Kinderarmut ist politischer Unwille und kein „Einzelfall“

Die neuen Referenzbudgets der Schuldnerberatung zeigen erneut Dringlichkeit der Einführung einer Kindergrundsicherung auf.

„80.000 Kinder, doppelt so viele wie vor der Pandemie, die von erheblicher sozialer und materieller Deprivation betroffen sind, sind kein Einzelfall, sondern das Ergebnis politischen Unwillens der Bundesregierung“, stellt Jürgen Czernohorszky, Bundesvorsitzender der Kinderfreunde, Aussagen von ÖVP-Klubchef August Wöginger in einem Kurier-Interview Ende vergangener Woche richtig, „380.000 Kinder, die armutsgefährdet sind, bedeuten Alarmstufe Rot!“

Seit Monaten warnen NGOs vor den Auswirkungen der Teuerung. Laut Schuldnerberatung sind Ein-Eltern-Haushalte und Familien mit drei und mehr Kindern von absoluter Armut besonders betroffen. Die aktuellen Zahlen der EU-SILC-Erhebung zeigten zudem eine Verdopplung der Anzahl von Kindern in sozialer und materieller Deprivation. „Die Faktenlage ist klar: Österreich muss entschlossen gegen Kinderarmut vorgehen,“ so Czernohorszky.

„Über eine Million Menschen leiden unter mittlerer bis schwerer Ernährungsarmut. Zehntausende Kinder bekommen kaum Fisch, Fleisch oder vergleichbare vegetarische Speisen und leben oft in Wohnungen, die nicht warm gehalten werden können“, mahnt Daniela Gruber-Pruner, Bundesgeschäftsführerin der Kinderfreunde und mahnt: „Damit wir diesen Kindern nicht ihre Zukunft rauben, ist die Einführung einer Kindergrundsicherung überfällig.“

Czernohorszky und die Kinderfreunde unterstützen deshalb die Forderung der SPÖ und der Volkshilfe zur Einführung einer Kindergrundsicherung, und auch die entsprechenden Initiativen von Sozialminister Rauch: „Wir brauchen die Kindergrundsicherung und es ist höchste Zeit, dass der Bundesminister für Soziales endlich die Weichen in die richtige Richtung stellt.“

Österreichische Kinderfreunde
Michael Mazohl
Pressesprecher
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