29. Wiener Gemeinderat (3)

Hauptdebatte: Förderung an den Verein „wienXtra“ und das Projekt „Wiener Bildungschancen“

GRin Mag. Mag. Julia Malle (GRÜNE) kritisierte, dass die NEOS erst nach zwei Jahren in der Regierung Bildung in den Mittelpunkt stellen würden. Die angekündigten Projekte bewerten die Grünen positiv, allerdings müsste in Wien erst das Fundament für Bildung geschaffen werden. So müsse die Stadt etwa den Lehrberuf attraktiveren. Dazu gehöre, die Bürokratie für Lehrpersonal zu verringern, Schulsozialarbeit auszubauen sowie Anreize zu bieten, im Beruf zu bleiben und ehrliche Wertschätzung sowie entsprechende Bezahlung. Zudem müsse die Bildungsdirektion personell aufgestockt werden. Zudem kritisierte Malle das „Anmeldechaos“ bei den Summer City Camps. Viele der angekündigten Verbesserungen seien derzeit nur im Regierungsprogramm zu sehen, schloss Malle.

GRin Silvia Janoch (ÖVP) strich das vielfältige Angebot der Wiener Museen hervor. Diese wären nicht nur Freizeitdestination, sondern hätten auch einen Bildungsauftrag. Daher wäre es wünschenswert, eigene Familientarife anzubieten. Ein Beispiel dafür sei etwa das Linzer Museum „Nordico“. Janoch brachte daher einen Antrag für Familientickets für das Wien Museum ein. In einem weiteren Antrag forderte die ÖVP einen Familientarif bei den Wiener Linien. Auch diese Angebote würden dafür sorgen, dass Familien einen Ausflug in die Welt der Museen unternehmen könnten. Betreffend Förderungen für wienXtra sei für Janoch fraglich, wieviel Geld tatsächlich bei den Kindern ankomme.

GR Mag. Marcus Gremel, MBA (SPÖ) stellte klar, dass die Stadt Wien sowohl bei den Wiener Linien als auch in Museen tolle Angebote für Kinder und Jugendliche und deren Eltern anbiete. Betreffend Bildung habe die Stadt seit Jahren bestmögliche Bildungsangebote geschaffen. Diese müssten laufend nachgeschärft werden und damit verbunden müsse auch dem österreichweiten Pädagog*innen-Mangel gemeinsam begegnet werden. Hier hoffe die Stadt seit Jahren etwa auf eine Ausbildungsoffensive des Bundes. Wien habe Schulsozialarbeiter*innen und administratives Personal aufgestockt, die Finanzierung sei jedoch durch den Bund gedeckelt.

GR Stefan Berger (FPÖ) kritisierte beim Thema Bildung eine „Phrasendrescherei“ der Stadtregierung. Was vom „großen Bildungsversprechen“ tatsächlich realisiert werde, sei laut Berger fraglich. Das angekündigte Wiener Bildungshaus sah er eher auf wackeligen Beinen. Auch messbar sei das Projekt „Bildungsoffensive“ mit seinen angekündigten Angeboten kaum. Wenn es darum geht, Sportinfrastruktur zu erweitern, habe die Stadt „alle Zeit der Welt“, kritisierte Berger. Dabei wachse die Stadt – Kinder und Jugendliche bräuchten jetzt bereits die angekündigten Angebote. Das gelte auch für Musikschulen. Im Bezirk Währing gebe es etwa keine Musikschule, obwohl alle Parteien im Bezirk dafür seien. In Sachen Musikschulen könne sich Wien einiges vom Burgenland abschauen, meinte Berger. Er forderte den Ausbau der Musikschulen und brachte außerdem einen Antrag auf Geschlechtsangaben „männlich“ und „weiblich“ im Melderegister ein.

GR Benjamin Schulz (SPÖ) betonte, dass es die Aufgabe von Politiker*innen sei, Rahmenbedingungen zu schaffen, damit kein Kind unter Angst und Depressionen leiden müsse. Das Schulpersonal sei in den vergangenen Jahren besonders gefordert gewesen. Zahlreiche Vereine und Expert*innen würden entsprechende Angebote bieten. Diese seien jedoch für viele Familien und Eltern schwierig zu finanzieren. Das Projekt „Wiener Bildungschancen“ setze hier an. Jede Schule und damit alle Kinder und Jugendliche an diesen Schulen würden maßgeschneidert unterstützt. (Forts.) bon

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