junge Menschen. Mit dem Eltern-Kind-Pass haben wir in Österreich bereits ein Erfolgsmodell, mit dem Gesundheitsförderung bereits vor der Geburt beginnt. Die Modernisierung und Ausweitung des Eltern-Kind-Passes gehört gemeinsam mit dem Erfolgsprojekt ‘_Frühe Hilfen’ zu den Maßnahmen, die allen Kindern in Österreich einen noch besseren Start ins Leben zu ermöglichen.”

Jugendstaatssekretärin Claudia Plakolm: _„Der digitale Raum, das Internet, Social Media und Messenger Dienste haben großen Einfluss auf die Gesundheit von Kindern und Jugendlichen. Das erkennt das Update der Kinder- und Jugendgesundheitsstrategie an und das halte ich für sehr zentral. Denn auch die Vermittlung von Gesundheitskompetenz muss dort stattfinden, wo Kinder und Jugendliche Zeit verbringen und sich Informationen holen. Gesundheit ist das Top Thema bei jungen Menschen und bei mehr als 65% beeinflussen Internet, Soziale Medien und Influencer die Selbstwahrnehmung und das eigene Schönheitsgefühl. Dem müssen wir Rechnung tragen“_.

Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz (BMSGPK)
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