„kulturMontag“: ORLAN-Schau, „Die letzte Verschwörung“ an der Volksoper, Kunstsammlerin Angela Rosengart im Porträt

Danach: Doku-Premiere „Picasso – Seine Erben“ zum 50. Todestag des Jahrhundertkünstlers – ab 22.30 Uhr in ORF 2

Wien (OTS) – Thematisch sehr breit gefächert ist der von Peter Schneeberger präsentierte „kulturMontag“ am 27. März 2023 um 22.30 Uhr in ORF 2: Anlässlich des 50. Todestages von Pablo Picasso befasst sich die Sendung mit einem Porträt der Schweizer Kunstsammlerin und Galeristin Angela Rosengart, die den Jahrhundertkünstler nicht nur persönlich kannte, sondern ihm mehrfach Modell saß, sowie in der anschließenden neuen Dokumentation „Picasso – Seine Erben“ (23.15 Uhr) mit dessen Leben und Werk. Weiters berichtet das Magazin über die Premiere der Operettenuraufführung „Die letzte Verschwörung“ von Moritz Eggert an der Volksoper Wien, inszeniert von Intendantin Lotte de Beer. Der Komponist ist live zu Gast im Studio. Thema ist u. a. auch die neue Retrospektive des Werks der französischen Body-Art-Künstlerin und Radikalfeministin ORLAN in der Sammlung Verbund.

50. Todestag von Pablo Picasso – Kunstsammlerin Angela Rosengart über ihren Lieblingsmaler

Frauen waren sein Lebensthema, in seiner Kunst vergötterte und demontierte er sie, boten sie ihm die perfekte Projektionsfläche. Unablässig suchte Pablo Picasso nach Erneuerung in seiner Kunst wie im Leben. Die Zahl seiner Stile deckt sich einigermaßen mit jener seiner wichtigsten Frauenbeziehungen. Angela Rosengart, eine Schweizer Galeristentochter, saß dem charismatischen Meister in Paris sowie in dessen Domizil in Südfrankreich mehrfach Modell. Heute ist die bereits 91-jährige zierliche Kunstsammlerin und -mäzenin, die neben Pablo Picasso auch Marc Chagall, Oskar Kokoschka oder Paul Klee kennenlernte, eine Grande Dame der Luzerner Kunstszene. Vor mehr als 20 Jahren, als die Wohnung für ihre hochkarätige Sammlung zu klein wurde, entstand die Idee eines Museums. Anlässlich des 50. Todestags Picassos hat der „kulturMontag“ die betagte, aber immer noch vitale Kunsthändlerin und Leiterin des Museums Sammlung Rosengart in Luzern besucht und mir ihr über ihren Lieblingsmaler Picasso und ihre Leidenschaft für die Kunst gesprochen.

Die Kunst des Fleisches – ORLAN im Porträt

ORLAN, der französische Superstar des Feminismus, kämpft seit den 1960er Jahren gegen Geschlechterstereotype und das Schönheitsdiktat, das sich in jüngerer Zeit durch digitale Innovationen in immer gruseligere Sphären katapultiert. Seit mehr als drei Jahrzehnten provoziert die als Mireille Suzanne Francette Porte geborene, heute 75-jährige Künstlerin mit ihrem Werk, sorgt mit Fotos und Videos von plastisch-chirurgischen Eingriffen gegen die Normschönheit, die sie an ihrem eigenen Körper ausführen ließ, für hitzige Debatten. Drei Jahre lang konnte das Publikum an ihren Operationen, die sie ohne Vollnarkose vornehmen ließ, via Übertragung teilhaben. Eine radikale Körperschau, mit der sich ORLAN schrittweise an ein Schönheitsideal annäherte, das im deklarierten Widerspruch zu gesellschaftlichen Klischees steht. Ihr Leben lang versucht die Radikalfeministin, gesellschaftspolitische wie soziale Rahmen zu sprengen. Schrill, schräg und scharfzüngig präsentiert sich die Künstlerin bei ihrer ersten Retrospektive in Österreich in der Sammlung Verbund. Der „kulturMontag“ bringt ein Porträt.

Im Netz der Querdenker – Moritz Eggert und seine Verschwörungs-Operette an der Volksoper

Einen wahnwitzigen Ritt durch die Abgründe heutiger Verschwörungsmythen verspricht die Wiener Volksoper mit ihrer Uraufführung der Operette „Die letzte Verschwörung“. Die Mythen rund um Aluhütler, Flatearthler & Co. nimmt der deutsche Komponist Moritz Eggert in seinem jüngsten Werk gehörig aufs Korn. Auftraggeberin dieser skurrilen Idee ist Volksopernintendantin Lotte de Beer, die die schräge Geschichte rund um einen erfolgreichen Talkshowmoderator gleich selbst inszeniert. Eggert lässt seinen Protagonisten, der einem „Flatearthler“ begegnet, immer tiefer in die Welt der Verschwörungen eintauchen, bis er selbst an der Wirklichkeit zu zweifeln beginnt. Unterirdische Reptilienwesen, Außerirdische, künstliche Intelligenzen, simulierte Welten, UFO-Landungen und sogar Pizzen aus Menschenfleisch spielen in der burlesken, schrillen Handlung eine Rolle. Mitten in der Corona-Pandemie kam die Anfrage aus der Wiener Volksoper und innerhalb kürzester Zeit hatte Moritz Eggert den Auftrag in der Tasche. Kaum jemand sei geeigneter, eine zeitgenössische Operette zu schreiben, als er, ist Lotte de Beer überzeugt. Sein jüngstes Werk vergleicht der Komponist mit einem Film von David Lynch. Eine zeitgenössische Operette zum Thema Verschwörungstheorien mag mutig sein, Moritz Eggert sieht allerdings die Tradition dieses Genres – ähnlich wie bei Offenbach – mit dem kritischen Theater verbunden. Der „kulturMontag“ berichtet von der Premiere und begrüßt Moritz Eggert live im Studio.

Dokumentation „Picasso – Seine Erben“ (23.15 Uhr)

Am 8. April 1973 verstarb eines der größten Künstlergenies des 20. Jahrhunderts: Pablo Picasso. Nach einer Bestandsaufnahme seiner Werke, die auf elf Wohnsitze verteilt waren, wurden fast 50.000 Oeuvres gezählt, darunter Zeichnungen, Gemälde, Skulpturen und Keramiken. Alle zeigen sie einen speziellen Aspekt des Privatlebens des Künstlers: Porträts der Frauen seines Lebens, seiner Kinder und seiner Weggefährten.

50 Jahre nach Pablo Picassos Tod zelebriert der Film von Hugues Nancy das unglaublich produktive Schaffen des berühmten Spaniers. Ebenso beleuchtet er den juristischen Prozess um Picassos Nachlass, einen der längsten und kompliziertesten in der Welt der modernen Kunst. Durch ihren beispiellosen Zugang zur Familie Picasso gelingt es den Autoren Hugues Nancy und Olivier Widmaier-Picasso, neue Einblicke in Picassos Kunst und sein Privatleben zu vermitteln. Bislang unbekannte Aufnahmen aus den Archiven der Familie Picasso, allen voran aus den Ateliers an der Côte d’Azur und aus Pablo Picassos letzten Lebensjahren, schaffen einen faszinierenden Blick auf den Jahrhundertkünstler. Erstmalig in dieser Geschlossenheit haben sich für das Filmporträt Picassos Tochter Maya, Sohn Claude, Enkel Bernard sowie seine frühere Lebensgefährtin Françoise Gilot für Interviews zur Verfügung gestellt. Dadurch ermöglicht die Dokumentation eine beispiellose Annäherung an Pablo Picasso – als Mensch und Künstler.

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