ORF-„matinee“: Dacapo für „Beethovens Neunte und das Kärntnertortheater – Ein musikalischer Krimi“, danach Thonet-Doku

Außerdem: „Die Kulturwoche“ – am 12. Mai ab 9.05 Uhr in ORF 2

Wien (OTS) – Eines der Schlüsselwerke der europäischen klassischen Musik, Ludwig van Beethovens berühmte 9. Symphonie, feierte am gestrigen 7. Mai 200. Geburtstag: Seine Premiere 1824 fand im heute nicht mehr existenten Wiener Kärntnertortheater statt. Anlässlich des Jubiläums bringt die „matinee“ am Sonntag, dem 12. Mai 2024, um 9.05 Uhr in ORF 2 ein Dacapo der bereits am 9. Mai gezeigten Dokumentation „Beethovens Neunte und das Kärntnertortheater – Ein musikalischer Krimi“ von Barbara Weissenbeck, die nicht nur detektivisch zum Originalschauplatz forscht und diesen digital wiederauferstehen lässt, sondern auch die Entstehungsgeschichte von Beethovens Meisterwerk beleuchtet sowie einen „originalen Höreindruck“ bietet. Anschließend geht es um „Zehn Schrauben und eine Idee – Das Prinzip Thonet“ (10.00 Uhr) – ein Film von Rudolf Klingohr über den berühmten österreichischen Traditionsbetrieb, der Design und Möbelproduktion im 19. Jahrhundert revolutionierte.
Den von Peter Schneeberger präsentierten ORF-Kulturvormittag beschließt „Die Kulturwoche“ (10.45 Uhr) mit Berichten und Tipps zum aktuellen kulturellen Geschehen.

„Beethovens Neunte und das Kärntnertortheater – Ein musikalischer Krimi“ (9.05 Uhr)

Die Dokumentation von Regisseurin Barbara Weissenbeck begibt sich zum 200-Jahr-Jubiläum der Uraufführung von Ludwig van Beethovens heute weltberühmter 9. Symphonie im Wiener Kärntnertortheater auf eine Zeitreise in die spannende Vergangenheit dieser ehemaligen Kulturinstitution. Der Film macht sich auf die detektivische Suche nach den historischen Plänen und lässt das Bühnenhaus, an dessen Stelle heute das ebenso weltberühmte Hotel Sacher steht, dank atemberaubender digitaler 3D-Rekonstruktionen real „wiederauferstehen“. Gezeigt wird auch der anhand der Konversationshefte des Komponisten sehr gut dokumentierte abenteuerliche Entstehungsprozess von Beethovens Werk, das für den musikalischen Rahmen der Dokumentation sorgt. So werden die letzten Chorstellen des vierten Satzes mit der berühmten „Ode an die Freude“, die als Inspiration für die heutige Europahymne diente, am Filmende von dem Originalklangorchester Wiener Akademie auf der Bühne des digital „neuerrichteten“ Kärntnertortheaters gespielt.
Die berührende, mitunter tragische mehrjährige Entstehungs- und Uraufführungsgeschichte von Beethovens 9. Symphonie erzählen aus musikalischer Sicht unter anderen Musikhistorikerin Birgit Lodes, Johannes Prominczel (Archivleitung Gesellschaft der Musikfreunde Wien) und Dirigent Martin Haselböck. Dem Berliner Elektroakustiker Stefan Weinzierl sowie dem Wiener Architekten Bernhard Rapf und seinem Team wurde die nahezu futuristische Rekonstruktion des historischen Kärntnertortheaters von 1824, das schließlich Mitte des 19. Jahrhunderts dem Ringstraßenbau weichen musste, anvertraut.

„Zehn Schrauben und eine Idee – Das Prinzip Thonet“ (10.00 Uhr)

Warum lösen simple Ideen Revolutionen aus? Und auf welchen Boden müssen sie fallen, damit die Saat aufgeht? Die Dokumentation von Rudolf Klingohr erforscht die Erfolgsgeschichte der berühmten Bugholzmöbel aus dem Hause Thonet, das der Wiener Ringstraßenzeit und der Kaffeehauskultur nachhaltig seinen Stempel aufgedrückt hat. Ohne „Sessel Nr. 14“, der sich allein bis 1930 mehr als 50 Millionen Mal weltweit verkauft hat, hätte auch so manches Wiener Kaffeehaus anders ausgesehen. Das revolutionäre Sitzmöbel begründete den legendären Ruf der Herstellerfirma Thonet. Mit der einzigartigen Bugholztechnik fand der Kunsttischler Michael Thonet den Weg zu einer neuen, schlichten Ästhetik des Sitzens, die sich in Serie in seiner Wiener Werkstatt kostengünstig herstellen ließ. Bis heute sind die Möbel begehrte Sammlerstücke und gelten als typische Artefakte des Wiener 19. Jahrhunderts.
Mit seiner Fertigungs- und Vertriebsmethode gilt Thonet aber auch als Pionier des Industrie-Designs: Verpackt in eine nur ein Kubikmeter große Transportkiste konnten gleich 36 zerlegte Stühle bestehend aus jeweils 6 Teilen, 2 Muttern und 10 Schrauben kompakt in die ganze Welt verschickt und erst vor Ort zusammengebaut werden.
Das Filmteam drehte an Orten wie dem Victoria and Albert Museum in London, der Fabrik im tschechischen Bystřice pod Hostýnem und besuchte die Gebrüder Thonet Vienna, die ihren Sitz in Turin haben.

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