GEMEINSAM AUGE/UG: Denn nicht ‘wie die Lämmer zur Schlachtbank’ …

Vor 81 Jahren erhoben sich Juden und Jüdinnen mutig im Warschauer Ghetto gegen die Nazis

Bis 1939 gab es in Warschau die größte jüdische Gemeinde Europas, 350.000 Juden und Jüdinnen, etwa 30 Prozent der gesamten Bevölkerung. Unmittelbar nach der Machtübernahme durch die Nazis begann der Terror gegen die jüdische Bevölkerung. Das Leben im Ghetto wurde bestimmt von einem brutalen Regime aus Gewalt, von Hunger und Epidemien. Zwischen November 1940 und Juli 1942 starben über 80.000 Menschen an den Folgen der unerträglichen Lebensbedingungen. Im Juli 1942 befahl Himmler die Deportation der Bevölkerung des Ghettos in Vernichtungslager.

Mit der Anordnung zur Deportation im Juli 1942, entstand die Widerstandsorganisation ŻOB (polnisch: Żydowska Organizacja Bojowa), gegründet von den jüdischen Jugendorganisationen Haschomer Hazair, Dror und Akiva. Am Morgen des 19. April marschierte die SS in das Ghetto ein. Unter dem Kommando von Mordechaj Anielewicz erhoben sich Juden und Jüdinnen zum Aufstand. Die überraschten Deutschen wurden mit veralteten Gewehren und selbst gebauten Granaten bis vor die Ghettomauern zurückgedrängt. Am dritten Tag begann die SS das Ghetto systematisch niederzubrennen. Die wenige 100 Kämpfer:innen konnten den Widerstand gegen die Nazis fast vier Wochen aufrecht erhalten, viele Juden und Jüdinnen konnten aufgrund des Widerstands aus dem Ghetto flüchten.

Der Aufstand im Warschauer Ghetto ist von enormer Bedeutung. Er wurde zum Symbol des bewaffneten Widerstands von Jüdinnen und Juden gegen die NS-Terrorherrschaft.
»Denn nicht wie die Lämmer zur Schlachtbank haben sich die Juden Europas führen lassen – im Gegenteil, wo immer sie die Möglichkeit dazu fanden, haben sich jüdische Männer und Frauen gegen die Mörder zur Wehr gesetzt.« – Arno Lustiger

Stefan Steindl
Politischer Sekretär GEMEINSAM AUGE/UG Wien
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